Jahr für Jahr finden zahlreiche internationale Spieler den Weg in die Bundesliga. Einige hält es nicht lange in Deutschland, andere hingegen waren oder sind prägend für die Liga. Diesmal werfen wir den Blick in den Norden Europas und stellen euch die besten skandinavischen Spieler im deutschen Fußballoberhaus vor.
Benny Wendt
Gleich zu Beginn müssen wir in der Geschichte der Bundesliga weit zurück blicken. Genauer gesagt gehen wir in die 70er Jahre in die Pfalz zum 1.FC Kaiserslautern.
Der blonde, schwedische Mittelstürmer spielte zuvor schon für den 1.FC Köln und TeBe Berlin in Deutschland. Mit der Empfehlung von 20 Toren aus 30 Spielen wechselte er schließlich von Berlin nach Kaiserslautern.
Für die Lauterer erzielte er 35 Tore in 116 Partien zwischen 1977 und 1981. In seinem letzten Jahr erreichte er mit dem Verein das DFB-Pokalfinale. Zudem schaffte man es regelmäßig in den Uefa Cup. Seine Karriere beendete er 1985 beim SC Freiburg.
Ronnie Hellström
Der Landsmann von Wendt war zugleich auch sein Teamkollege bei Kaiserslautern und galt damals zu den weltweit besten Torhütern. Nach der WM 1974 schloss er sich dem Verein an und erreichte mit ihm das Pokalfinale 1976 und 1981. Er blieb bis 1984 in Lautern und brachte es in diesem Zeitraum auf beeindruckende 266 Spiele.
Patrick Andersson
Ein weiterer Schwede in unserer Aufzählung. An ihm führt auch einfach kein Weg vorbei. 1993 kam er von den Blackburn Rovers zu Borussia Mönchengladbach und bestritt bis 1999 ganze 174 Spiele für die Fohlen. 1995 triumphierte er mit der Borussia im DFB-Pokal.
Noch erfolgreicher lief es ab 1999 beim FC Bayern für den Innenverteidiger. Legendär ist vor allem sein indirekter Freistoß am letzten Spieltag 2001 gegen den HSV, der den Bayern in letzter Sekunde die Meisterschaft sicherte. Im selben Jahr holte er mit den Münchnern im Finale gegen Valencia in Mailand auch noch die Uefa Champions League.
Patrick Andersson sichert den Bayern 2001 in letzter Minute die Meisterschaft
Nach dem größten Erfolg seiner Laufbahn schloss er sich nach insgesamt 212 Bundesligapartien dem FC Barcelona an.
Jan Age Fjörtoft
Unter den jüngeren Bundesliga Zuschauern ist Fjörtoft bekannt für seine Tätigkeit als Sky-Experte. Für Eintracht Frankfurt stand der norwegische Stürmer zwischen 1998 und 2001 aber auch schon selber in der Bundesliga auf dem Platz.
Die Fans der Adler erinnern sich nur zu gerne an den Treffer zum 5:1 gegen Kaiserslautern 1999, der Eintracht Frankfurt in der letzten Minute den Klassenerhalt sicherte.
In der Saison 2000/01 erzielte er einen weiteren spektakulären Treffer, als er Bayern Torwart Oliver Kahn in vollem Lauf überlupfte und der Eintracht so zum Sieg über die Bayern verhalf.
2001 zog es ihn zurück in seine Heimat nach Norwegen. In Erinnerung bleiben viele seiner lustigen Sprüche, so sagte er einst über Felix Magath: „Ob Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht, aber die Überlebenden wären topfit gewesen.“
Ebbe Sand
Der erste Spieler aus Dänemark in unserer Aufzählung und eine Schalker Legende. 1999 wechselte er von Brondby IF aus seiner Heimat nach Gelsenkirchen.
Er war Teil der Mannschaft, die 2001 für vier Minuten Deutscher Meister war und 2001, so wie im Jahr darauf den DFB-Pokal gewinnen konnte. 2006 beendete er seine Karriere bei Schalke und ist bis heute hinter Klaus Fischer und Klaas-Jan Hunteelaar drittbester Bundesligatorschütze des Vereins. 77 Tore erzielte er in 214 Spielen für Königsblau.
Lukás Hrádecký
Der finnische Torwart wechselte 2015 von Brondby IF aus Dänemark zu Eintracht Frankfurt. Sofort etablierte er sich zum Stammtorhüter und bestritt im ersten Jahr alle 34 Bundesligaspiele, sowie die beiden Relegationsduelle gegen den „Club“ aus Nürnberg.
Auch in den beiden Folgenden Jahren blieb er Stammtorhüter und erreicht 2017 und 2018 das DFB-Pokalfinale. 2018 sprang dabei sogar ein Sieg gegen die Bayern heraus.
Mit diesem verabschiedete er sich zu Bayer 04 Leverkusen. Mit Bayer unterlag er diesmal vor kurzem im Pokalfinale gegen die Bayern.
Emil Forsberg
Ein weiterer Schwede, der den Weg in die Bundesliga fand und dort glücklich wurde. Der Flügelspieler wechselte 2015 aus seiner Heimat zum damaligen Zweitligisten RB Leipzig.
Der Anfang in Leipzig war für Forsberg ziemlich ernüchternd. In seiner ersten Saison gelang ihm kein Treffer und der Verein verpasste den Aufstieg in die erste Liga. In der Folgenden Spielzeit sollte es dann aber klappen. Forsberg marschierte mit den roten Bullen in die Bundesliga und weiter in die Champions-League.
In dieser Spielzeit erzielte er im Spiel gegen Benfica Lissabon einen wichtigen Doppelpack, der RB zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Champions-League KO-Runde brachte.
Emil Forsberg schoss RB Leipzig diese Saison per Doppelpack ins Achtelfinale
Alfred Finnbogason
Der FC Augsburg scheint es dem Stürmer aus Island angetan zu haben. Seit 2016 ist der Spieler, der 2016 von Real Sociedad aus Spanien verpflichtet wurde, mittlerweile schon bei den Fuggerstädtern.
Davor hielt es ich nie länger als zwei Jahre bei einem Verein außerhalb seiner Heimat. Auch für den Verein ist Finnbogason ein echter Glücksfall.
Mit 36 Toren aus 92 Spielen hat er einen großen Anteil daran, dass der FCA bald in sein zehntes Bundesligajahr hinein gehen darf. Am zweiten Spieltag der Saison 2017/18 erzielte er zudem das schnellste Bundesligator der Vereinsgeschichte, nach nur 36 gespielten Sekunden.
Erling Haaland
Eigentlich wurde über das Wunderkind aus Norwegen bereit alles geschrieben und obwohl er erst seit einem halben Jahr in der Bundesliga spielt, führt kein Weg daran vorbei, ihn hier zu erwähnen.
Nachdem er in der Hinrunde 2019/20 bei FC Red Bull Salzburg explodierte, verpflichtete ihn der BVB in der Winterpause.
Gleich bei seinem Debüt gegen den FC Augsburg erzielte er innerhalb von 20 Minuten einen lupenreinen Hattrick. In insgesamt 18 Spielen in der Bundesliga, kam er auf 16 Treffer. Außerdem ist er der erste Spieler in der Bundesligageschichte, der in seinen ersten sechs Spielen auf neun Treffer kam.
Zudem bleibt sein Doppelpack im Achtelfinal-Hinspiel gegen PSG in Erinnerung. In Dortmund hoffen sie natürlich, dass er ihnen noch eine Zeit lang erhalten bleibt, aber zahlreiche Top-Klubs aus Europa streiten sich schon jetzt um den Norweger.
* Die Rechte am Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photos *