Im Gegensatz zum großen Bruder Bundesliga hat die zweite Liga noch Spannung an der Tabellenspitze zu bieten. Fast die Hälfte aller Mannschaften ist noch im Rennen um die Top-Plätze. Am Sonntag treffen nun auch noch zwei Aufstiegskandidaten aufeinander. Traditionsklubs, welche schon über einen längeren Zeitraum nicht mehr im Fußball-Oberhaus vertreten waren.
43 Duelle gab es bereits zwischen dem 1.FC Nürnberg und dem MSV Duisburg – die meisten davon bestritten die Gründungsmitglieder der Bundesliga in Deutschlands höchster Spielklasse. Neben 11 Remis gab es 17 Siege für die Zebras und 15 Erfolge für Nürnberg.
Fahrstuhl-Club mit Verletzungspech
2014 stieg der Club letztmals ab. Insgesamt achtmal schlitterten die Nürnberger in die Zweitklassigkeit – das ist einsamer Negativrekord. Nach einer durchwachsenen letzten Saison mit Platz 12 ist das Ziel mit dem aktuell zweiten Tabellenplatz in der laufenden Saison nun klar – der achte Aufstieg soll her!
Dabei setzt der Verein unter Trainer Michael Köllner auf jungen und frischen Offensivfußball. Mit 43 Treffern haben die „Glubberer“ den besten Angriff der Liga. Allerdings muss das Team für mehrere Wochen auf Toptorjäger Mikael Ishak verzichten. Der Stürmer riss sich beim Spiel gegen St. Pauli das Innenband im Knie. Mit zwölf Toren führt der Schwede die Torschützenliste in Liga zwei an. Nach dem Abgang von Cedric Teuchert im Winter zum FC Schalke ist diese Verletzung der nächste herbe Schlag für die Franken-Offensive. Trainer Köllner zeigt sich dennoch optimistisch.
„Wir haben im Sommer auch den Ausfall von Sebastian Kerk weggesteckt und werden jetzt auch diese Zwangspause kompensieren“, sagte der 48-Jährige auf der vereinseigenen Website. Sein Team befindet sich aktuell auch in einem Hoch - Nürnberg ist seit neun Spielen in der Liga ungeschlagen und hat sich über die Wochen ein Polster von fünf Punkten auf die direkten Verfolger erarbeitet.
Zebras überraschend stark
Zu diesen Verfolgern zählt auch der MSV. Wie der Kontrahent hat auch er eine lange Bundesligavergangenheit aufzuweisen. Seine letzte Saison in der höchsten Spielklasse erlebte Duisburg aber bereits 2008. Doch es ging noch weiter nach unten. Nach einer Spielzeit im Mittelfeld 2011 konnte der Verein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht nachweisen und bekam keine Lizenz für eine weitere Zweitligasaison. Die Folge – ein Zwangsabstieg. Nach zwei Jahren der Drittklassigkeit stiegen die Zebras 2015 wieder auf, allerdings nur für einen einjährigen Besuch. Nach einer weiteren Saison in der dritten Liga feierte der MSV in dieser Saison seine Rückkehr in die Zweitklassigkeit – und wie!
Mit Platz vier nach 22 Spieltagen haben sicher nur die Wenigsten gerechnet. Seit sieben Spielen ist der Aufsteiger ungeschlagen und übertraf die Erwartungen. „Durch die Serie, die wir uns jetzt erarbeitet haben, können wir in Nürnberg mit breiter Brust aufspielen“, betont Enis Hajiri im Sportmagazin kicker. Er selbst wird aufgrund seiner zehnten gelben Karte aber nicht auflaufen können.
Für Duisburg beginnen mit dem Spiel in Franken die Wochen der Wahrheit. Bis Mitte März spielen die Zebras gegen die gesamte unmittelbare Konkurrenz.
Kantersieg im Hinspiel
Im ersten Aufeinandertreffen der beiden Traditions-Klubs wiesen die Franken den MSV aber deutlich in die Schranken. In der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena wurden die Zebras demontiert, unterlagen sang- und klanglos mit 1:6. Mann des Spiels war der dreifache Torschütze Ishak, welcher im Rückspiel nun ausfällt.
Ausblick
Beide Mannschaften spielen eine sehr gute, wenn nicht sogar überragende Saison. Nürnberg will zurück an die Spitze und sich weiterhin den direkten Aufstiegsplatz sichern. Dafür braucht der FCN einen Sieg im Topspiel am Sonntag. Doch während der Club auswärts die Übermacht der Liga ist (23 Punkte aus 11 Spielen), ist er in der Heimtabelle nur auf Platz acht (18 Punkte aus 11 Spielen). Zudem muss das Team die Verletzung ihres Topstürmers verkraften.
Duisburg muss ebenfalls punkten, wenn man mit der Konkurrenz aus Kiel, Ingolstadt, Regensburg und Sandhausen mithalten möchte. Die Zebras sind auf fremden Rasen die drittbeste Mannschaft der Liga und möchten dies auch in Franken unter Beweis stellen.
Insgesamt geht aber trotzdem der Klub als Favorit in die Partie (Quote: 2.00). Sollten die Zebras jedoch ihre gute Form der letzten Wochen bestätigen und einen Dreier landen beträgt die Quote 3.70.
Empfohlene Wette: Toranzahl über 2,5 (Quote: 1.76)
Geheimtipp: Beide Mannschaften sind seit Längerem ungeschlagen und können ihre Serien weiter ausbauen - das Spiel endet Unentschieden (Quote: 3.45)