Nachdem sich RB Leipzig am gestrigen Abend zwar überraschend aber nicht unverdient gegen Atlético Madrid durchgesetzt hat und damit in der nächsten Runde steht, wollen die Bayern diesem Beispiel folgen und heute Abend ebenfalls das Halbfinalticket lösen. Doch dafür müssen sie sich einem harten Gegner stellen: dem FC Barcelona. Hier erfahrt ihr alles Wichtige zu der Partie.

Die Bilanz

Bisher standen sich die beiden Vereine in zehn Pflichtspielen gegenüber, davon bestritten sie acht in der Champions League und zwei in der Europa League. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona fand in der Saison 2014/15 statt.

Im damaligen Halbfinale setzte Barca sich mit insgesamt 5:3 durch. Denn obwohl die Bayern das Rückspiel in München mit einem knappen 3:2 für sich entscheiden konnten, hatte Barcelona den Münchnern schon nach dem 3:0 im Hinspiel fast alle Hoffnung auf ein Weiterkommen genommen.

Am Ende zogen die Spanier ins Finale gegen Juventus Turin ein und gewannen im Berliner Olympiastadion mit einem 3:1 den Henkelpott.

Doch ansonsten ist die Bilanz gegen Barca auf Seiten der Münchner. In den zehn besagten Spielen konnten die Katalonier nur zweimal gewinnen und zweimal unentschieden spielen. In den restlichen Partien gingen die Bayern siegreich vom Platz.

Bayerns Weg ins Viertelfinale

Bayern startete in dieser Saison in der Gruppe B in der Champions League. Zu den Gruppengegnern der Münchner gehörten Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur, Olympiakos Piräus und Roter Stern Belgrad.

Doch keine dieser Mannschaften bereitete dem deutschen Rekordmeister ein Problem. Sie zogen als verdienter Gruppenerster in die K.o.-Phase ein und hatten dabei all ihre Gruppenspiele gewonnen – dazu gehörte auch der phänomenale 7:2 Auswärtssieg bei den Tottenham Hotspurs.

Bayerns Tore der aktuellen Champions League Saison.

Im Achtelfinale wartete dann mit dem FC Chelsea ein vermeintlich stärkerer Gegner auf die Münchner, bei manchen von ihnen sitzt der Schmerz vom „Finale dahoam 2012“ nämlich immer noch tief. Doch auch die Blues hatten gegen das Team von Hansi Flick keine Chance.

Mit einem 0:3 im Hinspiel und 4:1 im Rückspiel machten die Münchner deutlich den Viertelfinaleinzug klar.

Barcelona Weg ins Viertelfinale

Barcelona ging dagegen in Gruppe F in der Champions League an den Start und hatte mit Borussia Dortmund, Inter Mailand und Slavia Prag zumindest zwei weitere Top-Teams in der Gruppe, die es erst einmal zu schlagen galt.

Und das ist den Katalanen teilweise gelungen. Denn auch wenn sie genauso wie die Bayern kein Spiel verloren haben, haben sie dennoch nicht alle Partien gewinnen können.

Gegen Dortmund und Slavia spielten sie unentschieden, doch die restlichen Aufeinandertreffen haben sie alle für sich entschieden. Dadurch zog auch Barca als Gruppenerster vor Dortmund ins Viertelfinale ein.

Und dort wartete der nächste Hochkaräter. Unter den letzten Acht trafen die Spanier auf den SSC Neapel. Nach dem 1:1 im Hinspiel in Italien fand die Corona-Zwangspause in der Champions League statt.

Vor allem wegen des knappen Hinspielergebnisses und des Formabfalls der Barca-Spieler nach der Wiederaufnahme des spanischen Fußballgeschäfts, durfte Napoli sich durchaus berechtigte Hoffnung auf das Weiterkommen machen.

Doch die Spanier haben nun mal mehrere Weltklasse-Spieler in ihren Reihen, allen voran Lionel Messi. Das Rückspiel war eine hitzige Partie, in der alle vier Treffer (3:1 für Barcelona) bereits in der ersten Halbzeit gefallen sind. Und so setzte sich am Ende mit Barcelona das effektivere und dominantere Team verdient durch.

Was für Bayern spricht

Ganz klar, die Bayern sind heiß auf das zweite Tripple der Vereinsgeschichte! Nachdem Bundesliga-Meisterschaft und DFB-Pokalsieg längst feststehen, dreht sich an der Säbener Straße alles um das Gewinnen der Champions League.

Doch auch wenn der Wille natürlich wichtig ist, nutzt er auch nichts, wenn man nicht auch entsprechende Leistungen auf dem Platz zeigt! Aber das ist bei den Münchnern kein Problem.

Mit Robert Lewandowski haben die Bayern den Top-Scorer der aktuellen Champions League Saison in der Mannschaft. Bereits 13 Mal hat der Pole in sieben Spielen getroffen!

Zudem kommt hinzu, dass die meisten Bayern Spieler mit viel Erfahrung in das Spiel heute Abend gehen werden. Sie wissen, wie es ist in der Königsklasse zu spielen und können mit dem Druck umgehen. Flicks Mannschaft geht also mit einer Menge Rückenwind ins Duell.

Was für Barcelona spricht

Doch auch Barcelona ist in der Champions League kein Kind von Traurigkeit und hat auch einige erfahrene Akteure in den eigenen Reihen. Darunter natürlich das Aushängeschild des Vereins: Lionel Messi.

Der Argentinier ist der Unterschied-Spieler schlechthin. Zuletzt hat man im Spiel gegen Napoli gesehen, was Messi alles kann. Der quirlige Ausnahmestürmer trifft wie er will und spornt seine ganze Mannschaft immer wieder aufs Neue an. Vor allem mit seiner Schnelligkeit und individuellen Klasse wird er ein großes Problem für Jerome Boateng darstellen…

Barcelonas Tore der aktuellen Champions League Saison.

Aber auch wenn alle Augen auf Messi liegen werden, ist er ja nicht alleine im Angriff. Unter anderem wird er von Luis Suárez, Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann unterstützt – alle sind sie selbst Weltklasse-Spieler und immer brandgefährlich!

Doch nicht nur in der Offensive kann Barcelona trumpfen, sondern auch hinten sind die Katalanen top besetzt. Der deutsche Schlussmann Marc-André Ter Stegen ist in den letzten Jahren zu einem Weltklasse Torwart gereift, der nun im direkten Duell gegen Neuer eine neue Diskussion um die Stammtorhüter-Position in der deutschen Nationalmannschaft entfachen könnte.

Prognose

Es wird sicher ein hart umkämpftes Spiel werden, das das Fußballherz höher schlagen lassen wird. Bayern ist wegen der bisher besser verlaufenen Saison vielleicht etwas im Vorteil, doch Barcelona war bis zuletzt noch im Wettbewerbsmodus und kann sich so unter Umständen besser auf das Spiel vorbereiten.

* Die Rechte am Bild liegen bei Kerstin Joensson / AP Photos *

Julia studiert aktuell Sportwissenschaft an der TUM und absolviert seit Juni ihr praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben ihrem Spezialgebiet Fußball verfügt sie außerdem über umfangreiches Wissen in der Formel 1 und im Wintersport.