Erst in der letzten Saison war der Aufschrei groß, als Jürgen Klinsmann der neue Cheftrainer von Hertha BSC wurde, nur um 76 Tage nach Amtsantritt bereits wieder zurückzutreten – und das über Facebook.
Doch trotz seiner kurzen Amtszeit in Berlin schafft es Klinsmann nicht unter unsere Top-10 der kürzesten Trainerperioden. Es gibt nämlich Übungsleiter, die noch schneller ihren Verein wieder verlassen haben – und wir zeigen sie Euch!
10. Hans-Jürgen Gede, 1992 Fortuna Düsseldorf: 61 Tage
Den Anfang auf unserer Liste macht Hans-Jürgen Gede, der in der Saison 1991/92 Fortuna Düsseldorf trainierte – und zwar für 61 Tage. Für Gede war es damals die erste richtige Trainerstation, die bekanntlich ja schnell wieder enden sollte.
An seiner kurzen Zeit bei der Fortuna konnte es jedenfalls nicht allein gelegen haben, dass die Düsseldorfer am Ende der Saison als Tabellenletzter in die zweite Bundesliga absteigen mussten.
9. Jens Keller – 2010, VFB Stuttgart: 58 Tage
Auch die Tage von Jens Keller beim VFB Stuttgart waren schnell gezählt. In der Saison 2010/11 hat er den VFB nach sieben Spieltagen und auf dem letzten Tabellenplatz liegend, übernommen. Doch nach 58 Tagen wurde er bereits wieder freigestellt.
Den Verantwortlichen der Schwaben waren wohl zwei Siege aus insgesamt neun Bundesligaspielen einfach zu wenig und so wurde Keller durch Bruno Labbadia ersetzt, der mit der Mannschaft am Saisonende den 12. Tabellenplatz belegte.
In dieser Saison trainierte er die Mannschaft des 1. FC Nürnberg, doch nach einer enttäuschenden Saison, die auf Platz 16 endete, wurde er vor den Relegationsspielen durch Michael Wiesinger ersetzt.
8. Bernd Krauss – 2000, Borussia Dortmund: 57 Tage
Der gebürtige Dortmunder spielte sieben Jahre lang bei Borussia Mönchengladbach und startete nach seiner aktiven Zeit als Fußballspieler eine Trainerkarriere. So verschlug es ihn in der Saison 2000/01 zurück nach Dortmund, wo er den BVB trainieren sollte.
Doch dieses Kapitel war schnell wieder beendet. In seinen 57 Tagen als Cheftrainer von Borussia Dortmund saß er in 13 Spielen auf der Trainerbank – kein einziges Spiel konnte seine Mannschaft in dieser Zeit für sich entscheiden. Diese erfolglose Trainerstation sollte gleichzeitig seine letzte in Deutschland sein.
7. Krassimir Balakov – 2012, 1. FC Kaiserslautern: 57 Tage
Als Spieler war Krassimir Balakov ohne Frage talentiert und erfolgreich, als Trainer von Kaiserslautern jedoch weniger. In der Saison 2012/13 wurde er der neue Trainer am Betzenberg.
Die besten Aktionen von Krassimir Balakov.
Doch nach 57 Tagen und sieben Niederlagen aus acht Spielen wurde der Vertag einvernehmlich aufgelöst und die roten Teufel stiegen aus der Bundesliga ab. Zuletzt trat er im Oktober 2019 als Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft zurück und ist seither vereinslos.
6. Christoph Daum – 2011, Eintracht Frankfurt: 54 Tage
Christoph Daum ist wohl jedermann bekannt, denn er sorgte sowohl auf als auch neben dem Platz für Schlagzeilen. In seiner Trainerkarriere saß er sogar insgesamt über 900 Mal bei verschiedenen Vereinen auf der Trainerbank und konnte einige Erfolge verbuchen.
Doch seine Zeit bei Eintracht Frankfurt in der Saison 2010/11 bleibt negativ in Erinnerung. Er übernahm sieben Spieltage vor Saisonende das Traineramt von Michael Skibbe.
Doch er konnte keines der letzten sieben verbleibenden Spiele gewinnen, weshalb die Eintracht am Saisonende abstieg und Daum nach 54 Tagen als Trainer zurücktrat.
5. Michael Skibbe – 2012, Hertha BSC: 52 Tage
Michael Skibbe hat schon viele Top-Mannschaften trainiert, darunter unter anderem Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer Leverkusen, die deutsche Nationalmannschaft und eben Hertha BSC. Doch seine Zeit in Berlin fand ein jähes Ende. Nur 52 Tage nach der Vorstellung des Trainers war die Zusammenarbeit bereits wieder beendet.
Nach fünf Niederlagen in fünf Spielen wurde Skibbe von den Hertha Verantwortlichen entlassen. Am Ende der Saison lagen die Berliner zwar noch auf dem Relegationsplatz und somit nicht auf dem direkten Weg nach unten, doch in Relegationspartien gegen Düsseldorf konnten sie den Abstieg nicht mehr abwenden.
4. Bernd Hollerbach – 2018, Hamburger SV: 49 Tage
Die Saison 2017/18 war wohl die bitterste in der langen Vereinsgeschichte des HSV. Damals stieg der Club das erste Mal aus der Bundesliga ab und stieg seither nicht mehr zurück ins Oberhaus auf. Auch Bernd Hollerbach hat seinen Anteil dazu beigetragen.
Was von Bernd Hollerbach beim HSV in Erinnerung bleibt.
Er übernahm nämlich im Januar das Traineramt von Markus Gisdol, als der HSV am 19. Spieltag nur 15 Punkte auf dem Konto hatte und sich auf dem 17. Tabellenplatz befand. Die sieben Spiele, bei denen Hollerbach an der Seitenlinie des HSV stehen durfte, wurden nicht gewonnen und so wurde er nach 49 Tagen wieder entlassen.
3. Rudolf Kröner – 1983, 1. FC Nürnberg: 41 Tage
Rudi Kröner hat in seiner 41 Tage kurzen Zeit beim 1. FC Nürnberg direkt einen Rekord aufgestellt – jedoch keinen positiven. In seinen fünf Spielen als Trainer des Clubs holte er nur einen einzigen Punkt, doch nicht nur das:
in der Saison 1983/84 erlitten die Franken unter Kröner ihre bisher höchste Niederlage in ihrer Bundesligageschichte, nämlich ein 0:7 in Stuttgart. Einen Monat danach war die Zusammenarbeit auch wieder beendet.
2. Jürgen Sundermann – 1994, VFB Leipzig: 33 Tage
Auch Jürgen Sundermann hat schon viele Trainerstationen durchlaufen, doch seine Zeit beim VFB Leipzig stellt wohl ein ganz besonderes Kapitel seiner Karriere da. Denn er trainierte den Verein ganze zweimal.
Seine erste Zeit bei den Leipzigern verbrachte er von 1991 bis 1993, damals gelang ihm sogar der Aufstieg aus der zweiten Liga. Doch als er 1994 nochmals zurückkehrte, blieb der Erfolg aus. Nach sechs Niederlagen aus acht Spielen wurde er nach 33 Tagen wieder entlassen.
1. Robert Körner – 1968, 1. FC Nürnberg: 18 Tage
Die kürzeste Traineramtszeit liegt gleichzeitig am weitesten zurück. In der Saison 1968/69 folgte Robert Körner auf den Meistertrainer Max Merkel beim 1. FC Nürnberg.
Doch nach nur 18 Tagen und zwei Spielen, die beide verloren gingen, war die Zeit für Körner beim Club bereits wieder zu Ende. Damit ist er bis heute der Bundesligatrainer mit der kürzesten Laufzeit aller Zeiten.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Michael Probst / AP Photos *