Europa: Island
Island ist der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat Europas, nach dem Vereinigten Königreich. Mit rund 350.000 Einwohnern ist Island das Land mit der niedrigsten Bevölkerung, das jemals an einer WM teilnahm. Knapp 60 Prozent aller Isländer wohnen in der Hauptstadtregion von Reykjavik. Als die Qualifikation nach Russland feststand, kannte die Freude keine Grenzen. Nicht nur aufgrund des Jubels wurde Ihnen warm ums Herz, auch ist die Hauptinsel des Landes zugleich die größte Vulkaninsel der Erde. Nachdem die Isländer schon an der vergangenen Europameisterschaft zum ersten Mal teilnahmen, geben sie nun auch in Russland ihre Turnierpremiere. Unterschätzen sollte man die tapferen Wikinger keinesfalls. Schon bei der EM kamen sie ins Viertelfinale und konnten sich gegen die großen Nationen behaupten. Unter anderem schlugen sie die Engländer im Achtelfinale und spielten in der Gruppenphase Remis gegen den späteren Sieger Portugal. Die Isländer spielen einen sehr kampfbetonten Fußball und gehen robust in die Zweikämpfe, doch auch technisch haben sie einiges zu bieten. Dies kommt, da der Sommer in ihrer Heimat sehr kurz ist und man überwiegend in Hallen trainieren muss. Dabei wird vor allem viel Wert auf die technische Ausbildung gelegt. Für die Weltmeisterschaft konnte sich Island überraschend direkt qualifizieren und gewann seine Qualifikationsgruppe. Unter anderem ließen sie dabei Nationen wie Kroatien, die Ukraine und die Türkei hinter sich. Nach der Auslosung hätte kaum jemand gedacht, dass sie in dieser ausgeglichenen Gruppe die Nase vorn haben werden. Auch in Russland wird Island wieder in einer schwierigen Gruppe vertreten sein. Sie werden in der Weltrangliste auf dem 22. Platz geführt und befinden sich somit in Lostopf 3. Abschreiben sollte man sie deswegen noch lange nicht.
Starspieler des Team: Gylfi Sigurdsson, FC Everton (früher u.a. TSG 1899 Hoffenheim)
Spitzname des Teams: „Strákarnir okkar“ (Unsere Jungs)
Mögliche Gruppengegner: Brasilien, England, Nigeria
Quote auf WM-Titel: 151.00
Asien: Saudi-Arabien
Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie in Vorderasien. Die rund 32 Mio. Einwohner leben auf der Arabischen Halbinsel. Durch seine Ölexporte zählt es zu den reichsten Ländern der Welt. Zwei der drei heiligsten Stätten des Islams, die Prophetenmoschee in Medina und die Kaaba in Mekka, liegen in Saudi-Arabien. Der Fußball ist die beliebteste Sportart im Land. Deswegen liegt der königlichen Familie auch viel daran, dass die Nationalmannschaft erfolgreich ist. Das führt zu schnellen Trainerentlassungen, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Allein seit dem Jahr 2000 durften schon fünfzehn verschiedene Übungsleiter versuchen, das Land im Fußball voranzubringen. Immerhin konnten die Saudis sich von 1994 bis 2006 immer für die Weltmeisterschaften qualifizieren. Gleich bei ihrer ersten Teilnahme erreichten sie mit dem Achtelfinale ihr bestes Ergebnis. Den Kontinentalvergleich in Asien konnten sie auch schon dreimal für sich entscheiden, doch liegen diese Ergebnisse schon mehr als zwanzig Jahre zurück. Deswegen kann die direkte Qualifikation für Russland schon als großer sportlicher Erfolg gewertet werden. Immerhin blieb man in der Entscheidungsgruppe nur ein Punkt hinter Tabellenführer Japan zurück und war in der Endabrechnung vor Australien. In der FIFA-Weltrangliste wird Saudi-Arabien auf Platz 63 geführt, nur ein Teilnehmer der Endrunde ist schlechter platziert und zwar das Gastgeberland. Dies kommt nur zu Stande, da Russland keine Qualifikationsspiele bestreiten musste. Auf Grund dessen geben auch die Buchmacher den Saudis die höchste Quote auf den WM-Titel. Durch ihren Ranglistenplatz rutschen sie in den Lostopf 4 und dürften eine sehr schwere Gruppe erwischen. Hoffnungen auf das Weiterkommen werden sie sich trotzdem machen. Sollte dies nicht klappen, dürfte die nächste Trainerentlassung bevorstehen.
Starspieler des Team: Fahad Al-Muwallad, Al-Ittihad Dschidda
Spitzname des Teams: as-suqūr al-ḫaḍrāʾ (Die grünen Falken)
Mögliche Gruppengegner: Deutschland, Uruguay, Dänemark
Quote auf WM-Titel: 501.00
Afrika: Senegal
Der Senegal ist ein französischsprachiger Staat in Westafrika. Er erstreckt sich von den Ausläufern der Sahara im Norden, bis an den Beginn des tropischen Feuchtwaldes im Süden. Das Land hat rund 15 Mio. Einwohner, von denen sich in etwa 90 Prozent zum Islam bekennen. Die Abhängigkeit von wenigen Exportgütern wie Erdnüssen, Phosphaten und Fisch, führten ab den 1980 Jahren im vormals wohlhabenden Senegal jedoch zu Verarmung. Die wirtschaftliche Erholung geht allmählich voran. Wie in den meisten afrikanischen Nationen spielt auch im Senegal der Fußball eine wichtige Rolle und zählt zu den Hauptsportarten. Die Nationalmannschaft konnte sich zum zweiten Mal für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Bei ihrer ersten Teilnahme in Japan und Südkorea zogen sie direkt ins Viertelfinale ein. Erst gegen die Türkei war Endstation. Der ganze Staat stand Kopf, als das Ticket zur Endrunde gesichert war. In der entscheidenden Gruppenphase konnte man sich gegen Burkina Faso, die Kapverdischen Inseln und Südafrika schon am vorletzten Spieltag durchsetzen. Obwohl der Senegal noch keinen internationalen Titel errungen hat und auch in Russland erst zum zweiten Mal dabei ist, könnte er doch wieder zu den positiven Erscheinungen zählen. Zu der Einschätzung gelangt man durch einige Spieler im Kader. In der Offensive dürften vor allem Sadio Mané vom FC Liverpool und Keita Baldé von der AS Monaco für viel Wirbel sorgen. Für die defensive Stabilität tragen Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel und Hannovers Salif Sané die Verantwortung. Zwar droht dem Senegal auch eine schwere Gruppe, da sie sich im dritten Lostopf befinden, doch sollten sie in der Lage sein eine Runde weiter zu kommen und für eine weitere Überraschung sorgen.
Starspieler des Team: Sadio Mané, FC Liverpool
Spitzname des Teams: Les Lions de la Teranga (Die Löwen von Teranga)
Mögliche Gruppengegner: Argentinien, Spanien, Serbien
Quote auf WM-Titel: 176.00
Südamerika: Peru
Peru ist nach Brasilien und Argentinien das flächenmäßig drittgrößte Land in Südamerika und liegt im Westen des Kontinents. Der Staat erstreckt sich über drei unterschiedliche Landschaftszonen, die jede seine klimatischen Besonderheiten hat. Dies macht das Leben für die rund 31 Mio. Einwohner nicht gerade einfach, da sie sich immer auf andere Bedingungen einstellen müssen. Der Fußball ist der Nationalsport des Landes. Viermal konnte sich die peruanische Fußballnationalmannschaft schon für Weltmeisterschaften qualifizieren und erreichte bereits zweimal das Viertelfinale in den 1970er Jahre. In Russland ist das Team nach 36 Jahren zum fünften Mal dabei. Bis zum Schluss mussten die Fußballer zittern, bis ihre Teilnahme feststand. In einer sehr spannenden Südamerika-Qualifikation erreichten sie den Playoff-Platz und ließen unter anderem den amtierenden Kontinentalträger Chile hinter sich. Vor dem letzten Spieltag hatten noch fünf Länder die Chance in Russland dabei zu sein. Letztendlich reichte Peru ein Unentschieden gegen Kolumbien aus. In den Playoffs setzten sie sich nach Hin- und Rückspiel gegen Neuseeland durch, den Gewinner der Ozeanien-Qualifikation. Erstaunlicherweise belegt Peru in der FIFA-Weltrangliste den elften Platz und wird somit bei der Auslosung schon im zweiten Topf gezogen werden. Selten stand der zweifache Copa-America-Sieger besser da. Dadurch werden die Südamerikaner keine allzu schwere Gruppe erwischen und ein Weiterkommen ist mehr als realistisch. Doch dazu muss das Team genauso geschlossen auftreten, wie während den Ausscheidungsspielen.
Starspieler des Team: Paolo Guerrero, Flamengo Rio de Janeiro (früher u.a. HSV und FC Bayern)
Spitzname des Teams: La Blanquirroja (Die Rot-Weißen)
Mögliche Gruppengegner: Frankreich, Schweden, Nigeria
Quote auf WM-Titel: 126.00
Nord-, Mittelamerika & Karibik: Panama
Panama ist ein Staat in Mittelamerika und erreichte im Jahre 1903 seine Unabhängigkeit von Kolumbien. Der das Land durchquerende Panamakanal verbindet die Karibik im Norden und den Pazifische Ozean im Süden. Dank den Einnahmen des Kanals zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika. Die rund vier Millionen Einwohner konnten es kaum fassen, als sich die Fußballnationalmannschaft für die Endrunde in Russland qualifizierte. Zwar wurden die Fußballer schon einmal Mitterlamerikameister und erreichten in der jüngsten Vergangenheit zweimal den zweiten Platz beim Gold-Cup, doch ist es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Auf den Weg dorthin ließen sie unter anderem die Vereinigten Staaten von Amerika und Honduras, die sich für die beiden letzten Endrunden qualifizieren konnten, hinter sich. Man darf gespannt sein, wie sich das Land in Russland schlagen wird. Die Zeitumstellung und ungewohnten klimatischen Bedingungen dürfte es vor ein paar Probleme stellen. Das Team sollte in der Vorbereitung gerade darauf großen Wert legen, möchte man in Russland mehr erreichen als nur den Olympischen Gedanke. Schwer genug dürfte das Abenteuer auf jeden Fall werden. Schließlich ist Panama nicht einmal in den Top50 der FIFA-Weltrangliste und dürfte bei der Auslosung eine schwere Gruppe erwischen. Doch schon ganz andere Nationen haben gezeigt, dass man als kleines Land und Exot im Weltfußball, unmögliches möglich machen kann. Warum also nicht auch der kleine Staat aus Mittelamerika.
Starspieler des Team: Gabriel Torres, FC Lausanne
Spitzname des Teams: Los Canaleros (Die Kanalmannschaft)
Mögliche Gruppengegner: Belgien, Kroatien, Ägypten
Quote auf WM-Titel: 401
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