Die Bundesliga genießt weltweit ein hohes Ansehen. Seit Jahren machen sich Fußballer aus aller Welt auf den Weg nach Deutschland, um hier Fußball auf internationalem Spitzenniveau spielen zu können. Auch vom afrikanischen Kontinent kamen schon aufstrebende Talente oder bereits gestandene Stars angereist.
Selbst wenn nicht alle dieser Geschichten glücklich endeten, gab es schon viele Spieler, die hier große Erfolge feierten. Wir zeigen euch die sechs erfolgreichsten Bundesligaspieler aus Afrika.
1. Anthony Yeboah, Ghana (Eintracht Frankfurt/Hamburger SV)
Anthony Yeboah war zwar nicht der erste, aber zweifellos einer der erfolgreichsten Afrikaner der Bundesligageschichte. Mit 96 Toren in 223 Spielen in der Bundesliga war er für lange Zeit der mit Abstand beste afrikanische Torschütze der Liga. Angefangen hat seine Karriere in Deutschland in der Zweiten Liga beim 1. FC Saarbrücken.
Zwei Jahre und 31 Tore später wurde er schließlich von der Eintracht aus Frankfurt verpflichtet. Dort wirbelte er die Liga regelrecht auf und wurde in den Jahren 1993 und 1994 sogar Torschützenkönig. 68 Tore gelangen ihm in 123 Spielen für die Eintracht. Nach zwei Jahren bei Leeds United kehrte er zur Saison 1997/98 in die Bundesliga zurück: Für den HSV schoss er in 100 Spielen weitere 28 Tore.
2. Jay-Jay Okocha, Nigeria (Eintracht Frankfurt)
Er war ein Magier am Ball und spielte seine Gegner regelmäßig schwindelig. Augustine Azuka – genannt „Jay-Jay“ – Okocha schnürte ab Januar 1992 ebenfalls seine Schuhe für Frankfurt. Der nigerianische Edel-Techniker schoss in viereinhalb Jahren zwar nur 16 Tore, doch tat er dies meist auf unvergleichliche Art und Weise. Wie bei seinem Tor des Jahres 1993, als er die komplette Karlsruher Defensive (inklusive Torwart Oliver Kahn) narrte.
Jay-Jay Okochas Jahrhunderttor
Auch wenn er die Zuschauer verzauberte, brachte er Trainer und Kollegen oft zur Weißglut. Durch seine Dribblings am eigenen Strafraum sowie seine mangelhafte Defensivarbeit war er am Abstieg der Frankfurter 1996 nicht ganz unschuldig. Daraufhin verließ der Mittelfeldspieler, der schon damals Kult war, die Hessen und spielte in den kommenden Jahren noch in der Türkei, Frankreich und England.
3. Ibrahim Tanko, Ghana (Borussia Dortmund/SC Freiburg)
Den Sprung zum Weltstar hat er zwar leider nie geschafft, dennoch feierte Ibrahim Tanko in der Bundesliga große Erfolge und brach Rekorde. In der Saison 1994/95 hatte die Dortmunder Offensive mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Der erst 17-jährige Tanko wurde mit dem nur ein Jahr älteren Lars Ricken in die Stammelf der Borussia befördert – der sogenannte „Babysturm“ war geboren.
Bei seinem Debüt war der Ghanaer der bis dahin jüngste Feldspieler der Bundesligageschichte. Während seiner ersten Profisaison stellte er gleich zwei Rekorde auf, die bis heute Bestand haben: Er ist der jüngste afrikanische Torschütze der Liga und der jüngste Meisterspieler überhaupt. In den folgenden Jahren gewann er sogar ein weiteres Mal die Meisterschaft sowie die Champions League. Daraufhin wechselte er zum SC Freiburg und absolvierte dort 106 Spiele (5 Tore).
4. Sammy Kuffour, Ghana (FC Bayern München)
Es war der 29. Oktober 1994, als Samuel „Sammy“ Koffour gegen den VfB Stuttgart sein Bundesligadebüt für den FC Bayern bestritt. Der robuste Innenverteidiger war ein wichtiger Bestandteil der großen Bayern-Ära um die Jahrtausendwende: Insgesamt 17 Titel, darunter sechs Meisterschaften und vier DFB-Pokal-Siege, gewann er im Trikot der Münchener. In Zweikämpfen zeigte er sich zudem alles andere als zimperlich.
Das war aber der Grund, aus dem Trainer und Fans große Stücke auf ihn hielten und ihm seine acht Platzverweise in München nachsahen. Nicht einmal seine Mitspieler waren vor dem bulligen Koffour sicher: Bei einem Spiel in Frankfurt 1999 kollidierte er mit seinem eigenen Torhüter Kahn so heftig, dass der Titan seine eigene Zunge verschluckte. Nach insgesamt 277 Spielen und 10 Toren verließ Koffour den FC Bayern schließlich in Richtung Rom.
5. Papiss Demba Cissé, Senegal (SC Freiburg)
Papiss Demba Cissé blieb der Bundesliga leider nicht allzu lange erhalten, aber er ist nicht nur Fans des SC Freiburg gut in Erinnerung geblieben. In der Winterpause der Saison 2009/10 wechselte er vom französischen Erstligisten FC Metz in den Breisgau. Viel Eingewöhnungszeit brauchte der damals 24-jährige Senegalese indes nicht: Sechs Tore sowie eine Vorlage in der Rückrunde ließen das Herz der Freiburger Anhänger höher schlagen.
In der darauffolgenden Spielzeit erwies er sich schließlich zum Torgaranten des SC. Mit 22 Treffern landete er am Ende hinter Bayerns Mario Gómez auf Platz 2 der Torjägerliste. Danach fühlte er sich zu Höherem berufen und wechselte für 12 Millionen Euro in die Premier League zu Newcastle United.
6. Pierre-Emerick Aubameyang, Gabun (Borussia Dortmund)
Mit 37 Toren in 87 Spielen für den AS Saint-Étienne spielte sich Pierre-Emerick Aubameyang in den Fokus von Borussia Dortmund. Im Juli 2013 wechselte der Gabuner schließlich zum BVB und schlug sofort ein. Sein Bundesligadebüt veredelte er beim 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg mit drei Treffern – dies war zuvor noch keinem Dortmunder gelungen.
Die besten Tore von Aubameyang
Von da an entwickelte er sich zur Tormaschine und wurde in der Saison 2016/17 mit 31 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. Im selben Jahr feierte er mit dem DFB-Pokal-Sieg seinen größten Erfolg im Trikot der Borussia. Auch dabei traf er zum 2:1-Endstand. Nach insgesamt 141 Toren und 36 Assists in 213 Spielen für Dortmund wechselte er Anfang 2018 für über 60 Millionen Euro zum FC Arsenal.
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* Die Rechte am Bild liegen bei Axel Heimken / AP Photos *