Geburtsdatum: 05. September 1951 | Beruf: Ehemaliger Fußballprofi |
Geburtsort: Kolbermoor | Teams: FC Bayern, Real Madrid, Braunschweig |
Familienstand: verheiratet | Nationalität: Deutsch |
Kinder: 3 | Größe: 1,76m |
Spielerisch wandelbar, in seiner Meinung gefestigt – Paul Breitner war ist eine Persönlichkeit, die bis heute im Fußball ihres Gleichen sucht. So sehr er einem auf dem Fußballplatz auch Freude bereitete, bei seinen Trainern sorgte der leidenschaftliche Revoluzzer oft genug für Kopfzerbrechen. Doch wie steht es um sein Vermögen? 888sport zeigt’s Euch!
Karriere
Paul Breitners Weg in den Profifußball begann in der DFB-Jugendakademie, in die er 1968 aufgenommen wurde. An der Seite bekannter Namen wie Uli Hoeneß entwickelte er sich zu einem begehrten Jungspieler, was ihm nur zwei Jahre später seinen ersten Profivertrag beim FC Bayern einbrachte.
Unter Udo Lattek bewies Breitner seine Wandelbarkeit. Als gelernter Stürmer musste er bei den Bayern plötzlich in der Rolle des Außenverteidigers ran, die er völlig neu interpretierte. Anstatt sich ausschließlich auf die Defensivarbeit zu konzentrieren arbeite der damals 18-Jährige immer wieder mit nach vorne und prägte dadurch die Spielweise eines modernen Abwehrspielers.
Es dauerte nicht lange bis sich das Nachwuchstalent einen Platz in der Stammformation gesichert hatte und zu einem zentralen Bestandteil der Mannschaft wurde. Seine erste Saison beim FC Bayern schloss Paul Breitner mit dem Gewinn des DFB-Pokals ab.
In den folgenden drei Spielzeiten gewannen die Bayern eine Meisterschaft nach der anderen und setzten dem Ganzen im Jahr 1974 mit dem Europapokal der Landesmeister die Krone auf. Für Breitner und seine Kollegen aus der Nationalmannschaft ging der Erfolgssommer aber noch weiter.
Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land kämpfte man sich vor bis ins Finale, das am 07. Juli im Münchner Olympiastadion ausgetragen wurde. Zunächst geriet das deutsche Team gegen die Niederlande in Rückstand, doch Breitner glich per Foulelfmeter aus. Am Ende war es der "Bomber der Nation" Gerd Müller, der Deutschland den zweiten Weltmeistertitel der Geschichte sicherte.
Im Verein hatte Paul Breitner jedoch trotz der großen Erfolge keinen leichten Stand. Zwar genoss der umfunktionierte Verteidiger aus spielerischer Sicht hohes Ansehen, doch der konservative Vereinspräsident Wilhelm Neudecker empfand die politisch linken Äußerungen seines Schützlings als aufrührerisch und wollte ihn sogar verkaufen – sehr zum Unmut Breitners Teamkollegen. Es bahnte sich eine Zwietracht an, die Jahre später in einem medienwirksamen Streik zugunsten Breitners beendet werden sollte.
Zunächst wechselte Breitner jedoch nach Spanien zu Real Madrid, wo er erneut seine mittlerweile liebgewonnene Position aufgeben musste. Statt in der Defensive wurde der gebürtige Bayer fortan im Mittelfeld eingesetzt und fungierte an der Seite von Günter Netzer als Spielmacher. Drei Saisons verbrachte Breitner bei den Königlichen, holte in der Zeit den spanischen Pokal und gewann zwei Mal die Meisterschaft, bevor es ihn im Sommer 1977 zurück nach Deutschland zog.
Eintracht Braunschweig war der einzige Verein, der bereit war, die hohe Ablösesumme von 1,6 Millionen DM zu bezahlen, doch bei den Löwen fasste Breitner nie wirklich Fuß. Stattdessen kehrte er nach einer Saison zum FC Bayern zurück und wurde dort ein Jahr später in das Amt des Mannschaftskapitäns berufen.
Mit dem Rückkehrer als Spielführer sicherten sich die Roten 1980 zum ersten Mal seit sechs Jahren – und somit zum ersten Mal seit Breitners Abgang – die deutsche Meisterschaft. Im Folgejahr verteidigen die Münchner den Titel und sicherten sich ein weiteres Jahr später erneut den DFB-Pokal.
Erfolge
Beim FC Bayern startete Paul Breitner seiner Karriere und beim FC Bayern beendete er sie auch. In den 13 Jahren dazwischen liegen einige Titel im nationalen und internationalen Fußball. Der größte Erfolg war sicherlich der Triumph bei der Fußballweltmeisterschaft 1974, bei der Breitner sogar im Finale netzte. Durch sein Tor im WM-Finale 1982 ist der gelernte Stürmer und spätere Mittelfeldspieler bis heute einer von nur vier Akteuren, die in zwei Endspielen einer Weltmeisterschaft Tore erzielten.
Auf Vereinsebene beeindruckt vor allem die lange Liste der Erfolge mit den Münchenern. Ganz oben auf dieser Liste steht natürlich der Europapokal der Landesmeister, den Breitner im selben Jahr wie die Weltmeisterschaft gewann. Doch auch der zweifache Sieg im DFB-Pokal und die fünf deutschen Meisterschaften dürfen nicht unbeachtet bleiben.
Streik 1979
Gerade erst war Paul Breitner zum FC Bayern zurückgekehrt, da eskalierte auch schon ein Konflikt, der sich seit Jahren wie ein Schwelbrand zwischen dem Spieler und Vereinspräsident Wilhelm Neudecker angekündigt hatte.
In der Liga lief es für die Münchner überhaupt nicht gut und sie standen kurz vor dem zweiten Trainerwechsel der Saison. Pal Csernai sollt eigentlich richten, was in der Hinrunde misslungen war, doch seine Ansätze fruchteten nicht.
Neudecker setzte ein Ultimatum und kündigte die Entlassung des beliebten Trainers an, es sei denn die Mannschaft würde in Gladbach und Braunschweig punkten. Um Csernai behalten zu können, erkämpfte sich die Mannschaft trotz angeschlagener Spieler die geforderten Punkte und freute sich schon über den persönlichen Triumph.
Doch die Spieler hatten die Rechnung ohne Neudecker gemacht. Dieser hatte – Versprechen hin oder her – mit Max Merkel bereits einen neuen Übungsleiter verpflichtet, was sich bei den Spielern auf der Heimreise herumsprach. Paul Breitner platzte der Kragen. Zusammen mit dem Kapitän Sepp Maier drohte er Neudecker einen Streik an, sollte es tatsächlich zu einem Trainerwechsel kommen.
Gesagt, getan: Montags streikte die gesamte Mannschaft und versammelte sich statt auf dem Trainingsgelände in einem Besprechungsraum an der Säbener Straße, wo schließlich der in Ungnade gefallene Vereinspräsident auftauchte und wutentbrannt seinen Rücktritt verkündete.
Sollte Paul Breitner nicht schon zuvor einen Ruf als meinungsstarker Rädelsführer gehabt haben, dann trug er spätestens seit dieser Aktion den Beinamen „Revoluzzer“.
Vermögen
Während seiner aktiven Karriere als Profifußballer zählte Paul Breitner sicherlich zu den Gutverdienern. Er war heiß umworben und die Vereine legten einiges auf den Tisch, um sich den wandelbaren Spieler sichern zu können. Bei Real Madrid soll er ein Jahresgehalt von 350.000 D-Mark eingestrichen haben, was zur damaligen Zeit einem Spitzenverdienst gleich kam.
Doch Breitner hatte auch etwas ausgefallenere Einnahmequellen. Als Werbegesicht bekam er von der Rasierwassermarke Pitralon 150.000 D-Mark, damit er sich für eine Kampagne seinen berüchtigten Schnauzer stutzte und auch als Schauspieler kassierte er die eine oder andere Gage.
Bis 2017 war er außerdem in mehreren Funktionen beim FC Bayern tätig, unter anderem als Chefscout und Markenbotschafter. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Paul Breitner so lange nach seinem Karriereende immer noch über ein Vermögen von 105 Millionen Euro verfügen soll.
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