Am Donnerstag wird auch in der Nations League der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Dann empfängt die deutsche Mannschaft nämlich rund neun Monate nach ihrem letzen Länderspiel die spanische Nationalelf. Wir haben alles Wissenswerte vor dem Spiel der beiden ehemaligen Weltmeister zusammengefasst.
Neuzugänge in den Kadern
Joachim Löw hat vor kurzem den Kader für die bevorstehenden Länderspiele bekannt gegeben und während einige der Champions League Spieler vom FC Bayern München und RB Leipzig noch pausieren dürfen, hat der Bundestrainer mit Robin Gosens, Florian Neuhaus und Oliver Baumann drei neue Akteure nominiert.
Doch auch Löws Pendant Luis Enrique setzt in seinem Aufgebot auf sechs neue Spieler. Darunter sind unter anderem Eric Gracia von Manchester City, der Ex-Dortmunder Mikel Merino, Barcelonas Ausnahme-Talent Ansu Fati und der Neuzugang der Citizens Ferran Torres.
Bilanz
Bisher haben Deutschland und Spanien in neun Pflichtspielen gegeneinander gespielt. Dabei konnte das deutsche Team viermal gewinnen, zwei Unentschieden erspielen und musste sich dreimal den Spaniern geschlagen geben.
Doch auch in Freundschaftsspielen sind beide Mannschaften schon oft aufeinander getroffen. In bisher 14 solcher Begegnungen hat die DFB-Elf bisher fünfmal gesiegt (U5 N4).
Das letzte direkte Aufeinandertreffen beider Mannschaften fand im März 2018 in Form eines Freundschaftsspieles statt. Dabei trennten sie sich in einem sehr sehenswerten und über lange Zeit hochintensiven Testspiel am Ende mit einem 1:1.
5 Denkwürdige Partien
1966: WM-Gruppenphase (2:1 für Deutschland)
Das erste Pflichtspiel zwischen Deutschland und Spanien fand 1966 bei der Weltmeisterschaft in England statt. Und bis heute erinnern sich Fans noch an den spektakulären Ausgleichstreffer von Lothar Emmerich.
Denn im entscheidenden letzten Gruppenspiel gingen zunächst die Spanier in Führung. Doch dann schoss Emmerich ein Tor, das ihn über Nacht berühmt machen sollte. Der damalige Stürmer von Borussia Dortmund schloss beinahe an der Seitenauslinie stehend ab und lenkte den Ball mit dem Außenspann ins Tor der Spanier.
Lothar Emmerichs Traumtor bei der WM 1966.
Im weiteren Spielverlauf kamen die Deutschen zu weiteren Chancen, doch erst Uwe Seeler sorgte in der 84. Minute für den 2:1-Endstand. Dadurch zog die DFB-Elf als Gruppenerster in die nächste Runde ein und entging so zumindest vorerst den „Three Lions“. Spanien schied als Gruppendritter noch hinter Argentinien aus.
1984: EM-Gruppenphase (1:0 für Spanien)
Fast 20 Jahre nach der WM-Gruppenphase 1966 zeichnete sich bei der EM 1984 ein ähnliches Bild ab. Deutschland und Spanien trafen im letzten Gruppenspiel aufeinander. Trotz zuvor glanzloser Auftritte der deutschen Mannschaft unter Jupp Derwall, hätte der DFB-Elf ein Unentschieden zum Einzug in die nächste Runde gereicht – und lange Zeit sah es auch danach aus.
Obwohl die Deutschen einige gute Chancen vergeben hatten, trafen auch die Spanier nicht das Tor. Doch kurz vor Ende der ersten Halbzeit kam der erste Schockmoment für die Mannschaft von Derwall. Der Schiedsrichter der Partie pfiff einen Elfmeter für Spanien, doch Toni Schumacher parierte den Schuss von Carrasco.
Es ging in die Halbzeitpause und auch nach Wiederanpfiff sollte bis zur 89. Minute kein Treffer fallen. Doch dann kam, was kommen musste.
Die Spanier flankten den Ball in den Strafraum der Deutschen, wo Libero Antonio Maceda per Kopf in letzter Minute zum 0:1-Endstand traf und damit den deutschen Halbfinaleinzug zunichtemachte. Als Folge des bitteren Vorrundenaus trat der längst umstrittene Bundestrainer Jupp Derwall einige Tage später zurück.
2000: höchster Sieg (4:1 für Deutschland)
Den höchsten Sieg im Aufeinandertreffen der beiden Top-Teams gab es im Jahr 2000, als Deutschland nach dem EM-Debakel rund zwei Monate zuvor, sein Freundschaftsspiel gegen Spanien mit 4:1 gewann.
Rudi Völler übernahm die Mannschaft von Erich Ribbeck und schaffte direkt bei seinem Debüt etwas Außergewöhnliches. Denn nach der EM-Pleite im Juni, als die Deutschen mit einem Unentschieden, zwei Niederlagen und nur einem erzielten Tor im Wettbewerb hinter England, Rumänien und Portugal Gruppenletzter wurden, hat Völler es in kurzer Zeit geschafft, wieder eine kämpferische Mannschaft zu formen.
Damit legte er den ersten Grundstein für den starken Auftritt bei der WM 2002, als Deutschland hinter Brasilien Vizeweltmeister wurde.
Die Tore für die DFB-Auswahl beim Sieg über Spanien 2000 erzielten damals Mehmet Scholl und Alexander Zickler jeweils durch einen Doppelpack. Spaniens Superstar Raúl gelang lediglich der Ehrentreffer.
2008: EM Finale (1:0 für Spanien)
Das wohl bitterste Spiel zwischen Deutschland und Spanien fand aus deutscher Sicht 2008 im Finale der Europameisterschaft statt. Obwohl die Löw-Elf in den Anfangsminuten besser ins Spiel fand und die erste gute Chance der Partie hatte, erspielten die Spanier sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr Vorteile und ließen den Deutschen kaum noch Chancen, überhaupt an den Ball zu kommen.
Deutschlands Weg ins Finale bei der EM 2008.
Folgerichtig gingen die Spanier nach 33 Minuten in Führung und hatten sogar noch Großchancen zum 2:0 auf dem Fuß. Auch nach der Halbzeitpause fand die DFB-Auswahl keine Möglichkeiten gegen die starke Mittelfeldreihe der Spanier. Und so blieb es beim 0:1-Endstand, da Löws Team schlichtweg zu passiv im Spiel nach vorne agierte.
2010: WM-Halbfinale (1:0 für Spanien)
Doch auch das WM-Halbfinale 2010 sollte ein besseres Ende für die Spanier bereithalten. Denn obwohl die Deutschen im vorherigen Turnierverlauf durch ihre Ballsicherheit und ihr präzises Kombinationsspiel aufgefallen waren, zeigte sich im Spiel gegen Spanien eine ganz andere Mannschaft.
Wie im EM-Finale 2008 war die Löw-Elf sichtbar mit dem spanischen Angriffsfußball überfordert und fand keinen Weg selbst offensiv ins Spielgeschehen einzugreifen, zu sehr war sie damit beschäftigt, die vielen Chancen der Spanier irgendwie zu verteidigen.
Einzig und allein könnte man den kompakt stehenden Spaniern nur die Chancenverwertung negativ vorhalten. Denn wie 2008 endete das Spiel mit einem knappen 0:1, obwohl es verdienterweise deutlich höher hätte ausgehen können.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photos *