Titelverteidiger: Roger Federer und Gabine Muguruza
Finalisten des Vorjahres: Marin Čilić und Venus Williams
Preisgeld: 38,4 Millionen Euro
Das Ü30-Halbfinale: Anderson vs Isner | Djokovic vs Nadal
Nach Kevin Andersons Marathon-Sieg gegen den Rasenkönig Roger Federer geht er mit breiter Brust ins Halbfinale gegen John Isner. Im Duell der Zwei-Meter-Männer hat Anderson durch seine Spielstärke leicht die Nase vorne. Isner wird den Südafrikaner durch sein starkes Aufschlagspiel dennoch vor Probleme stellen können. Aktuell stehen die Quoten bei 1.95 für Anderson und 1.88 für Isner.
Im zweiten Halbfinale gibt es eine Wiederauflage des ewigen Duells zwischen Rafael Nadal und Novak Djokovic. Kein Aufeinandertreffen hat es in der Tennis-Geschichte häufiger gegeben. Aktuell liegt der Serbe mit 26 Siegen und 25 Niederlagen leicht vorne. Gegen die aktuelle Nummer eins geht der "Djoker" als Underdog ins Rennen, obwohl er nach seiner langen Verletzungspause wieder in Top-Form ist. Die Quoten liegen hauchzart auseinander: 1.94 für Djokovic zu 1.87 für Nadal.
Kerber zum zweiten Mal im Wimbledon-Finale
Angelique Kerber konnte ihrer Favoritenrolle gerecht werden. In einem dominanten ersten Durchgang wies sie Jelena Ostapenko klar in die Schranken. Im zweiten Satz brach Ostapenko dann ein. Beim Stand von 5:1 konnte die Lettin zwar noch zwei Matchbälle Kerbers abwehren, aber das reichte am Ende nicht. Nach nur einer Stunde steht die Siegerin fest (6:3, 6:3). Angelique Kerber erreicht zum zweiten Mal in ihrer Karriere ein Wimbledon-Finale.
"Es war ein hartes Match, Jelena kämpft immer bis zum letzten Punkt", sagte Kerber im Interview nach dem Spiel. "Den musst du gewinnen, anders geht es nicht. Ich bin wirklich glücklich und stolz, hier wieder im Finale zu stehen. Das war mein Traum, seitdem ich ein Kind war."
Nach der Niederlage von Ostapenko gegen Kerber steht fest, dass Julia Görges in der neuen Weltrangliste am Montag wieder in den Top Ten sein wird – unabhängig von ihrem Halbfinal-Ergebnis.
Kein deutsches Finale – Williams eine Nummer zu groß für Görges
Gegen die siebenmalige Wimbledon-Gewinnerin Serena Williams ging Görges klar als Underdog ins Match. Dennoch genoss sie ihren ersten Auftritt auf dem Centre Court. Bereits nach dem ersten Satz war klar, dass die Deutsche auf dem Niveau nur schwer mithalten kann. Williams spielte als wäre sie nie weg gewesen. Obwohl sie erst kurz vor den French Open Anfang Juni nach 13 Monaten Schwangerschaftspause auf den Court zurück gekehrt war, hat die 36-Jährige schon wieder ein Level erreicht, auf dem sie kaum zu schlagen ist.
Auch der zweite Satz war eine klare Angelegenheit. Zwei Matchbälle wehrte die Deutsche beim Stand von 2:6 noch ab, doch nach 70 Minuten musste sie sich der ehemaligen Nummer eins geschlagen geben. Görges ist dennoch sehr stolz auf ihre Leistung. "Ich reise auf jeden Fall mit erhobenem Haupt ab", sagte sie nach dem Spiel.
"Ein deutsches Finale wäre natürlich schön gewesen", sagte Kerber, "ich freue mich trotzdem auf Samstag." Ihre Gegnerin steht durch ihren Finaleinzug wieder in der Top 30. "Es ist verrückt, ich habe das nicht erwartet", staunte die US-Amerikanerin nach ihrem Sieg. In Wimbledon bestritt sie erst das vierte Turnier nach der Geburt ihrer Tochter.
In das Finale am Samstag geht Williams als Favoritin. In ihrer aktuellen Form ist sie auf dem Rasen eine Macht. Angelique Kerber kann sich dennoch realistische Chancen ausrechnen, denn nach ihrem Formtief 2017, spielt sie in diesem Jahr wieder unglaublich konstant. Die Quoten stehen bei 1.45 für Williams und 2.75 für Kerber.