International machte den Mannschaften von der iberischen Halbinsel kaum einer was vor. Der FC Barcelona und Real Madrid triumphierten mehrfach in der Champions-League und der FC Sevilla dominierte mit drei aneinandergereihten Titeln die Europa League. Zudem ist die Nationalmannschaft Portugals Europameister.
Es verwundert daher nicht, dass die Bundesligisten auf den Geschmack von Spielern von der Halbinsel gekommen sind. Wir stellen euch die erfolgreichsten in der Geschichte des deutschen Fußballoberhauses vor.
Thomas Christiansen
Der Stürmer, der auch die dänische Staatsbürgerschaft besitzt, wechselte nach zahlreichen Stationen in Barcelona zur Saison 2000/01 ins Ruhrgebiet nach Bochum.
Der Start verlief holprig und er stieg nach einem halben Jahr beim Verein in die zweite Bundesliga ab. Nachdem Bochum im Jahr darauf aber direkt zurückkehrte, wurde Christiansen zusammen mit Bayerns Giovane Elber mit 21 Treffern Torschützenkönig der Saison 2002/03.
Anschließend wechselte er noch zu Hannover 96, wo er seine Karriere beendete. In 101 Partien in der Bundesliga erzielte er 34 Treffer.
Javi Martinez
2012 machten die Bayern den Basken von Athletic Bilbao zum Rekordtransfer und griffen mit 40 Millionen Euro damals tief in die Tasche. Er war damals der absolute Wunschspieler von Jupp Heynckes, der in ihm das fehlende Puzzlestück der Mannschaft sah.
Ab Tag eins schlug er voll ein und holte mit den Bayern gleich in seinem ersten Jahr das Triple an die Isar. Seitdem bestritt er 146 Bundesligaspiele für die Bayern, bei denen er immer noch unter Vertrag steht.
Bei den Fans ist er einer der Publikumslieblinge, was an seiner robusten und aufopferungsvollen Spielweise liegt. Diese brachte ihn unter anderem den Spitznamen „Maschinez“ ein. Zuletzt stand beim Spanier, der immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, aber ein Abschied im Raum. Womöglich zieht es ihn zurück nach Bilbao.
Raul
Wenn wir schon bei Spaniern in der Bundesliga sind, kommen wir an einem sicher nicht vorbei. Es geht natürlich um Raul! Nach 550 Spielen für Real Madrid schloss sich der Stürmer 2010 doch tatsächlich Schalke 04 an.
Die besten Momente von Raul im Schalke Trikot
Ein Transfer, der bis heute surreal wirkt. In 66 Spielen für die Knappen erzielte er 28 Treffer. In seiner ersten Saison kam Schalke ins Halbfinale der Königsklasse und triumphierte im DFB-Pokalfinale gegen den MSV Duisburg. Es war der erste nationale Pokalgewinn in Rauls Karriere.
In der Saison 2011/12 erzielte er am zweiten Spieltag beim 5:1 gegen Köln per Lupfer das spätere Tor des Monats. Es waren aber unzählige weitere Aktionen, mit denen er die Liga bereicherte. 2012 wechselte er nach Katar und bekam mit seinem neuen Verein im Juni 2013 ein Abschiedsspiel in Gelsenkirchen, in dem er das letzte Mal das Schalker Trikot überzog.
Thiago
Thiago oder nix! Mit diesen Worten soll sich der damals neue Bayern Trainer Pep Guardiola 2013 für die Verpflichtung des Spaniers stark gemacht haben. Seitdem sorgt der Spanier, der eine sensationnele Technik besitzt, für enorme Kreativität im Spiel der Bayern.
In Erinnerung bleibt vor allem sein Fallrückziehertor gegen den VFB Stuttgart in seiner ersten Saison beim FCB. In 150 Bundesligaspielen erzielte er 17 Tore und sicherte sich in jedem Jahr seit seiner Ankunft in Deutschland die deutsche Meisterschaft mit dem Verein.
Angeblich will er den Rekordmeister in diesem Sommer aber verlassen, um nochmal einen letzten großen Vertrag in seiner Karriere zu unterschreiben.
Xabi Alonso
Der Weltmeister von 2010 wechselte im August 2014 zum FC Bayern. Zuvor hatte der Mittelfeldspieler schon bei Liverpool und Real Madrid unter Vertrag gestanden und konnte mit beiden Vereinen in der Champions-League triumphieren.
Auch seine Zeit in Deutschland sollte mit drei deutschen Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiegen sehr erfolgreich verlaufen. Wie bei Thiago war vor allem Pep Guardiola der Grund für einen Wechsel nach München bei Alonso, da er laut eigener Aussage dessen Fußball verstehen wollte.
Alle Tore von Alonso für den FC Bayern
Kritik an dem Transfer gab es wegen des hohen Alters von Alonso, diese sollte sich aber sehr schnell legen. Im Bundesligaspiel gegen Köln am 27. September 2014 stellte er mit 206 Ballkontakten einen neuen Ligarekord auf.
Fernando Meira
Der erste Portugiese in unserer Liste, der es aber auf alle Fälle verdient hat hier erwähnt zu werden. 2002 verpflichtete ihn der VFB Stuttgart aus seiner Heimat von Vitoria Guimaraes.
Mit den Schwaben zog er 2002 und 2007 in die Champions-League ein. Vor der Saison 2006/07 wurde er zum Kapitän der Mannschaft ernannt und holte in der gleichen Saison überraschend die Meisterschaft.
Insgesamt bestritt er 173 Spiele für Stuttgart und erzielte 11 Tore. 2008 wechselte er zu Galatasaray Istanbul, nachdem er in Stuttgart als Kapitän abgesetzt wurde.
Hugo Almeida
2006 lieh der SV Werder Bremen den Stürmer vom FC Porto zunächst aus, sicherte sich dazu aber eine Kaufoption von 3,5 Millionen Euro, welche 2007 dann auch gezogen wurde. An der Weser erlebte der Stürmer ziemlich erfolgreiche Jahre, vor allem 2009 lief es überragend.
Der Verein konnte den DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen gewinnen und stieß bis ins Uefa-Cup Finale vor, welches allerdings gegen Shakthar Donetsk verloren ging. In 124 Bundesligaspielen für die Norddeutschen erzielte er 42 Tore und erlebte damit auch persönlich seine beste Zeit.
2016 kehrte er nach Stationen in der Türkei und Russland nochmal in die Bundesliga zurück, genauer gesagt zu Hannover 96. Hannover wurde damals von Thomas Schaaf trainiert, unter dem Almeida schon bei Werder gespielt hatte und den er als seinen Mentor bezeichnete. Die Wiedervereinigung verlief allerdings nicht wie erhofft.
Schaaf wurde nach kurzer Zeit wieder entlassen und Almeida kam lediglich auf ein Tor in sieben Spielen. Am Ende der Saison stieg Hannover ab und Almeida wechselte nach Athen.
* Die Rechte am Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photos *