Die Umweltbedingungen auf unserem Planeten sind vielfältig und haben einen Einfluss darauf, wie Menschen sportliche Leistungen erbringen. Deshalb kann es sich lohnen, vor dem Platzieren einer Wette zu wissen, wie der Veranstaltungsort das Spiel beeinflussen könnte. Vor allem Mitteleuropäer tun sich in der Hitze gerne schwer, soviel ist bekannt. Doch was spielt sonst noch eine Rolle?

Selbst wenn jemand regelmäßig am gleichen Ort trainiert, kann sich das Leistungsvermögen durch Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit verändern. Deshalb ist es schwierig, in jedem Workout oder Training identische Resultate zu erzielen.

In einigen Fällen kann verminderte Leistungsfähigkeit das Ergebnis einer Veränderung der mentalen oder physischen Verfassung sein. Sie kann jedoch ebenso von Umwelteinflüssen hervorgerufen werden. Das macht es schwierig, das echte Niveau in jeder einzelnen Einheit zu beurteilen.

Das Training in einem anderen Land kann sich als noch fordernder herausstellen, da der Körper versucht, sich an neue Bedingungen wie extreme Temperaturänderungen oder Höhen anzupassen. Wir haben dir einige Tipps zusammengestellt, damit du nicht von Klima oder Wetter kalt erwischt wirst, wenn du auf ein Sportevent wettest.

Umgebungen mit hohen Temperaturen

Wenn ein Athlet sein in Gebieten mit hoher Temperatur trainiert, wird der Körper zusätzlich belastet. Er reagiert, indem er die Hitze durch Schwitzen abgibt und das Blut direkt unter die Hautoberfläche verlagert.

Diese Wärmeableitung ist ganz natürlich, doch wenn dein Körper die Bedingungen nicht gewohnt ist, erreicht er den Punkt, an dem er die Veränderungen des Wärmehaushalts nicht mehr ausgleichen kann. Nun steigt die Körpertemperatur an und ein Leistungsverlust findet statt.

Wenn ein Athlet über einen längeren Zeitraum unter diesen Bedingungen trainiert, kann sich der Körper anpassen und die Leistung sich wieder verbessern, während Temperatur und Herzfrequenz reduziert werden.

Umgebungen in großer Höhe

Höhentraining kann Athleten dabei helfen, ihre Leistung zu verbessern. In Höhenlagen (2000 Meter oder höher über Normal-Null) nimmt der Körper weniger Sauerstoff auf und versorgt die Muskeln bei jedem Atemzug somit weniger. Das Einatmen dieser dünneren Luft kann die Leistung verbessern, sobald der Sportler in niedrigerer Höhe antritt.

Athleten, die in einer solchen Höhenlage leben, können diesen Vorteil bereits in ihrer Jugend genießen. Man geht davon aus, dass das Höhentraining einer der wichtigsten Faktoren ist, die den ostafrikanischen Ländern geholfen haben, so viele Weltklasse-Langstreckenläufer hervorzubringen.

Viele dieser Läufer wuchsen in Höhen von 2000 Metern oder mehr bei moderaten Temperaturen auf. Das ermöglicht ihnen, unter diesen Bedingungen mit hoher Intensität zu trainieren. Wenn diese biomechanische Effizienz mit hoher Motivation und einem feingetunten Trainingsregime kombiniert wird, sind sie in ihrem Sport zu Höchstleistungen in der Lage.

Es ist kein Geheimnis, dass erstklassige Athleten aus Ländern in niedrigen Höhen in Nationen mit großen Höhenlagen ziehen, um ihre Leistung in niedrigen Höhen zu verbessern. Einige leben und schlafen in der hohen Umgebung, um auf einer tieferen Höhenlage zu trainieren. Experten gehen davon aus, dass letztere Philosophie effizienter funktioniert als das einfache Leben und Trainieren in der Höhe. Die Methode wurde von vielen Top-Athleten wie Mo Farah erfolgreich eingesetzt.

Extreme Kältebedingungen

Das Training bei extremer Kälte kann den Körper eines Sportlers ebenfalls belasten. Der Organismus arbeitet hart daran, soviel Wärme wie möglich zu erhalten, indem Blutgefäße in der Nähe der Oberfläche verengt werden, um Blut in einem Prozess namens Vasokonstriktion ins Körperinnere umzulenken. Die Sauerstoffwerte werden reduziert und die Herzfrequenz zugleich erhöht, um das Blut zur Zirkulation zu bringen. Das belastet zusätzlich das Herz und kann sogar den Blutdruck erhöhen. Der Austausch zwischen Gehirn und Muskeln kann sich ebenfalls verlangsamen und die Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen.

Athleten, die in kälteren Klimata geboren und aufgewachsen sind, können sich den Bedingungen anpassen und deshalb ein höheres Leistungsniveau erreichen. Es ist deshalb nicht allzu erstaunlich, dass Sportler aus kälteren Regionen die olympischen Wintersportarten dominieren. Die Kombination aus Kultur und Umgebung, sprich der Förderung der Sportarten in der Jugend sowie das Training unter extremen Bedingungen, sorgen für einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Doch selbst diese Sportler sind gegen die Auswirkungen extremer Kälte nicht immer immun. Tatsächlich entwickeln viele Athleten im kalten Skandinavien Asthma oder bronchiale Hyperreagibilität als Folge eines langfristigen Trainings bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Die Niederlande errangen 96% ihrer olympischen Medaillen in Eisschnelllauf-Events. Das Land ist sehr flach und es gibt viel Wasser, welches im Winter immer wieder gefriert. Eislaufen etablierte sich in den Niederlanden schnell und entwickelte sich seitdem zu einem kulturellen Phänomen. Heutzutage gibt es große Investments in den Sport und die Athleten zahlen dies mit großer Dominanz auf diesem Gebiet zurück. All dies sowie die Tatsache, dass es sich bei den Niederländern um die größten Menschen der Erde handelt, verschafft ihnen einen Vorteil.

Kulturelller Einfluss

In einigen Regionen sind es eher kulturelle als klimatische Faktoren, welche sportliche Leistungen auf die Spitze treiben. Beispielsweise brachte Ägypten in den vergangenen 90 Jahren viele Squash-Spieler auf höchstem Niveau hervor. In der Frühzeit des Squashs als sportliche Disziplin war Amr Bey der bekannteste Name. Es handelte sich um einen ägyptischen Diplomaten, der das Spiel in den 1930-er Jahren in England entdeckte und leidenschaftlich zu spielen begann. Er diente für viele andere als Inspiration, den Sport auszuprobieren.

Der Sport wurde von der Regierung angemessen unterstützt, junge Spieler mit Potential erhalten die Zeit und die Ressourcen dazu, ihr Spiel in einer der vielen Akademien im ganzen Land weiterzuentwickeln. Es ist eindeutig, dass eine Kultur der Spitzenleistungen etabliert werden kann, sobald ein Land sich einem speziellen Sport widmet und in dessen Infrastruktur investiert.

Im Iran wird seit tausenden von Jahren der Ringkampf praktiziert und ist noch heute eine der beliebtesten Sportarten des Landes. Aus historischer Sicht wurden die Ringer, auch bekannt als Pahlavan, als Helden oder Beschützer in abgelegenen Gebieten angesehen. Dort fand die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung durch offizielle Autoritäten nur sporadisch statt.

Der olympische Erfolg des Ringers Gholamreza Takhti in den 50-er und 60-er Jahren inspirierte tausende junge Iraner dazu, diese Disziplin auszuprobieren. Angesichts seiner geringen Kosten ist der Sport für alle Menschen zugänglich – völlig gleich, wie Einkommen oder Hintergrund aussehen.

Wirtschaftliche Faktoren spielen auch eine große Rolle, wenn eine Nation in einem Sport brilliert. Westliche Länder erreichen gewöhnlich bessere Ergebnisse in traditionellen Mannschaftssportarten, die höhere finanzielle Mittel sowie eine bessere Infrastruktur benötigen. Auf der anderen Seite schneiden Länder, in denen es nur minimale staatliche oder externe Unterstützung gibt, in Individualsportarten besser ab, für die sie allein mit geringen Kosten trainieren können.

Fazit

Es ist offensichtlich, dass das Klima sowie die Umgebung einen Anteil an der sportlichen Leistung besitzen. Doch das große Ganze sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Das jeweilige Umfeld treibt ebenfalls die Sportkultur an, weshalb Sportler aus bestimmten Gegenden häufiger bestimmte Sportarten praktizieren. Je mehr Athleten teilnehmen, desto höher ist die Chance darauf, mehr Sieger hervorzubringen.

Österreich wird etwa verstärkt gute Skifahrer hervorbringen, weil die Bevölkerung diesen Sport eher ausüben. Genau das könnte dank des gewohnten Klimas einen Vorteil bedeuten.

Einige Sportarten, so wie der Fußball, haben ihren Ursprung in einem bestimmten Gebiet, werden jedoch in anderen Ländern ungeachtet des Klimas oder der Umwelt einfach übernommen. Die südamerikanischen Länder sind in einem aus Europa stammenden Spiel sehr erfolgreich, während auch die Europäer trotzdem weiterhin hervorragende Leistungen erbringen.

Der Erfolg der ägyptischen Squash-Spieler ist ein weiteres passendes Beispiel. Es geht dort weniger um das Klima, sondern vielmehr um die kulturelle Bedeutung des Sports. Die daraus resultierenden Investitionen sowie die Infrastruktur haben gemeinsam ein gewinnbringendes Umfeld geschaffen. Das sorgt für einen psychologischen Vorteil für die Spieler.

 Ägyptische Squashspieler haben einen mentalen Vorteil, wie ihn auch kenianische Läufer oder österreichische Skifahrer genießen. Der Sport ist ein fester Bestandteil der nationalen Identität und die Athleten sind hochmotiviert, die Dominanz aufrechtzuerhalten.

Während Klima und Umwelt also wichtig sind, handelt es sich bei ihnen eher um gewichtige Einflüsse, als um entscheidende Faktoren. Genetische, kulturelle und psychologische Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle dabei, ob eine Nation den Gipfel eines Sports erreichen kann.

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.