In diesem Sommer hat sich der FC Bayern auf dem Transfermarkt sehr zurückgehalten und dennoch gab es wie immer genügend Gesprächsstoff. Die einzigen Ausgaben, die die Münchener tätigen, fielen für zwei Spieler des Vizemeisters RB Leipzig an, wodurch erneut die Behauptung aufkam, dass der Rekordmeister die Liga kaputt kaufe.
Aber haben sich die 57,5 Millionen Euro überhaupt gelohnt, die man für Sabitzer und Upamecano auf den Tisch legte und wie sieht es mit den ablösefreien Transfers aus? 888sport zeigt euch, wie es um die Neuzugänge an der Säbener Straße steht!
Dayot Upamecano
Durch den Weggang von Boateng, Alaba und Martínez war es im Sommer um die Bayern-Abwehr schlecht bestellt. Mit Upamecano verpflichtete man einen Innenverteidiger, der bei RB Leipzig bereits mehr als drei Jahre lang Bundesliga-Erfahrung sammeln konnte und mit seinen 22 Jahren schon über viel Spielpraxis verfügt. Es überraschte deshalb wenig, dass der Franzose von Anfang an gesetzt war und bislang erst ein Ligaspiel verpasste.
Doch den hohen Erwartungen, die die Bayernführung an Upamecano hat, wurde er bisher nur bedingt gerecht. Zwar macht der französische Nationalspieler in der Regel ein solides Spiel, doch noch unterlaufen ihm einige Fehler. Besonders in Bayerns 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt am siebten Spieltag gab der Innenverteidiger kein gutes Bild ab.
Beim 1:1-Ausgleichtreffer der SGE konnte Hinteregger unbedrängt zum Kopfball gehen und auch beim zweiten Tor der Frankfurter durch Kostic sah Upamecano nicht gut aus. Am vergangenen Wochenende erwischte der junge Spieler jedoch einen Sahnetag, an dem er vor allem seine Qualitäten in der Spieleröffnung beeindruckend unter Beweis stellte. Außerdem bereitete er den 1:0-Führungstreffer durch Lewandowski vor und leitete somit den deutlichen 5:1-Sieg gegen Leverkusen ein.
Angesichts des Personalmangels zum Saisonbeginn war Upamecano sicherlich der wichtigste Bayern-Transfer, wodurch großer Druck auf den Schultern des jungen Spielers lastete. Legt er weiter Leistungen wie gegen Leverkusen an den Tag, möge man ihm seine anfänglichen Fehler verzeihen.
Marcel Sabitzer
Um keine Personalie wurde in der vergangenen Transferperiode in Deutschland so viel spekuliert wie über Marcel Sabitzer. Ein Tag vor dem Deadlineday war es dann so weit: Der Österreicher wechselte für eine Ablöse von 15 Millionen Euro vom RB Leipzig zum FC Bayern.
Während der Mittelfeldspieler bei den roten Bullen zur absoluten Stammbesetzung zählte und sogar die Kapitänsbinde trug, kommt er in München bislang nicht über die Rolle des Ersatzspielers hinaus. Besonders auf seiner Stammposition im zentralen Mittelfeld hat es Sabitzer schwer, sich durchzusetzen, denn genau hier ist der FC Bayern sehr stark besetzt.
Mit Goretzka und Kimmich verfügen die Münchner im Zentrum über zwei Mentalitätsmonster, die sich aktuell in absoluter Topform befinden und darüber hinaus gut eingespielt sind. Marcel Sabitzer ist jedoch variabel einsetzbar und demnach nicht an eine einzelne Position gebunden. So kam der Rechtsfuß auch schon auf der linken Außenbahn und als Rechtsverteidiger zum Einsatz.
Dieser Vorteil könnte sich vor allem zu einem späteren Zeitpunkt der Saison bezahlt machen, wenn der eine oder andere Spieler geschont werden soll. Angesichts der Mehrfachbelastung, der die Bayern auch in dieser Spielzeit wieder ausgesetzt sind, wird Sabitzer bestimmt von der sogenannten Belastungssteuerung profitieren.
Omar Richards
Ein weiterer junger Neuzugang an der Säbener Straße ist der Engländer Omar Richards, der zum 01.07. vom FC Reading aus der englischen Championship zum deutschen Rekordmeister wechselte. Bei seinem vorherigen Verein absolvierte der 23-Jährige mehr Spielminuten als die meisten Bayernspieler, die in der vergangenen Saison einen vollen Terminkalender hatten.
Beim FC Bayern kommt Richards bislang jedoch nur auf 152 Minuten Einsatzzeit in insgesamt drei Spielen. Zu Beginn der Saison bot sich durch die Verletzung von Alphonso Davis die Möglichkeit, sich als gute Alternative zu etablieren, doch diese Chance blieb ungenutzt. Der Trainer Julian Nagelsmann erkennt durchaus das Potenzial des Neuzugangs, doch seine gewohnte Spielweise entspricht nicht dem, was man in München erwartet.
In England war Richards ein Spiel gewohnt, das auf lange Bälle ausgerichtet war und der Münchner Kombinationsfußball unterscheidet sich davon sehr. Zwar ist der Linksverteidiger ein dribbelstarker Spieler, doch ihm fehlt noch das nötige Spielverständnis, um in der Bundesliga regelmäßig eingesetzt zu werden.
Ob ausgerechnet der FC Bayern der richtige Verein ist, um seine Defizite auszubessern, bleibt abzuwarten. Andererseits könnte Richards den Bayern durch seine Spielweise zusätzliche Variabilität einbringen. Wir hoffen jedenfalls, dass der junge Engländer den Schritt zum deutschen Rekordmeister nicht zu früh gewagt hat.
Josip Stanišić
Der 21-jährige Josip Stanišić ist keinesfalls ein neues Gesicht beim FC Bayern. Vor seinem offiziellen Wechsel in den Profi-Kader in diesem Sommer spielte er bereits seit 2017 für die U-Teams sowie die zweite Mannschaft. Zum Beginn der neuen Saison 2021/22 profitierte der Youngster von den Personalsorgen in der Münchner Defensive, die durch die Verletzung von Benjamin Pavard weiter verschärft wurden.
So war Stanišić direkt im ersten Spiel der neuen Saison gefragt und kam seitdem in fast jeder Partie zum Einsatz. Lediglich die 1:2-Niederlage gegen Frankfurt musste der junge Kroate von der Bank aus anschauen. Dass der FC Bayern das Top-Talent schätzt, wurde spätestens letzte Woche deutlich, als sein Vertrag frühzeitig bis 2025 verlängert wurde.
Es scheint jedenfalls als habe der Rechtsverteidiger den richtigen Moment erwischt, um beim Rekordmeister Fuß zu fassen. Seine Ambitionen sind groß und der Verein begrüßt seine kämpferische Art.
Sicherlich liegt hinter dem FC Bayern ein ereignisreicher Transfersommer, der vor allem mit dem einen oder anderen einschneidenden Abgang verknüpft war. Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber, dass der Verein die Verluste gut kompensiert hat. Von den Neuzugängen ist vor allem Upamecano gesetzt, aber auch Stanišić hat sich überraschend schnell etabliert.
Ob sich Marcel Sabitzer von der Position des Ersatzspielers lösen kann, bleibt abzuwarten, doch Omar Richards wird vermutlich in dieser Saison noch keine große Rolle spielen. Immerhin konnten die Bayern auch schon vor der Wechselperiode auf einen starken und gut aufeinander abgestimmten Kader zurückgreifen.
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