Beckenbauer, Totti und Marcelo. Alle diese Spieler verbindet man mit einem ganz bestimmten Verein. Doch was gab den Ausschlag, dass Beckenbauer bei den Bayern, Totti beim AS Rom und Marcelo bei Real Madrid landeten und nicht bei einem anderen Club?
Findet es heraus, denn wir haben für Euch die kuriosesten Beinahe-Transfers im Fußball zusammengefasst.
1958: Beckenbauer zu 1860 München
Franz Beckenbauer war und ist seit einiger Zeit das Aushängeschild des FC Bayern und wird wohl immer mit den Roten in Verbindung gebracht werden.
Doch zum Karrierebeginn des Kaisers wollte der von den Bayern noch nichts wissen, sein Wunschziel war der Erzrivale TSV 1860 München. Die traditionsreichen Löwen waren damals der weitaus erfolgreichere Club und der Wechsel von Beckenbauer zu den Blauen schien schon beschlossene Sache zu sein.
Doch dann kam das alles verändernde Spiel zwischen dem SC 1906 München und 1860 München. Nachdem Beckenbauer in einem Zweikampf von einem Löwenspieler gefoult wurde, beleidigte er diesen. Der Sechzger wartete bis der Schiedsrichter sich wegdrehte, um dann Beckenbauer eine Ohrfeige zu geben.
Das war Grund genug für den Kaiser, nicht zu den Löwen, sondern kurz später zum FC Bayern zu wechseln. Die restliche Erfolgsgeschichte des heutigen Ehrenpräsidenten der Bayern ist wohl bekannt. Beckenbauer ist übrigens nicht der einzige Rote, der kurz davor war, sich den Blauen anzuschließen.
Die besten Aktionen von Franz Beckenbauer.
Bei Thomas Müller waren die Löwen schlicht zu langsam, er hatte bereits bei den Bayern unterschrieben. Philipp Lahm wollte nicht an die Grünwalderstraße, da nach seinem Befinden, die Löcher im Zaun hinter dem Tor zu groß waren.
Gerd Müller hingegen traute es sich 1964 einfach noch nicht zu in der Bundesliga zu spielen. Zudem tauchten Vertreter des FC Bayern rund eine Stunde vor den Sechzgern im Hause Müller auf und waren mit der Verpflichtung des Stürmers schneller.
1989: Totti zu Lazio Rom
Francesco Totti ist in ganz Italien eine Legende. Der Weltmeister von 2006 spielte seine ganze Profikarriere lang, also 24 Jahre, für seinen Herzensclub, den AS Rom. Dabei durchlief er schon als kleiner Junge sämtliche Jugendabteilungen der Roma.
Doch auch die Nachbarn wurden auf Totti aufmerksam. Als er 13 war sollen Vereinsvertreter des Stadtrivalen Lazio Rom an der Tür der Familie Totti geklingelt haben, um Francesco abzuwerben.
Doch da er, wie seine gesamte Familie auch, schon seit Kindheitstagen ein AS Rom Anhänger gewesen ist, soll seine Mutter die Scouts von Lazio mit den Worten: „Mein Sohn geht nur zur Roma!“, direkt wieder aus dem Haus gejagt haben.
1994: Ronaldo zum VFB Stuttgart
Diese Saison steigt der VFB wohl wieder in die erste Liga auf. Doch wo wären die Schwaben heute, wenn sie 1994 den damals 17-jährigen Ronaldo Luiz Nazario de Lima verpflichtet hätten? Der damalige Jugendtrainer des VFB, Ralf Rangnick, wurde auf den Brasilianer aufmerksam und flog sogar nach Südamerika, um den Stürmer zu den Schwaben zu lotsen.
Aber auch hier wurde das Geld zum Problem. Die Stuttgarter wollten die geforderten 4 Millionen Euro für Ronaldo nicht bezahlen und verpflichteten lieber Giovane Elber für rund 2 Millionen. Durchaus kein schlechter Deal, aber Ronaldo, der 1994 Weltmeister wurde und etliche weitere Erfolge feierte, wäre wohl doch die bessere Wahl gewesen.
2001: Ronaldinho zu Borussia Dortmund
Dieser Transfer scheiterte nicht am fehlenden Geld, sondern vielmehr daran, dass der Spieler zu großen Respekt hatte. Borussia Dortmund war sofort bereit die Ablösesumme von 5 Millionen Euro für Ronaldinho zu bezahlen, doch der Brasilianer sah sich der großen Herausforderung in der Bundesliga zu spielen noch nicht gewachsen.
20 magische Momente von Ronaldinho.
Stattdessen wechselte er zum damals noch mittelmäßigen Club Paris Saint Germain. Zwei Jahre später wechselte er zum FC Barcelona und wurde einer der weltbesten Fußballer aller Zeiten.
2006: Marcelo zum Hamburger SV
Marcelo spielt seit 2007 für Real Madrid und ist dort eine Vereinsikone. Zusammen mit den Königlichen wurde er bereits viermal spanischer Meister und zweimal Pokalsieger und gewann zudem viermal die Champions League – dreimal davon hintereinander. Er hat also alles Mögliche mit seinem Verein erreicht.
Doch fast wäre der Brasilianer von seinem Heimatclub Fluminese Rio de Janeiro gar nicht nach Madrid, sondern zum Hamburger SV gewechselt! Verantwortliche des HSV flogen bereits nach Brasilien um dort Gespräche über einen möglichen Wechsel zu führen.
Und es schien auch für beide Seiten zu klappen, wenn da nicht der zu hohe Marktwert von 2.5 Millionen Euro gewesen wäre. Der Deal platzte also und Marcelo wechselte ein Jahr später zu Real.
2008: Bale und zum Hamburger SV
Und auch den nächsten Top-Spieler hat sich der HSV entgehen lassen. Als der damalige Coach des Zweitligisten Tottenham Hotspur, Martin Jol, nach Hamburg wechselte, hätte er seinen Schützling Gareth Bale für nur 6 Millionen Euro mitnehmen können. Doch auch das war dem HSV zu teuer. Bale blieb bei Tottenham, ehe er 2013 für rund 100 Millionen Euro Ablöse zu Real Madrid wechselte.
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2011: Choupo-Moting zum 1. FC Köln
Und wieder finden wir den HSV auf unserer Liste der kuriosesten Fast-Transfers. Zur Rückrunde der Saison 2010/11 waren sich der Hamburger SV und der 1. FC Köln einig, dass Choupo-Moting an den Rhein verliehen werden würde.
Doch am letzten Tag der Wintertransferperiode wollten zwar die Vereine, nur eben das Faxgerät nicht. Der Spieler faxte denn Vertrag um 17:49 nach Köln, doch aufgrund eines Defekts am Gerät kam nur eine Seite an, die wichtigste Seite mit der Vertragsunterschrift fehlte und traf erst nach 18 Uhr ein.
Die DFL erreichte das ganze Schreiben erst um 18:13 Uhr – 13 Minuten zu spät. Der Wechsel platzte in letzter Minute und Choupo-Moting wurde nicht mehr im Profi-Kader der Hanseaten berücksichtigt.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Roberto Pfeil / AP Photos *