Die Empörung war groß, als bekannt wurde, dass neben Dayot Upamecano auch Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer seine Zelte zukünftig in München aufschlagen wird. Mal wieder hieß es, der FC Bayern kaufe die Liga kaputt, indem er die stärksten Konkurrenten schwächt. Doch ebenso laut war der Aufschrei in den Reihen der Frankfurter, die ihren Rekordtorschützen André Silva an die Bullen verloren.
Leipzig hat den Transfermarkt in diesem Sommer jedenfalls ganz schön aufgemischt. Ob sich die grob 107 Millionen Euro gelohnt haben, die der Klub für die Neuzugänge auf den Tisch gelegt hat? 888sport wirft für euch einen Blick drauf!
André Silva
In der Offensive verstärkten sich die Leipziger im Sommer durch den Portugiesen André Silva, der für 23 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu den Bullen wechselte. Der 25-Jährige war mit 28 Treffern der zweitbeste Torschütze der abgelaufenen Bundesligasaison und stellte bei den Hessen sogar den vereinsinternen Rekord ein.
Bei den roten Bullen ist die Torausbeute des Neuzugangs hingegen noch ausbaufähig. In den zwölf Partien, die Silva bislang für RB Leipzig absolvierte, war er lediglich an sechs Toren beteiligt, von denen er nur drei selbst verwandelte. Zum Vergleich: Letztes Jahr hatte der Mittelstürmer zum selben Zeitpunkt der Saison schon acht Torbeteiligungen und sechs Treffer auf dem Konto und das ohne internationale Wettbewerbe.
Bislang erfüllt André Silva jedenfalls nicht die Ansprüche, die der Verein an ihn stellt, auch wenn es übertrieben wäre, von einem Verlustgeschäft zu sprechen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der vielversprechende Stürmer noch an das neue Spielsystem anpassen kann, in dem seine Talente als Knipser weniger gefragt sind als zuvor in Frankfurt.
Josko Gvardiol
Dass RB Leipzig keine Angst davor hat, mit jungen Spielern ins Risiko zu gehen ist kein Geheimnis. In diesem Sommer verpflichteten sie deshalb den 19-jährigen Josko Gvardiol vom kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb. Der Innenverteidiger kommt bislang auf zehn Einsätze für die Leipziger, wovon er sechs Mal in der Startelf antrat. In den kommenden Wochen wird ihm auch in der Champions League eine wichtigere Rolle zukommen, denn er soll den verletzten Lukas Klostermann ersetzen.
Angesichts der Abgänge von Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté ist der Transfer des Innenverteidigers sicherlich wichtig gewesen. Zwar wird der junge Spieler noch einige Zeit brauchen, um sich an die Spielweise in der Bundesliga zu gewöhnen, doch mit guten Leistungen könnte er sich bei RB Leipzig eine tragende Rolle erarbeiten.
Mohamed Simakan
Eine weitere Verpflichtung für die Innenverteidigung ist Mohamed Simakan. Der 21-jährige Franzose wechselte im Sommer für 15 Millionen Euro von Racing Straßburg nach Leipzig, wo er als Ersatz für Upamecano dienen soll.
Seit dem offiziellen Re-Start der Bundesliga hat der Rechtsfuß im deutschen Oberhaus kein Spiel verpasst und kam nur einmal nicht in der Startelf zum Einsatz. Von Anfang an genoss er das Vertrauen des ebenfalls neuen Trainers Jesse Marsch, wodurch er sich schnell zu einer Stammkraft entwickelte. Auch in der Champions League durfte Simakan bereits zwei Mal von Anfang an ran.
Am dritten Spieltag sorgte ein individueller Fehler des Franzosen jedoch für den 3:2-Führungstreffer von Paris Saint-Germain und in der Folge für Leipzigs dritte Niederlage auf dem europäischen Parkett. Doch in der Gesamtschau überwiegen sicherlich die guten Leistungen des Neuzugangs, der gleich zu Beginn große Verantwortung übernehmen musste.
Ilaix Moriba
Als letzter Neuzugang in diesem Sommer kam der Youngster Ilaix Moriba vom FC Barcelona. Der Mittelfeldspieler wurde bei den Katalanen ausgebildet, spielte dort ein Jahr in der zweiten Mannschaft und gab in der vergangenen Saison sein Debüt im Profi-Team des Top-Klubs. Von den spanischen Medien wird Moriba schon lange als herausragendes Nachwuchstalent gehandelt, weshalb sein Wechsel in die Bundesliga in seiner Heimat überraschte.
Für Leipzig kam der 18-Jährige bislang erst zwei Mal zum Einsatz – eine Quote, die den motivierten Rechtsfuß nicht zufrieden stellt. Es ist jedoch nicht so, dass seine Leistungen nicht stimmen. Laut Trainer Jesse Marsch brauche das Nachwuchs-Talent einfach noch Zeit, um sich an die deutsche Spielweise zu gewöhnen. Sein kurzer Auftritt in der Bundesliga-Partie gegen Bochum hat jedenfalls schon gezeigt, welches Potenzial der Neuzugang mitbringt.
Vor der Saison wurde Leipzig als gefährlicher Konkurrent für die Bayern im Rennen um die Meisterschaft gehandelt, doch im Kader des Vizemeisters hat sich einiges getan. Es ist nicht verwunderlich, dass die vielen Veränderungen erst einmal verkraftet werden müssen. Doch langsam ist es an der Zeit, dass die Transfers ihr Potenzial abrufen und ihrem Verein beim Befreiungsschlag aus der Tabellenmitte helfen.
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