Start-11
Die Tiefe des Kaders ist ein Problem, dass bei den Bayern schon seit mehreren Jahren herrscht, jedoch nie wirklich gelöst werden konnte. Die Folge sind in jeder Saison mehrere Wochen, in denen sich zahlreiche Verletzungen überlappen und die Leistungen der Mannschaft stark abflachen.
2021 kamen diese Verletzungen leider genau vor dem Viertelfinale gegen das Star-Ensemble in Paris, dieses Jahr scheint es so, als könnte man in die entscheidende Phase der Saison mit der bestmöglichen 11 gehen - und die hat es in sich.
Eine Mischung aus erfahrenen Weltklassespielern (Neuer, Lewandowski und Müller) gepaart mit Spielern, die diese Saison besser denn je spielen (Kimmich, Goretzka und Sane) bilden die derzeit vermutlich am besten besetzte Start 11 in Europa.
Aktuelle Form in der UCL
Die diesjährige Gruppenphase entwickelte sich zu einer Machtdemonstration der Bayern und ein Warnschuss an jeden Verein in Europa. 6 Spiele, 6 Siege und eine Tordifferenz von 22:3 sehen rekordverdächtig aus. Und tatsächlich, nur eine andere Mannschaft schaffte es bisher eine gleichwertige Bilanz in der Gruppenphase zu produzieren - der FC Bayern zwei Jahre zuvor.
Im Hinspiel des Achtelfinals folgte dann der erste kleinere Schluckauf, gegen Salzburg kam man nicht über ein 1:1 hinaus doch kein Grund für Panik. Im Rückspiel fanden die Münchner wieder zu alter Stärke zurück, gewannen 7:1 und lösten damit das Ticket zum Viertelfinale.
Der Schalter für Weltklasse Leistungen scheint also dieses Jahr in der Champions League ganz gut zu funktionieren, ob er gegen andere Weltklasse Mannschaften ausreicht, wird sich herausstellen.
Keine Doppelbelastung
Den vermutlich größten Vorteil, den die Bayern gegenüber ihren beiden Hauptkonkurrenten FC Liverpool und Manchester City beanspruchen kann, ist die Freiheit, Spieler in Ligaspielen schonen zu können.
Während in Deutschland ein kleines Wunder passieren müsste, damit die Dortmunder den derzeitigen 9-Punkte Rückstand auf den Rekordmeister noch aufholen, liefern sich die beiden Top-Favoriten aus England derzeit ein Kopf an Kopf Rennen um den Premiere League Titel. Auch der amtierende Sieger FC Chelsea kann sich derzeit nicht erlauben, in der Liga Punkte liegen zu lassen, nur 4 Punkte sind die Londoner von Platz 5 entfernt.
Die drei englischen Top-Teams haben also nicht die Möglichkeit, ihre besten Spieler in der Liga auszuruhen, eine zusätzliche Belastung, die entscheidenden Vorteil für die Münchner bilden könnte.
Erfahrung
In einem Champions League Finale sind oft nicht Talent oder spielerische Klasse entscheidend, sondern Erfahrung und starke Nerven – und davon hat der FC Bayern reichlich in seinen Reihen.
Mit Robert Lewandowski, Thomas Müller und Manuel Neuer hat der Rekordmeister drei Spieler mit mehr als 100 Einsätzen in der Königsklasse, Toni Kroos ist der einzig andere Spieler im Wettbewerb, der diese Statistik aufweisen kann.
Dazu kommt, dass ein Großteil der Spieler im derzeitigen Kader bereits wissen, wie es ist, ein Champions League Finale zu gewinnen. Acht der elf Spieler, die 2020 im Finale gegen PSG auf dem Platz standen, sind immer noch im Kader der Münchner, die 3 bereits erwähnten Akteure spielten sogar bereits 2013 vor der größten Bühne im europäischen Fußball.
Die Spieler wissen also, wie es ist die Königsklasse zu gewinnen, ob sie es auch wiederholen können steht noch in Frage.
Robert Lewandowski
Sollte all das immer noch nicht ausreichen, hat der FC Bayern jedoch noch ein Ass im Ärmel und dieses trägt den Namen Robert Lewandowski.
Der Pole spielt seit knapp 3 Jahren so konstant wie kein anderer auf einem Weltklasseniveau und schafft es darüber hinaus weiterhin, sich stetig zu steigern. In der Champions League Saison 2019/20 traf er in nur 11 Spielen 15 Mal, 2020/21 brach er den Uraltrekord der Stürmer Legende Gerd Müller und auch diese Saison bleiben seine Statistiken überragend - bereits 12 Treffer konnte der 33-Jährige in der bisherigen Champions League Saison verzeichnen.
Dass der Weltklasse Stürmer Spiele im Alleingang entscheiden kann, zeigte er bereits vor 9 Jahren, als er im Halbfinale gegen Real Madrid vier Mal traf und Dortmund damit ins Finale schoss. Ein solcher Moment fehlt ihm bei den Bayern noch, vielleicht wird es ja dieses Jahr was.
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Veröffentlichungsdatum: 05.04.22