In wenigen Tagen ist es wieder so weit und das Transferfenster für die deutschen Vereine wird geöffnet. Der BVB hatte in den letzten Jahren oftmals ein glückliches Händchen und holte für wenig Geld heutige Stars wie Mats Hummels, Ousmane Dembélé oder Robert Lewandowski und formte sie zu Weltklasse-Spielern.
Allerdings griff man einige Male auch etwas daneben und zog so ein paar Fehleinkäufe an Land. Wir betrachten mal die sieben größten Transferflops der letzten Jahre.
Platz 7: Nuri Sahin (2013/14 von Real Madrid)
Besonders die vielen Rückholaktionen des BVB erwiesen sich nicht gerade als großer Erfolg. Die erste war die von Nuri Sahin, der beim BVB einst als jüngster Spieler in der Bundesliga debütierte.
Nach Zwischenstationen bei Real Madrid und dem FC Liverpool kehrte er im Januar 2013 zu den Schwarz-Gelben zurück. In derselben Saison sollte er mit dem BVB auch gleich das Finale in der Uefa Champions League erreichen und auch im zweiten Jahr gelang es ihm die Euphorie rund um seine Rückkehr zu rechtfertigen.
In den Jahren danach bremsten ihn allerdings immer wieder Verletzungen aus, so dass an einen Stammplatz nicht mehr zu denken war. 2019 zog er einen Schlussstrich unter sein zweites Kapitel beim BVB und wechselte zu Werder Bremen, wo er mittlerweile aussortiert wurde.
Platz 6: Mario Götze (2016/17 von Bayern München)
Ein weiterer Rückkehrer, der beim BVB nie wieder an alte Zeiten anknüpfen konnte. Der WM-Finaltorschütze von 2014 wurde nach drei verlorenen Jahren bei den Bayern zurückgeholt. Die Verantwortlichen beim BVB feierten die Rückkehr des „verlorenen Sohnes“ als regelrechten Transfercoup.
Von Beginn an hatte Götze allerdings zu kämpfen. Anfangs noch um sich seine Anerkennung bei den Fans zurückzuerobern, anschließend bremste ihn eine rätselhafte Stoffwechselerkrankung aus. Später war in seltenen Momenten der Glanz früherer Tage bei ihm zu erkennen, doch es gelang ihm nicht, diesen konstant zu halten.
Auch in dieser Saison konnte sich Götze für keinen neuen Vertrag empfehlen, so dass dieser nicht verlängert wurde und er jetzt ablösefrei auf dem Markt ist.
Platz 5: Sebastian Rode (2016/17 von Bayern München)
Immer wieder waren die Borussen in den letzten Jahren auf der Suche nach sogenannten „Mentalitätsspielern“. Auch hier war man sich 2016 sicher diesen in Person von Sebastian Rode, an der Säbener Straße gefunden zu haben.
Rode wechselte 2016 von den Bayern zum BVB
Rode hatte in seinen Jahren beim BVB allerdings mehr mit seinen Leistungen und Verletzungen zu kämpfen, als das er seine Mentalität hätte aufzeigen können.
Bei einer halbjährigen Leihe zu seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt empfahl er sich für eine Rückkehr an den Main. Für den BVB bedeutete es letztendlich aber ein Verlustgeschäft.
Platz 4: Emre Mor (2016/2017 vom FC Nordsjaelland)
Das Transferfenster 2016 sollte einfach nicht das der Borussen sein. In den damals als „türkischen Messi“ geltenden Youngstar investierte man immerhin neun Millionen Euro.
Seinen Ruf sollte er mit einem schwachen Jahr beim BVB nicht rechtfertigen und blieb bei lediglich einem Treffer für die Borussia. Immerhin wurde mit dem Spieler sogar noch Gewinn gemacht, als er ein Jahr später zu Celta Vigo nach Spanien weiterzog.
Platz 3: Andrey Jarmolenko (2017/18 von Dynamo Kiew)
Auch ein Jahr später erwies der BVB nicht bei jedem Transfer das Gespür wie bei den oben genannten Stars. Der Ukrainer wurde als Nachfolger von Ousmane Dembélé auserkoren, da sich dieser erfolgreich zum FC Barcelona gestreikt hatte.
In dieser Rolle war Jarmolenko überfordert und sollte so die 25 Millionen Euro Ablöse nie wirklich rechtfertigen. Vermutlich lag es aber auch an der hartnäckigen Fußverletzung, mit der der Rechtsaußen während seiner Zeit bei den Borussen zu kämpfen hatte. Nach nur einem Jahr zog er zu West Ham United in die englische Premier League weiter, wo er bis heute unter Vertrag steht.
Platz 2: Ciro Immobile (2014/15 vom FC Turin)
Auch für den damals noch jungen Italiener waren die Fußstapfen seines Vorgängers einfach noch zu groß. Der Torjäger sollte Robert Lewandowski beim BVB beerben, was ihm aber überhaupt nicht gelang. In der Champions League legte er zwar überzeugende Auftritte hin, jedoch erzielte er lediglich drei Treffer in 24 Bundesligapartien.
Immobile im Trikot von Lazio Rom
Auch ihn hielt es nur ein Jahr beim BVB und so wechselte er 2015 nach Spanien zum FC Sevilla. Nach einer weiteren Zwischenstation bei seinem Ex-Klub FC Turin, spielt er seit 2016 für Lazio Rom.
In der italienischen Hauptstadt hat er mit 101 Toren in 152 Spielen mittlerweile eine überragende Quote aufzuweisen und beim BVB fragt man sich mittlerweile, warum das in Deutschland nicht geklappt hat.
Platz 1: André Schürrle (2016/17 vom VFL Wolfsburg)
Auch der unbestritten größte Transferflop des BVB der vergangenen Jahre wurde im Sommer 2016 getätigt. Bis zur Rückholaktion von Mats Hummels vor der Saison 2019/20 war Schürrle mit einer Summe von 30 Millionen Euro, die der BVB in die Autostadt überwies sogar der Rekordtransfer der Borussen.
Nie konnte er diesen Betrag auch nur annähernd rechtfertigen und kam beim BVB auf magere acht Tore in 50 Einsätzen. Nach zwei Jahren verlieh ihn der BVB zum FC Fulham, mit dem der Weltmeister sogar aus der Premier League abstieg.
Anschließend ging es ebenfalls per Leihe zu Spartak Moskau nach Russland, doch auch hier wusste Schürrle nicht zu überzeugen.
Alles in allem lässt sich sagen, dass es primär die Rückkehrer waren, die in Dortmund nicht wirklich einschlugen. Die meisten anderen Transferflops der Schwarz-Gelben hatten hingegen ein schweres Erbe anzutreten, nachdem ihre Vorgänger in Dortmund zu Stars wurden.
* Die Rechte am Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photos