NFL-Spieler mit den meisten Super-Bowl-Siegen

Vier Siege (mit einer Franchise)

Den dritten Platz auf der Liste der NFL-Spieler mit den meisten Super-Bowl-Siegen teilen sich gleich mehrere Spieler. Dies ist vor allem auch dadurch bedingt, dass es zwei Franchisen in der NFL gibt, die über einen bestimmten Zeitraum sehr erfolgreich waren.

Das waren die Pittsburgh Steelers, die von 1975 bis 1980 insgesamt viermal den Super-Bowl gewinnen konnten und die San Francisco 49ers, die sich von 1982 bis 1990 ebenso viermal die Vince Lombardi Trophy sicherten.

Durch diese Dynastien haben beide Franchisen mehrere Spieler, die diese Ären prägten und so Teil von vier Super-Bowl-Siegen waren.

Bei den Steelers sind es ganze 22 Spieler, die Teil der Steelers-Dynastie unter Coach Juck Noll waren. Von der Offensive der Steelers waren dies Quarterback Terry Bradshaw, die Wide-Receiver Lynn Swann und John Stallworth, Runningbacks Franco Harris und Rocky Bleier, die Offensive-Lineman Mike Webster, Gerry Mullins, Sam Davis und Jon Kolb, sowie Larry Brown, der sowohl Tackle als auch Tight-End spielte und Tight-End Randy Grossman.

Von der Defensive der Pittsburgh Steelers - die legendäre „Steel-Curtain“-Defense, die bis heute als beste aller Zeiten gilt - waren Teil des vierfachen Super-Bowl-Triumphes: Die Defensive-Backs Mel Blount, Donnie Shell, Mike Wagner und JT Thomas, die Linebacker Jack Ham, Jack Lambert und Loren Toews sowie die Defensive-Lineman LC Greenwood, Steve Furness, Dwight White und „Mean“ Joe Greene.

Auch bei den 49ers gibt es Spieler, die Teil der Dynastie zwischen 1982 und Anfang der 1990er Jahre waren. So kamen und gingen zwar viele Spieler auch im Laufe der Erfolgsserie in San Francisco, trotzdem gibt es sechs Spieler, die an vier Super-Bowl-Siegen mit den 49ers beteiligt waren:

Hall of Fame Quarterback Joe Montana, Offensive-Lineman Jesse Sapolu, Wide-Receiver Mike Wilson, Linebacker Keena Turner und die Defensive-Backs Eric Wright und Ronnie Lot.

Vier Siege (mit verschiedenen Teams)

Ebenso dürfen sich sechs weitere Spieler „vierfacher Super-Bowl-Champion“ nennen. Doch diese sechs Spieler haben die vier Erfolge nicht mit derselben Franchise gefeiert, sie waren bei unterschiedlichen Teams erfolgreich.

Zu ihnen zählt Tight-End Marv Fleming, der mit den Green Bay Packers (2) und den Miami Dolphins (2) erfolgreich war. Der 1942 geborene Texaner gewann nicht nur Super Bowl I und II mit den Packers, sondern war auch Teil des legendären Dolphins-Team, das als einziges Team in der Geschichte der NFL, jedes Spiel in einer ganzen Saison gewinnen konnte (1972).

Ein weiterer vierfacher Champion ist Linebacker Bill Romanowski, der zunächst zweimal den Super Bowl mit den 49ers gewann, ehe er dann nach einer Zwischenstation bei den Eagles zu den Denver Broncos kam und mit Star-QB John Elway zusammen noch zwei weitere Titel sammelte.

Ted Hendricks ist ein weiterer Linebacker, dem dieses Kunststück gelang. Er holte mit den (damals noch „Baltimore“-) Colts seinen ersten Super-Bowl 1970 und gewann dann mit den Oakland/Los Angeles Raiders noch drei weitere Titel.

Der einzige Spieler, der sogar mit drei verschiedenen Teams erfolgreich war und sich so insgesamt vier Ringe gesichert hat, ist Linebacker Matt Millen.

Er gewann zwei Titel mit den Oakland/Los Angeles Raiders, ehe er dann nach acht Jahren bei den Raiders zu den 49ers kam und dort seinen dritten Titel holte. In seinem letzten Jahr als aktiver Spieler holte er sich 1991 mit den Washington Redskins (heute Washington Football Team) seinen vierten Super-Bowl-Sieg.

Die letzten beiden Spieler haben drei ihrer vier Titel mit den New England Patriots geholt, aber keinen Titel davon gemeinsam. Außerdem haben sie je einen weiteren Triumph mit einer anderen Franchise gefeiert: Adam Vinatieri und Rob Gronkowski.

Adam Vinatieri ist einer der besten Kicker der NFL-Geschichte. Der heute 48-Jährige ist Inhaber unzähliger Rekorde für Fieldgoals, PAT’s und Scoring im Allgemeinen. So hat er die meisten Punkte in der NFL-Geschichte erzielt, sowohl in der normalen Saison (2.673) als auch in den Playoffs (238). Dasselbe gilt auch für verwandelte Fieldgoals, wo er 599 in der regulären Saison und 56 in der Post-Season erzielt hat.

Außerdem ist er dreifacher Super-Bowl-Champion mit den New England Patriots ((XXXVI, XXXVIII, XXXIX) und holte einen weiteren Titel mit den Indianapolis Colts (XLI).

Rob Gronkowski war exakt bei den drei anderen Super-Bowl-Siegen der Patriots (XLIX, LI, LIII) beteiligt. Als der Tight-End 2010 gedraftet wurde, war Vinatieri dann bereits bei den Colts.

Der Star-Tight-Ende und wohl zukünftige Hall of Famer, hatte 2018 mit drei Ringen eigentlich seine Karriere bereits beendet. Zur Saison 2020 kam er dann aber aus dem Ruhestand und gewann zusammen mit den Tampa Bay Buccaneers direkt den Super Bowl – sein vierter Triumph.

Fünf Super-Bowl-Siege

Den zweiten Platz auf der Liste der NFL-Spieler mit den meisten Super-Bowl-Siegen belegt Hall of Famer Charles Haley. Der Defensive End/Linebacker war bis 2017 der alleinige Super-Bowl-Rekordsieger (mit fünf Titeln), eher er vom heutigen Champion abgelöst wurde.

Seine ersten beiden Titel holte Haley – der in seiner Karriere über 100 Sacks verbuchen konnte – mit den San Francisco 49ers, von denen er auch 1986 in der vierten Runde an Nummer 96 gedraftet wurde.

Der fünfmalige Pro Bowler (1988, 1990, 1991, 1994, 1995) schloss sich 1992 dann den Dallas Cowboys an, wo er Teil der Cowboys-Dynastie um Head Coach Jimmy Johnson und den „Triplets“ Troy Aikman, Michael Irvin und Emmitt Smith war.

Mit den Cowboys holte sich der heute 57-jährige Haley dann drei weitere Super-Bowl-Siege (XXVII, XXVIII, XXX). Am Ende seiner Zeit in Dallas bekam Haley große Verletzungsprobleme, weshalb er seine Karriere kurzzeitig beendete, aber dann noch einmal kurz zu den 49ers zurückkehrte.

Nach der Saison 1999 beendete er seine Karriere endgültig. 2015 folgte die Aufnahme in die Pro Football Hall of Fame.

Bis zum 05. Februar 2017 war Charles Haley mit fünf Super-Bowl-Ringen der alleinige Rekordhalter der NFL-Geschichte, ehe er dann zunächst von einem in San Mateo, Kalifornien, geborenen Quarterback eingeholt und zwei Jahre später (03.02.2019) dann sogar überholt wurde.

Inzwischen hat der besagte QB sogar seinen siebten (!) Super Bowl gewonnen.

The G.O.A.T – Sieben Siege

Die Rede ist natürlich vom besten Quarterback aller Zeiten – The G.O.A.T – Tom Brady. Der 43-Jährige hat im Super Bowl diesen Jahres bereits seinen siebten Super Bowl gewonnen.

Gedraftet wurde Tom Brady im Jahr 2000 erst in der sechsten Runde, an Stelle 199. Die New England Patriots gaben dem jungen QB von der University von Michigan eine Chance und dies sollte sich als die beste Entscheidung herausstellen, welche die Franchise je getroffen hat.

Nachdem er in seiner Rookie-Saison lediglich als Backup fungierte, bekam Brady in seiner zweiten Saison (2001) seine Chance, als sich Star-QB Drew Bledsoe im zweiten Saisonspiel verletzte. Der unbekannte und unscheinbare Brady übernahm die Starter-Rolle und sollte sie nie wieder abgeben.

Bereits noch in diesem Jahr führte er die Patriots in den Super Bowl und gewann diesen gegen die hoch favorisierten St. Louis Rams. Es war der erste Titel in der Historie der Patriots-Franchise und auch der erste Triumph Bradys.

Zusammen mit Headcoach Bill Belichick begann Brady eine der beeindruckendsten Dynastien der NFL-Geschichte zu erschaffen. In den Jahren 2004 und 2005 folgten back-to-back Siege im Super Bowl für das Team aus Boston und Brady hatte bereits nach fünf Jahren in der NFL drei Ringe.

Es folgte eine etwas weniger erfolgreiche Zeit für die Patriots – zumindest was die Anzahl der Super Bowl Siege anging. So gab es zwar unter Brady von 2006 bis 2013 in jedem Jahr eine positive Bilanz, jedoch kam kein weiterer Triumph im Super Bowl hinzu.

Bei den beiden einzigen Teilnahmen (XLVI, XLII) am Endspiel in diesem Zeitraum, gab es je eine Niederlage gegen die New York Giants, um QB Eli Manning.

Im Jahr 2014 – dem Super Bowl XLIX – holte sich Brady dann aber durch einen 28:24 Sieg gegen die Seattle Seahawks seinen vierten Ring. Drei Jahre später folgte der fünfte Triumph, als die Patriots am 05. Februar 2017 gegen die Atlanta Falcon einen historischen Comeback-Sieg feierten und sich in der Overtime den Sieg sicherten.

Ein Jahr später gab es eine Niederlage im Super Bowl gegen die Philadelphia Egales, doch im darauffolgenden Jahr war es dann soweit und Tom Brady sicherte sich die alleinige Krone als NFL-Spieler mit den meisten Super-Bowl-Siegen.

Durch den 13:3 Sieg gegen die LA Rams im Super Bowl LIII gelang Brady der sechste Sieg in einem NFL Endspiel und er machte sich so zum erfolgreichsten NFL-Spieler aller Zeiten. Doch damit nicht genug:

Nach der Saison 2019-20 war sein Vertrag bei den New England Patriots ausgelaufen, doch trotz den sechs Vince Lombardi Trophäen und den doch schon 42 Jahren, entschied sich Brady gegen ein Karriereende und unterschrieb als Free Agent bei den Tampa Bay Buccaneers.

„Veni, vidi, vici“ (Julio Cäsar) - In seiner ersten Saison bei den Bucs führte er diese direkt in den Super Bowl, der in diesem Jahr sogar ausgerechnet in Tampa, Florida, stattfand und gewann ihn prompt.

Es ist sein siebter Super-Bowl-Titel – mehr, als auch nur eine einzelne Franchise je gewinnen konnte und zwei mehr als der zweitplatzierte Charley Haley.

Wenn es nach Brady geht, soll der Sieg im Super Bowl LV gegen die Kansas City Chiefs auch noch nicht der letzte Ring gewesen sein. Zur neuen Saison will - der dann 44-jährige Tom Brady - noch einmal angreifen.