Juve greift nach dem siebten Titel in Folge (Quote: 1.65)
Das Team von Massimiliano Allegri ist in Italien seit Jahren das Nonplusultra. Sechs Meisterschaften in den letzten sechs Jahren und alle waren bereits vor dem letzten Spieltag sicher. Hinzu kommen über diesen Zeitraum auch noch je drei Pokal- und Superpokalsiege. Darüber hinaus hat sich Juventus dank der energiegeladenen Offensive um Gonzalo Higuaín, Mario Mandzukic und nicht zuletzt Paulo Dybala sowie der bockstarken Abwehr bis ins Finale der Champions League gespielt.
Ob es auch diese Saison wieder so gut läuft, wird vor allem davon abhängen, wie die Defensive auf die Abgänge der Stammkräfte Leonardo Bonucci und Dani Alves reagiert. Als Ersatz für den Innenverteidiger hat man mit Medhi Benatia oder Daniele Rugani durchaus fähige Leute in den eigenen Reihen. Als Lösung für die Position des Rechtsverteidigers kam Mattia de Sciglio vom Ligarivalen AC Milan.
Und auch auf den offensiven Außenbahnen hat man mit dem italienischen Ausnahmetalent Federico Bernadeschi, Douglas Costa vom FC Bayern und Juan Cuadrado von Chelsea ordentlich aufgerüstet. Zudem konnte der Kader durch die bisherigen Transfers leicht verjüngt werden. Es scheint also nicht so, als ob sich die alte Dame in nächster Zeit nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen möchte.
Neapel drängt auf den Machtwechsel
Eine Ruhepause können sich die Turiner auch gar nicht leisten. Mit dem SSC Neapel lauert ein Klub auf seine Chance, der nach langer Durststrecke endlich wieder an die Spitze des italienischen Fußballs möchte. Die Meisterschaft ging zuletzt 1990 in die Stadt nahe dem Vesuv. Die Erfolge des Teams um Weltstar Diego Maradona liegen nun aber lange zurück.
Seit dem Wiederaufstieg in die Serie A 2007, wohlgemerkt als Tabellenzweiter hinter Juventus Turin, wurde um Mittelfeldmotor Marek Hamšík, der nach dem Aufstieg kam, geduldig ein konkurrenzfähiges Team aufgebaut. In den letzten sieben Jahren landete man zum Saisonende fünfmal unter den Top 3. Mit José Callejón, Lorenzo Insigne und Dries Mertens wurde um Hamšík herum eine Sturmreihe installiert, die letzte Saison die beste der ganzen Liga war. Alle vier genannten Spieler erzielten mehr als zehn Tore, wobei sich der Belgier Mertens mit 29 Treffern im Rennen um die Torjägerkrone nur Edin Dzeko vom AS Rom geschlagen geben musste.
Da der Kader ohne große Verluste bestehen bleibt und sich in Ruhe weiterentwickeln kann, könnten die Azzurri diese Saison nach dem Titel greifen (Quote 5.50).
Milan – jetzt Transfermeister, bald Serie A-Meister?
Eine etwas andere Strategie bei der Kaderplanung verfolgt Milan. Satte 189,5 Millionen Euro wurden in die Mannschaft investiert. Die Abwehr erhält mit Leonardo Bonucci, Mateo Musacchio, Andrea Conti und Ricardo Rodríguez eine Rundumerneuerung und soll so stabiler werden. Von Hakan Calhanoglu, Franck Kessié und Lucas Biglia erhoffen sich die Rossoneri kreativere Impulse im Aufbauspiel und der junge Portugiese André Silva soll dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleihen.
Ob diese Herangehensweise den gewünschten Erfolg bringt, bleibt abzuwarten. Je nachdem, wie schnell sich die Mannschaft einspielt, sollte es aber allein schon aufgrund der Qualität des Kaders reichen, den enttäuschenden sechsten Platz der Vorsaison vergessen zu machen. Und wer weiß, vielleicht ist ja noch viel mehr drin (Quote: 7.50).