Steckbrief:

Nationalität:
Deutschland
Geburtstag:
18. Januar 1988 (34 Jahre)
Größe:
173 cm
Spielhand:
Links, beidhändige Rückhand
Höchste Platzierung:
1.  Platz (34 Wochen)
Aktuelle Platzierung:
34. Platz
Grand Slam Titel:
3
Preisgeld:
31.405.424 US-Dollar

Karriere:

Den ersten Kontakt mit der Sportart hatte die gebürtige Bremerin im Alter von 3 Jahren, als  ihre Eltern nach Kiel in eine Wohnung über einer Tennishalle ziehen. In dieser Tennishalle steht sie von dort an fast täglich mit ihrem Vater auf dem Platz und legt damit das Fundament für ihre zukünftige Karriere. Hier entwickelt sich auch ihre ungewöhnliche Eigenart als Rechtshänder mit links den Schläger zu führen, laut eigener Aussage versuchte sie die Technik ihres gegenüberstehenden Vaters zu kopieren.

Im Alter von 15 und mit einem erfolgreichen Realschulabschluss entschied sich Angelique Kerber 2003 dazu, ihre Karriere als Tennisprofi zu starten. Die ersten sieben Jahre ihrer Karriere lassen sich recht leicht in einem Wort zusammenfassen - ereignislos.

2007 schaffte sie es zwar erstmals in die Top 100 der Weltrangliste und gewann auf dem Weg dorthin elf Turniere der zweitklassigen ITF-Tour, doch war sie nicht in der Lage ihre Leistungen auf einem konstant hohen Niveau zu halten.

Ein Problem, dass ihre gesamte Karriere plagen würde. Gedanken eines vorzeitigen Karriereendes plagten die junge Tennisspielerin, bevor ihr 2011 der große Durchbruch gelingt.

Kerber erreicht als Ungesetzte (zu diesem Zeitpunkt stand sie auf Weltranglistenplatz 92) und nach 15 Jahren als erste Deutsche das Halbfinale der US Open, der bis dahin größte sportliche Erfolg ihrer Karriere. Hinzu kamen weitere solide bis sehr gute Leistungen in den darauffolgenden Jahren, welche im Mai 2012 ihre erste Top 10 Platzierung in der Weltrangliste zufolge hatten.

Weitere große Erfolge bleiben in den nächsten Jahren aus, ein kurzzeitiger Trainerwechsel von 2013 - 2015 als nennenswertestes Ereignis, bis das Jahr 2016 anbricht und ihre Karriere eine komplette Kehrtwende nimmt.

Kerber

Das Tennis-Märchen beginnt mit dem sensationellen Sieg im Finale der Australian Open gegen die weltranglistenführende Serena Williams. In Rom, Madrid und bei den French Open scheitert sie zwar jeweils in der Auftaktpartie, doch kann sie in Wimbledon wieder an ihre starken Leistungen anknüpfen und scheitert erst im Finale an der starken Serena Williams.

Nur wenige Wochen später folgt der nächste Triumph, Silber bei den Olympischen Spielen in Rio und damit der nächste historische Erfolg für die 28-Jährige. Die logische Folge dieser konstant starken Leistungen - im September steht nach Steffi Graf zum ersten Mal wieder ein deutscher Name auf Platz 1 der Weltrangliste. Der Sieg in drei Sätzen im Finale der US Open bildet das triumphierende Ende des besten Jahres in Kerbers Karriere.

Mit Beginn des darauffolgenden Jahres nahmen die Leistungen jedoch stark ab und das Tennis-Märchen zeitig ein Ende. Die Titelverteidigungen ihrer beiden Grand-Slam-Erfolge scheitern sang und klanglos, in den US Open sogar bereits in der Auftaktrunde.

Auf Platz 21 der Weltrangliste beendet sie das enttäuschende Jahr und zieht daraufhin die nötige Konsequenz – die Trennung von ihrem derzeitigen Trainer und der Wechsel zum erfahrenen Belgier Wim Fissette. Die Formkurve sollte daraufhin wieder deutlich nach oben zeigen.

Die erste Hälfte des Jahres 2018 ist geprägt von wieder stetig steigenden Leistungen. Angefangen vom Einzug in das Finale des Hopman Cups an der Seite von Alexander Zverev, gefolgt vom Sieg des WTA-Turniers in Sidney (Kerbers erster Titel seit den US Open 2016) und einer unglücklichen Niederlage im Halbfinale der Australian Open.

Eine Oberschenkelverletzung unterbricht kurzzeitig ihren guten Lauf, doch nicht lange danach fährt die zu diesem Zeitpunkt bereits 30-Jährige ihren nächsten großen Erfolg ein. Im Finale von Wimbledon trifft sie wieder auf ihre Kontrahentin Serena Williams, die sie in zwei Sätzen schlägt und damit ihren dritten Grand Slam Titel gewinnt.

Kerber

Erfolge:

Ihre Karriere fing zwar schleppend an, nahm jedoch Anfang der 2010er Jahre Fahrt auf und erreichte zwischen 2016 - 2018 ihren absoluten Höhepunkt. Selbst in ihrer Höhephase hatte sie zwar oft Probleme konstant hohe Leistungen ab zu liefern, die drei Grand-Slam-Titel die sie in dieser Phase gewinnen konnte machen sie aber zweifellos nach ihrem Idol Steffi Graf zur zweit erfolgreichsten deutschen Tennisspielerin. Abgerundet wird ihre erfolgreiche Karriere durch 10 weitere Turniersiege und einer Einzelbilanz von 660:353 Siegen.


Vermögen:

Eine so langanhaltende und dekorierte Karriere hat neben der sportlichen Anerkennung auch ein beachtliches Vermögen zur Folge. Alleine das Preisgeld der drei Grand-Slam-Siege wird auf knappe 10 Millionen US-Dollar geschätzt, hinzu kommen Preisgelder für Viertel- und Halbfinaleinzüge und die Gewinne kleinerer Turniere. Insgesamt konnte Angelique Kerber damit knapp über 30 Millionen US-Dollar Preisgeld verdienen.

Allerdings sind Sportler heutzutage bei weitem nicht mehr nur auf dem Spielfeld tätig, sondern sie nutzen ihre Popularität für Werbeeinnahmen und Sponsorships. Nennenswerte Sponsoren mit denen Angelique Kerber während ihrer Karriere zusammengearbeitet hat, sind Adidas, Yonex, Rolex und Porsche. Die Einnahmen dieser Kooperationen betragen etwa 15 Millionen US-Dollar und erhöhen damit ihre Karriereeinnahmen auf fast 50 Millionen US-Dollar.

Angelique Kerber

Privates:

Allzu viel von ihrem Privatleben gibt die 34-jährige der Öffentlichkeit nicht preis, auf eine Frage zu Gerüchten über einen potentiellen Freund antwortete sie Anfang dieses Jahres: „Sie wissen doch, mein Privatleben bleibt geheim“. Deutlich offener redet sie über ihre Familie, zur der sie neben ihrer Tenniskarriere weiterhin in engem Kontakt steht.

Vor allem ihre Großmutter, so betonte sie oft, sei die wichtigste Person in ihrem Leben, was vermutlich auch den Grund für ihren derzeitigen Wohnsitz in Polen darstellt. In der Tenniswelt versteht sie sich, nach eigenen Aussagen, besonders gut mit der gleichaltrigen Ana Ivanovic und der Polin Agnieszka Radwanska.

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*Die Rechte an allen Fotos in diesem Artikel liegen bei AP Photos*

Veröffentlichungsdatum: 22.03.2022

 

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