Deniz Aytekin, Felix Brych oder Marco Fritz, sie alle haben eine der undankbarsten Aufgaben im deutschen Profifußball. Die drei sind nämlich Schiedsrichter in der Bundesliga. Wochenende für Wochenende müssen sie knifflige Szenen beurteilen und Entscheidungen treffen.
Dafür gibt es nach den meisten Spielen mehr Kritik als Lob für die vollbrachte Leistung. Aber wie wird man überhaupt Schiedsrichter im deutschen Fußballoberhaus? In diesem Artikel wollen wir diese und viele weitere Fragen rund um die Schiedsrichter der drei Bundesligen beantworten.
Wie verläuft der Anfang einer Schiedsrichterkarriere?
Wer später einmal Spiele leiten will, der muss zu Beginn einen Theorie so wie einen Fitness Test beim jeweiligen Landesverband bestehen. Wurde dies vollbracht geht es zunächst an die Leitung von Spielen im Jugendbereich.
Zu Beginn bekommt jeder Neuling einen erfahrenen Schiedsrichter zur Seite gestellt, damit nötige Fragen geklärt werden können oder der ein oder andere Tipp abgeholt werden kann. Wer durch seine Spielleitung überzeugt und das nötige Talent besitzt, der kann schon sehr früh sehr schnell aufsteigen.
Wie wird über Auf- und Abstieg bei Schiedsrichtern entschieden?
Die einzelnen Schiedsrichter stehen ähnlich wie die Vereine in einem Wettbewerb untereinander. Die Schiedsrichter werden bei der Leitung ihrer Spiele nach unterschiedlichen Grundlagen bewertet. Je höher die Liga, desto öfter stehen solche Bewertungen an. Ab der Regionalliga werden diese sogar in jeder Partie durchgeführt.
Der steinige Weg eines Schiedsrichters in die Bundesliga.
Die Bewertungen werden zunächst von den Schiedsrichtergruppen übernommen, anschließend vom Bezirksausschuss und zu guter Letzt vom Verbandsausschuss. All diese Ausschüsse erstellen von ihren Schiedsrichtern ein Ranking, welches als Kriterium dient, ob ein Schiedsrichter eine Klasse höher pfeifen darf.
Hinzu kommt ein Fitness-Test, den es für alle Aufstiegskandidaten zu bestehen gilt. Natürlich unterscheidet sich dieses System nochmal in den einzelnen Landesverbänden. Theoretisch kann sogar ein Neuling innerhalb von sechs bis acht Jahren in die Bundesliga vorstoßen.
Wie sieht der Fitness Test aus?
Neben den Regelkenntnissen benötigt ein Schiedsrichter auch die körperlichen Voraussetzungen um ein Spiel 90 Minuten oder im extremsten Fall 120 Minuten leiten zu können. Das sie dazu fähig sind, müssen die Schiedsrichter der drei Bundesligen in jeder Sommerpause erneut unter Beweis stellen.
Der Test beinhaltet sechs Sprints über 40 Meter, die alle in maximal sechs Sekunden absolviert werden müssen. Anschließend folgt ein längerer Intervalltest. Hier haben die Schiedsrichter 40 Läufe zu absolvieren. Dabei dürfen sie die 75 Meter in maximal 15 Sekunden absolvieren und für eine Gehdistanz von 25 Metern maximal 18 Sekunden benötigen.
Wie viel verdient ein Bundesliga-Schiedsrichter?
Der DFB hat vor über zwei Jahren die Gehälter der Schiedsrichter noch einmal angehoben. Schiedsrichter in der ersten Bundesliga bekommen ein Fixum von 60.000 Euro im Jahr. Nach fünf Jahren Berufserfahrung sind es dann 70.000. Wer FIFA-Schiedsrichter ist bekommt weitere 10.000 Euro oben drauf.
Doku über den Fifa-Schiedsrichter Deniz Aytekin
Zusätzlich erhält der erste Offizielle pro Spiel weitere 5.000 Euro, die beiden Assistenten erhalten 2.500 und der vierte Offizielle bekommt immerhin noch 1.250 Euro. Die Uefa und Fifa zahlen für ihre Wettbewerbe ein weitere Vergütung pro Partie oben drauf. Bei der Uefa liegt diese in der Champions-League bei 4.800 Euro, ab dem Viertelfinale sind es 5.800.
* Die Rechte am Bild liegen bei Armando Franca / AP Photos *