Der Kampf um einen der begehrten vorzeitigen Startplätze für die EM 2020 geht in die nächste Runde. Im Giuseppe-Meazza-Stadion zu Mailand empfängt Italien die Portugiesen rund um Bayern-Ass Renato Sanches.
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Tradition trifft auf Innovation
Zum nunmehr 27. Mal steigt das Kult-Duell zwischen Italien und Portugal am kommenden Samstagabend. Bereits im Juni 1925 kam es erstmals zu diesem traditionsreichen Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte im europäischen Fußball. In der jungfräulichen Nations League sind beide Mannschaften jedoch wie alle Teilnehmer noch unerfahren.
Italiens Fußball bröckelt
Spätestens seit der verpassten Weltmeisterschaft in Russland dürfte jedem klar sein, dass sich die Squadra Azzurra im fußballerischen Schleudergang befindet. Der Weltmeister von 2006 hat es verpasst, Legenden wie Andrea Pirlo, Fabio Cannavaro oder Alessandro Del Piero adäquat zu ersetzen.
Spieler wie Ciro Immobile oder Stephan El Sharaawy beweisen zwar Woche für Woche im Club ihr Können, im Nationaldress gehen sie jedoch vorwiegend mit angezogener Handbremse zu Werke. Immerhin wurde am vorletzten Nations-League-Spieltag durch ein 1:0 gegen Polen der Abstieg in Liga B noch vermieden.
Doch der Gruppensieg scheint angesichts der Tabellensituation beinahe unmöglich: Neben einem Remis sowie einem Erfolg gegen die Polen steht eine 0:1-Pleite im Hinspiel gegen die Portugiesen zu Buche. „Diese Niederlage schmerzt sehr“, musste auch Milan-Star Giacomo Bonaventura ernüchtert feststellen. Die Squadra Azzurra steht zwar derzeit nur zwei Punkte hinter Portugal, allerdings haben diese ein Spiel weniger absolviert.
Eine Rückspiel-Niederlage gegen die Seleção das Quinas im heimischen San Siro ist demnach tunlichst zu vermeiden, wenn man im Land der Pasta noch insgeheim auf eines der vier vorzeitigen EM-Tickets schielt, welche die Nations League offeriert. (2.20-Siegquote für Italien)
Portugal im „Zwangsumbruch“?
Wer die Aufstellungen der bisherigen beiden Nations-League-Auftritte Portugals nach dem Namen Cristiano Ronaldo durchforsten will, wird bis an sein Lebensende suchen. Denn der fünffache Weltfußballer wurde von Trainer Fernando Santos bislang nicht berücksichtigt - womöglich auch angesichts der kolportierten Vergewaltigungsvorwürfe gegen den 33-Jährigen.
„Wir haben zusammen [mit Spieler und Verbandschef] vereinbart, dass der Spieler bei dieser und auch bei der nächsten Nominierung nicht zur Verfügung stehen wird“, erläutert der Portugal-Coach die Maßnahme. So wird dem amtierenden Europameister der Umbruch quasi aufgezwungen.
Für die „Tugas“ Glück im Unglück, da dieses Unterfangen der Nation aufgrund des fortgeschrittenen Alters ihres Superstars ohnehin in naher Zukunft bevorstünde. So rückt das Augenmerk stärker auf Youngsters wie beispielsweise Renato Sanches vom FC Bayern München.
Doch auch für ManCity-Star Bernardo Silva sowie den aufstrebenden Juventus-Rechtsverteidiger Joao Cancelo bietet der Wettbewerb eine fantastische Gelegenheit, sich auf internationaler Bühne zu bewähren.
Das Hinspiel gegen die Italiener sah über weite Strecken souverän aus. Der 1:0-Erfolg ebnete den Iberern den Weg in Richtung Gruppensieg. Klappe die zweite im Rückspiel würde Rang eins endgültig eintüten! (3.50-Siegquote)