Diego Maradona

Geburtsdatum: 30.Oktober 1960 Beruf: Fußballer, Trainer
Geboren in: Lanús, Argentinien Team: SSC Neapel, Boca Juniors
Nationalität: Argentinien Kinder: 5
Titel: Weltmeister, Serie A Meister Todesdatum: 25.11.2020

Als am 25. November 2020 bekanntgegeben wurde, dass Diego Maradona einen Herzstillstand erlitt und dadurch verstarb, trauerte nicht nur die komplette Fußballwelt um einen der legendärsten Spieler aller Zeiten.

Maradona, der in seiner Spielerkarriere alles bis auf den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte, versuchte sich als Trainer nach Ablauf seiner aktiven Karriere.

Doch war er als Trainer genauso erfolgreich wie als Spieler? Lasst uns einen Blick auf die Karriere des Goldjungen werfen! Hier entlang!

Karriere

Maradona, geboren am 30. Oktober 1960 in Lanús, Argentinien, verliebte sich in den Fußballsport im Alter von nur drei Jahren, als er seinen ersten Ball geschenkt bekam.

Im Alter von zehn Jahren trat er den „Los Cebollitas“ bei, ein Jugendteam der Argentinos Juniors, einem der größten Vereine Argentiniens.

Sowohl heute als auch damals kaum vorstellbar, führte Maradona sein Team zu einer Rekordserie von 136 Spielen ohne Niederlage. Bereits 1974 gewann er die nationale Meisterschaft.

Schon in seiner Jugendzeit erkannten die Leute, dass Maradona ein ungewöhnliches Ausnahmetalent war. Dies brachte ihm auch den Spitznamen „El Pibe de Oro“- übersetzt „der Goldjunge“ - ein.

Kurz vor seinem 16. Geburtstag gab Maradona sein Profidebüt für die Herrenmannschaft, als er in der zweiten Halbzeit gegen Club Atletico Talleres eingewechselt wurde. Damit war er jüngster Spieler in der Geschichte der ersten argentinischen Liga.

Nur knapp einen Monat nach seinem Debüt erzielte der aufstrebende 16-Jährige seine ersten beiden Treffer. Nur vier Monate später erhielt Maradona eine Einladung zur argentinischen Nationalmannschaft.

Durch sein Talent und rasanten Aufstieg wurde „El Pibe“ in nur kürzester Zeit zum Publikumsliebling, während die ersten Zeitungen anfingen Parallelen zu Pele zu ziehen.

Bei den Argentinos spielte er knapp fünf Jahre und wurde dabei fünf Mal in Folge Torschützenkönig mit insgesamt 116 Ligatreffern. Durch seinen rasanten Aufstieg und den fehlenden Möglichkeiten des Klubs, konnte ein Weggang Maradonas nicht verhindert werden.

Da der argentinische Fußballverband während der Militärdiktatur einen Wechsel außerhalb des Landes so gut wie untersagte, unterschrieb der damals 21-Jährige einen Vertrag bei den Boca Juniors.

Nachdem er im Superclasico gegen River Plate per Assist und Tor zum 3:0 Endstand das Spiel dominierte, gelang es ihm mit den Bocas den argentinischen Meistertitel im La Bombonera zu holen.

Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde Maradona drei Mal als Spieler des Jahres Argentiniens gewählt, im Jahr 1982 spielte er seine erste Weltmeisterschaft - bei der er jedoch oft gedoppelt und unfair gefoult wurde - und wechselte für eine Rekordsumme von 7,3 Millionen US-Dollar zum FC Barcelona.

Obwohl er mit Barca den Ligapokal im ersten Jahr gewann, funktionierte es im zweiten Jahr auch nicht so recht. Durch ständige Eskapaden abseits des Platzes geriet er immer wieder in Konflikt mit der Vereinsführung. Durch ein brutales Foul gegen ihn verpasste er den Großteil seiner zweiten Saison bei Barcelona.

Anzumerken ist jedoch, dass es beim Aufeinandertreffen gegen Real Madrid beim Ligapokal 1983 im Santiago Bernabeu zum ersten Mal dazu kam, dass Madrilenen einem gegnerischen Fußballer im heimischen Stadion applaudierten und bewunderten.

1984 wechselte Maradona zum SSC Neapel, der zu diesem Zeitpunkt noch nie italienischer Meister war und dem Abstieg ein Jahr zuvor nur knapp entgangen war.

In Neapel angekommen und vorgestellt vor 75000 Fans, verehrten die Anhänger schon jetzt Maradona. Sie verbanden Hoffnung mit Maradona, um endlich an die großen Klubs aus Mailand oder Juventus Turin aufzuschließen.

Die Serie A war damals die Liga der Weltstars. Wie auch heute wird der Fokus italienischer Mannschaft auf eine stabile und robuste Defensive gesetzt.

Napoli beendete die erste Saison mit Diego nach nur einem Sieg aus den ersten neun Spielen im Mittelfeld der Tabelle, trotzdem wurde Maradona zum Spieler des Jahres Italiens gewählt.

Schon in der darauffolgenden Saison (85/86) gelang es den Napolitanern        mit einem neuen Trainer den dritten Platz zu erreichen und somit auch die Qualifikation für den UEFA-Cup.

Der Sommer 1986 sollte der wichtigste und erfolgreichste Sommer seiner Karriere werden, denn die Weltmeisterschaft in Mexico stand an.

Maradona, neuer Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft, führte seine Mannschaft zu einem souveränen Gruppensieg mit zwei Siegen gegen Südkorea und Bulgarien sowie einem Remis gegen Italien. Der Goldjunge war dabei an fünf der sechs Tore der Gauchos direkt beteiligt.

Doch erst jetzt, in der KO-Phase der WM, kam Maradona richtig in Fahrt. Beim Viertelfinale gegen England erzielte er zwei der bekanntesten Tore aller Zeiten;

Den Führungstreffer erzielte er regelwidrig per Hand und sprach nach dem Spiel von der „Hand Gottes“.

Das 2:0 erzielte er nur ein paar Minuten später, indem er über das halbe Feld die komplette englische Abwehr ausdribbelte und das 2:0 erzielte.

Kein Wunder, dass dieses Tor 2002 von der FIFA zum Tor des Jahrhunderts ausgezeichnet wurde.

Auch im Halbfinale erzielte er beide Tore gegen Belgien zum 2:0 Endstand.

Im Finale wartete die deutsche Nationalelf, angeführt von Trainer Franz Beckenbauer und Stammspieler Lothar Matthäus. Durch doppelte Manndeckung versuchten die Deutschen Maradona aus dem Spiel zu nehmen, dieser schaffte nun aber mehr Räume für sein Team. Kurz vor Schluss jedoch gab er den entscheidenen Pass zum 3:2 Entstand für Argentinien.

Maradona bei der WM in Mexiko war die beste individuelle Turnierleistung eines Fußballspielers aller Zeiten.

Damit war Argentinien zum zweiten Mal Weltmeister mit einem unfassbaren Maradona, der nicht nur zum Spieler des Turniers sondern auch zum Spieler des Jahres in Argentinien und Südamerika gewählt wurde.

Nachdem Maradona nun also Weltmeister war, wurde es Zeit für ihn, den SSC Neapel in bis dato noch nie dagewesene Höhen zu führen.

Als Kapitän, Zauberer, Spielmacher und Torschütze gleichzeitig, gewann er mit dem SSC Neapel in der Saison 86/87 die erste italienische Meisterschaft für den Verein und holte zudem noch den Ligapokal.

Mit diesen Erfolgen machte er sich in der Stadt Neapel unsterblich, was auch heutzutage in der Stadt noch zu spüren ist.

In den zwei weiteren Spielzeiten erreichte Napoli beides Mal den zweiten Platz, gewann jedoch 88/89 den UEFA Cup im Finale gegen den VfB Stuttgart.

Obwohl ihm bei einem Europapokalsieg die Wechselfreigabe mündlich versprochen wurde, lehnte der Verein alle Angebote im Jahr 1989 für den Superstar ab.

Trotz tagelanger Partys ohne Fußballtraining und dafür mit viel Kokain, führte der Goldjunge Neapel zur zweiten Meisterschaft in kürzester Zeit. Der Verein verfälschte wissentlich Dopingtests, damit Diego weiter auflaufen konnte.

Es folgte die Weltmeisterschaft 1990 in Italien, Maradonas zweiter Heimat. Doch der Gaucho war sichtlich körperlich angeschlagen, so verloren sie das Auftaktspiel der Gruppe gegen Kamerun mit 0:1, besiegten jedoch anschließend die UdSSR und teilten sich die Punkte mit Rumänien.

Der rasante Aufstieg Napolis in den vergangenen Jahren führt zu viel Hass zwischen Nord- und Süditalien, weswegen Maradona in jedem anderen Stadion außerhalb Süditaliens vehement ausgepfiffen wurde.

Im Viertelfinale setzten sich die Argentinier per Elfmeterschießen gegen das damalige Jugoslawien durch, jedoch verschoss der Spieler der WM 1986 seinen Elfmeter.

Es war jedoch deutlich zu sehen, dass der Topstar deutlich angeschlagen war, denn sein Elfmeter war schwach und unplatziert geschossen.

Im Halbfinale, das wie die beiden letzten Gruppenspiele in Neapel stattfand, kam es zum Aufeinandertreffen gegen Italien. Dabei hatte Diego vor dem Spiel noch verkündet, dass Napoli nicht zu Italien gehöre und somit auf Sympathien des Publikums hoffte, nachdem er sich unsterblich dort gemacht hatte.

Wie auch gegen Jugoslawien setzten sich die Gauchos im Elfmeterschießen gegen die Heimmannschaft des Turniers durch. Deshalb kam es zur Neuauflage des WM-Finals zwischen Argentinien und Deutschland, welches Argentinien vier Jahre zuvor gewann.

Doch die deutsche Nationalmannschaft mit Weltfußballer Lothar Matthäus nahm Maradona komplett aus dem Spiel und besiegte die Südamerikaner mit 1:0.

Nach der WM war der Weltstar nicht mehr zu erkennen, er kehrte außer Form zurück und spielte eine katastrophale Saison. Durch seine Äußerungen während der WM hassten ihn die italienischen Fans nun abgrundtief.

Nach mehreren Verurteilungen und positiver Kokainproben, sperrte ihn der italienische Verband und darauffolgend die Fifa bis Juni 1992.

Nach Ablauf seiner Sperre wechselte er für knapp 7,5 Millionen US-Dollar von Neapel zum FC Sevilla. Doch der beste Spieler der Welt der 80er-Jahre lief nur noch seiner alten Form hinterher, athletische Defizite versuchte er mit Stellungsspiel auszugleichen.

Seine Standards jedoch waren weiterhin gefürchtet und wie schon knapp zehn Jahre zuvor, lieferte Maradona seine beste Leistung bei einem 2:0 Sieg gegen Real Madrid ab.

Da er jedoch weiterhin im Mittelpunkt von Skandalen stand und am Ende der Saison außer Form war, blieb es bei nur einer Saison im Trikot von Sevilla.

Daraufhin wechselte er im September zurück nach Argentinien, zu den Newell´s Old Boys, bestritt jedoch nur fünf Spiele und verließ den Klub im darauffolgenden Januar schon wieder.

Da die Nationalmannschaft die direkte Qualifikation zur WM 1994 verpasste, sah sich Trainer Alfio Basile gezwungen, Maradona für die Entscheidungsspiele gegen Australien zu nominieren, trotz fehlender Spielpraxis.

Mit einem Sieg und Remis qualifizierten sich die Gauchos für Endrunde der WM 1994 in den USA. 

Mit dem Wissen, dass dies wohl seine letzte WM werden würde, bereitete sich der Weltmeister von 86 intensiv auf das Turnier vor. Beim Auftaktspiel der Gauchos fegten sie die Griechen mit 4:0 vom Platz, auch gegen Nigeria im folgenden Gruppenspiel bewies Maradona es allen Kritikern beim 2:1 Erfolg.

Doch nun folgte der absolute Tiefpunkt seiner Karriere, bei einer Urinprobe nach dem Spiel wurden verbotene Substanzen festgestellt. Es handelte sich um Ephedrin, das ihm sein Fitnesstrainer verabreicht hatte und Maradona keine Kenntnis darüber hatte.

Daraufhin wurde er vom Turnier ausgeschlossen und erhielt zum zweiten Mal in seiner Laufbahn eine 15-monatige Sperre. Seine Nationalmannschaftkarriere war damit also vorbei und auch Argentinien flog ohne ihren einzigartigen Superstar im Achtelfinale raus.

Nach Ablauf der Sperre kehrte er zurück zu den Boca Juniors, konnte diese jedoch nicht zu alten Erfolgen führen. Als bei einer Dopingkontrolle Anzeichen von Kokain festgestellt wurde, legte er erst Einspruch ein, um weiterspielen zu dürfen, verkündete jedoch am 30. Oktober 1997 – seinem 37. Geburtstag – das Karriereende.

Gehalt und geschätztes Gesamtvermögen

Man könnte meinen, dass einer der besten Fußballer aller Zeiten in Geld schwimmen müsste. Jedoch führte sein exzessiver Lebensstil zu einigen Geldproblemen, auch schon in früheren Jahren. Zudem verpasste er es seine Millionenbeträge anzulegen. 2013 musste er sogar 37 Millionen Euro an den italienischen Fiskus zahlen, sein hinterlassenes Vermögen wird auf lediglich 400.000 Euro geschätzt.

Andere Einnahmequellen

Maradona, der sein Geld nicht nur auf dem Fußballplatz verdiente, ist für viele immer noch eine Legende. Durch seine Bekanntheit wurde sehr viel Merchandise rund um die Welt verkauft, 2006 veröffentlichte er sogar seine Autobiografie. Im Internet sind zudem viele Dokumentationsfilme zu finden, an denen er auch nochmal mitverdient hat.

Zudem war er Markenbotschafter Pumas seit 1982, Partner der Luxusmarke Hublot und Ambassador des Spiels Pro Evolution Soccer 2018.

Leben nach dem Fußball

Maradona übte sich schon während seiner aktiven Spielerkarriere als Trainer. Im Jahr 2010 coachte er die argentinische Nationalmannschaft mit Superstar Lionel Messi zur Weltmeisterschaft in Südafrika. Nach souveräner Gruppenphase und überstandenem Achtelfinale wartete jedoch Deutschland. Deutschland gewann die Partie mit 4:0 und Maradona kündigte seinen Vertrag auf Grund verschiedener Differenzen mit dem Verband.

Unsterblich hatte er sich während seiner Spielerkarriere in Neapel gemacht. Er sorgte für einen Aufwind des Süden Italiens, führte den Verein zu noch nie dagewesen Erfolgen. Es ist also kein Wunder, dass Maradona Gott in dieser Stadt gleicht, weswegen sein Heimatstadion – das Stadio San Paolo – kurz nach seinem Tod in das Diego Armando Maradona Stadion umgetauft wurde. Zudem soll ein Museum zu Ehren des Goldjungen errichtet werden.

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* Die Rechte am Bild liegen bei Carlo Fumagalli / AP Photos *

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