- Oliver Neuville
- Roberto Di Matteo
- Ivan Rakitić
- Mohamed Salah
- Stéphane Chapuisat
- Giovane Élber
- Vorschau
Wenn das Schweizer Team von Chefcoach Vladimir Petkovic diesen Sonntag die deutsche Nationalmannschaft im Baseler St. Jakob-Park empfängt, treffen viele Akteure dabei auf ihre Vereinskollegen. Insgesamt 22 Bundesligisten stehen im Aufgebot der beiden Teams.
Diese Entwicklung ist nicht verwunderlich, so wagen viele Schweizer schnellstmöglich den Schritt in die prestigeträchtigere Liga aus dem Nachbarland, um dort Karriere zu machen, oder sich sogar für noch höheres zu empfehlen. Doch nicht nur für Einheimische bildete die Super League in der Vergangenheit das optimale Karrieresprungbrett. Wir blicken daher zurück auf die größten Stars, die ihre Profilaufbahn in der Schweiz begonnen haben.
Oliver Neuville
Es war eine der denkwürdigsten Szenen des deutschen Sommermärchens 2006. Im Gruppenspiel Deutschland gegen Polen steht es bis in die Nachspielzeit hinein noch 0:0. Ein Tor wurde dem Gastgeber zum sicheren Weiterkommen reichen. Kurz vor Schluss dann die Erlösung: Nach Flanke von David Odonkor schießt Oliver Neuville die Deutschen zum Glück.
Angefangen hatte die Karriere des in Locarno geborenen Stürmers 1992 beim Servette FC, mit denen er 1994 Schweizer Meister wurde. Nach einem Jahr in Spanien bei CD Teneriffa wechselte er zu Hansa Rostock in die Bundesliga. 334-mal lief er von da an für Rostock, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach in der deutschen Beletage auf, wo er an 154 Toren direkt beteiligt war.
Roberto Di Matteo
Zu Beginn der 2010er-Jahre galt der Italiener Roberto Di Matteo als einer der besten Trainer im Fußballgeschäft. In seiner ersten Saison schaffte er mit West Bromwich Albion direkt den Aufstieg in die englische Premier League. Zwei Jahre später, in der Saison 2011/12, gewann er als Trainer vom FC Chelsea London den FA Cup sowie die Champions League im „Finale dahoam“ gegen den FC Bayern München.
Als Spieler konnte er aber nie derart große Titel gewinnen. Begonnen hatte seine Profikarriere 1989 in seiner Geburtsstadt, beim FC Schaffhausen in der Zweiten Schweizer Liga. Jedoch war es beim FC Arau, wo Di Matteo mit der Schweizer Meisterschaft seinen größten Erfolg als Spieler feiern konnte. Daraufhin wechselte er zu Lazio Rom und später zu Chelsea.
Ivan Rakitić
Je viermal spanischer Meister und Pokalsieger, Champions-, Europa-League- und auch DFB-Pokal-Sieger. Die Erfolgsgeschichte von Kroatiens Fußballer des Jahres 2015, Ivan Rakitić, ist wirklich beeindruckend. 2018 wäre sogar fast noch der Weltmeistertitel hinzugekommen, doch im Finale musste sein Team sich Frankreich geschlagen geben.
Ivan Rakitic kehrt zum FC Sevilla zurück
Dennoch kann Rakitić schon jetzt auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Angefangen hat diese jedoch beim FC Basel. Dort durchlief der in Möhlin geborene Mittelfeldspieler mehrere Jugendmannschaften, ehe er zur Saison 2005/06 in den Profikader berufen wurde. Schnell spielte er sich dort fest und gewann 2007 den Schweizer Pokal, ehe er in die Bundesliga zum FC Schalke 04 wechselte.
Mohamed Salah
Zur Saison 2012/13 wechselte der damals noch unbekannte 20-jährige Mohamed Salah aus der ägyptischen Liga zum FC Basel. Trotz seiner starken Dribblings und immerhin 20 Tore für Basel, verdiente sich Salah einen Ruf als Chancentod. Ein Ruf, dem ihm auch bei seinen späteren Stationen bei Chelsea und dem AC Florenz hinterher hing.
Doch nach seinem Wechsel im Sommer 2015 zur AS Rom ließ er seine Kritiker schließlich verstummen, und zählt spätestens seit dem Gewinn der Champions League und der englischen Premier League mit dem FC Liverpool zu einem der größten Stürmer unserer Zeit.
Stéphane Chapuisat
Der Schweizer Stéphane Chapuisat gilt als absolute BVB-Legende. In 283 Spielen für Dortmund traf er stolze 122-mal. Auf sich aufmerksam gemacht hatte der gebürtige Lausanner bei seinem Heimatverein mit 13 Toren in 20 Ligaspielen. Seine erste Station in Deutschland war der heutige Drittligist KFC Uerdingen 05.
Stéphane Chapuisat über seine Zeit bei Borussia Dortmund
Mit den Borussen wurde er zuvor zweimal Deutscher Meister, ehe er 1997 schließlich die Champions League gewann – als erster Schweizer überhaupt. Im Sommer 1999 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er mit den Grasshoppers Zürich Meister und Torschützenkönig wurde.
Giovane Élber
Einer der legendärsten Spieler der Bundesligahistorie ist zweifellos der Brasilianer Giovane Élber. Beim VfB Stuttgart bildete der Brasilianer zusammen mit Fredi Bobic und Krassimir Balakow einst das magische Dreieck, das die Schwaben 1997 zum DFB-Pokal-Titel schoss. Daraufhin wechselte er zum FC Bayern München, wo er dann endgültig Legendenstatus erreichte.
92 Tore für den Rekordmeister, je vier Meisterschaften und Pokaltitel, dazu noch der Triumph in der Königsklasse 2001 – eine absolute Erfolgsgeschichte. Doch was viele nicht wissen: Vor seiner Zeit in Deutschland wirbelte er die Schweizer Fußballwelt mächtig auf. 1994 wurde er mit den Grasshoppers Cupsieger und Torschützenkönig in der Liga, ehe er in der folgenden Saison ins Schwabenland wechselte.
Vorschau
Diesen Sonntag stehen im Kader der Schweizer Nationalmannschaft nur fünf Spieler, die aktuell in der heimischen Liga tätig sind. Der Rest hat mittlerweile den Sprung ins Ausland geschafft, zehn davon in die Bundesliga. Ob einer von ihnen der nächste große Star wird, der seine Karriere hier begonnen hat?
Nun gilt es aber zunächst sich voll und ganz auf die Nations League einzuschwören. Beide Mannschaften starteten eher unglücklich in die neue Saison. Während die Elf von Joachim Löw gegen Spanien erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich hinnehmen musste, kamen die Schweizer gegen die Ukraine nicht über ein 1:2 hinaus. Für beide gilt es also, den kompletten Fehlstart noch abzuwenden.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Frank Augstein / AP Photos *