Diesen Samstag ist es wieder so weit, dann blickt ganz Fußballdeutschland, egal ob Profis oder Amateure, auf das DFB-Pokalfinale in Berlin. Rekordpokalsieger Bayern München trifft auf Bayer 04 Leverkusen. Die Münchner gehen natürlich als Favorit in die Partie. Allerdings schreibt der Pokal ja bekanntermaßen seine eigenen Gesetze und so haben wir schon einige spektakuläre Endspiele in den letzten Jahren erleben dürfen. Wir haben uns die denkwürdigsten der letzten 20 Jahre mal genauer angesehen.
11.05.2002: FC Schalke 04 – Bayer 04 Leverkusen 4:2
Damals wie heute, stand die Werkself im Pokalfinale im Berliner Olympiastadion. Gegner waren damals die Schalker aus Gelsenkirchen, die ein Jahr zuvor schon durch ein 1:0 gegen Union Berlin den Pokal gewinnen konnten.
Leverkusen ging jedoch als Favorit in die Partie, so verpasste man in der Bundesliga als zweiter doch denkbar knapp die Meisterschaft und hatte noch das Champions League Finale gegen Real Madrid vor der Brust.
Leverkusen ging auch in der 27. Spielminute durch Dimitar Berbatov in Führung, jedoch gelang es Schalke durch Jorg Böhme, Victor Agali, Andy Möller und Ebbe Sand die Partie eindrucksvoll zu drehen. Nach 85 Spielminuten stand es also klar und deutlich 4:1, da half auch der Treffer von Ulf Kirsten in der 89. Minute nichts mehr.
Leverkusen sollte später auch noch das CL-Endspiel gegen Real Madrid verlieren und sicherte sich endgültig den Namen „Vizekusen“.
26.05.2007: VFB Stuttgart - 1. FC Nürnberg 2:3
Diese Pokalsaison hatte bis zum Schluss einige Überraschungen zu bieten. Mit Bayern, Werder Bremen, Bayer Leverkusen und Schalke 04 haben sich einige Mannschaften bereits früh aus dem Wettbewerb verabschiedet.
Der VFB Stuttgart ging trotz der zwei Niederlagen in der Bundesliga gegen den „Club“ als Favorit in die Partie und schielte auf das Double, da man vorher schon die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte.
Cacau brachte den VFB in der 20. Spielminute auf Doublekurs, doch nur sieben Minuten später glich Nürnberg in Person von Marek Mintal aus. Kurz nach der Halbzeit drehte Marco Engelhardt dann die Partie vollständig zu Gunsten der Nürnberger. Pavél Pardo sorgte mit einem verwandelten Elfmeter zehn Minuten vor Schluss für die Verlängerung. Nach 109 Minuten sorgte Jan Kristiansen dann endgültig für die Entscheidung.
12.05.2012: Borussia Dortmund – FC Bayern München 5:2
Wofür Leverkusen 2002 noch belächelt wurde, das wiederfuhr auch den ansonsten so erfolgsverwöhnten Bayern im Jahre 2012. In der dritten Amtszeit von Jupp Heynckes landeten die Bayern drei Mal auf Platz zwei.
Borussia Dortmund war damals der eindeutige Angstgegner der Münchner, die schon in der Meisterschaft das Nachsehen gegen die Schwarz-Gelben hatten. Dortmund konnte also das Double perfekt machen.
Dortmund deklassiert die Bayern im Finale von 2012.
Schon in der dritten Spielminute erzielte Shinji Kagawa das 1:0 für den BVB. Arjen Robben konnte in der 25. Minute per Foulelfmeter ausgleichen. Die Dortmunder warf dieser Treffer nicht aus der Bahn und sie entschieden die Partie per Doppelschlag durch Mats Hummels und Robert Lewandowski noch vor der Halbzeit.
Nach der Halbzeit folgte eine Lewandowski-Show, der einen Hattrick perfekt machte. Auch das 2:4 aus Münchner Sicht von Franck Ribery konnte die Partie nicht mehr beeinflussen.
Wenige Tage später sollten die Münchner auch noch das Finale „dahoam“ im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea auf dramatische Art und Weise verlieren.
01.06.2013: FC Bayern München – VfB Stuttgart 3:2
Nach der Blamage in der Vorsaison marschierten die Münchner gnadenlos durch die Saison. Eine Woche zuvor sicherte man sich bereits die europäische Krone im deutschen Finale im Wembley Stadion gegen den BVB und holte sich nun als erste deutsche Mannschaft das Triple holen.
Thomas Müller eröffnete die Partie in der 37. Minute mit einem Foulelfmeter zum 1:0, bevor der ehemalige Stuttgarter Mario Gomez nach der Halbzeit die weiteren Treffer der Münchner erzielte. Durch zwei Tore von Martin Harnik kamen die Bayern zwar noch einmal ins Schwitzen, doch das Triple schenkten sie nicht mehr her.
19.05.2018: FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 1:3
Die Bayern waren im Halbfinale noch mit einem 2:6 über Leverkusen hergefallen und hatten somit die Möglichkeit, für einen angemessenen Abschied von Jupp Heynckes zu sorgen, der bereits zum vierten Mal das Zepter bei den Bayern übernommen hatte.
Frankfurts sensationeller Pokaltriumph gegen die Bayern 2018.
Relativ früh in der Partie deutete sich jedoch bereits die Sensation an, denn Ante Rebic brachte die Eintracht schon in der 11. Spielminute mit 0:1 in Führung. Die Bayern waren im Anschluss die klar überlegende Mannschaft und kamen nach der Halbzeit durch ein Tor von Robert Lewandowski zum verdienten Ausgleich.
Nun schien es so, als würden die Bayern das Endspiel auch für sich entscheiden, jedoch erzielte Frankfurts Ante Rebic acht Minuten vor Schluss sein zweites Tor am Abend.
Den Bayern wurde beim Debüt des VAR kurz vor Schluss noch ein Elfmeter verwehrt und so konnte Mijat Gacinovic, der in der sechsten Minute der Nachspielzeit auf das leere Tor zulief, den Adlern den fünften Pokalsieg der Vereinsgeschichte sichern. In der folgenden Saison wechselte der damalige Eintracht Trainer Niko Kovac an die Säbener Straße und verteidigte den Titel mit Bayern.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Matthias Schrader / AP Photos *