Im Jahr 2017 nahm der deutsche Rekordmeister gut 70 Millionen Euro in die Hand und eröffnete schließlich am 1. August 2017 das neue Nachwuchsleistungszentrum, den sogenannten FC Bayern Campus. Ein Ort, an dem alle Nachwuchsmannschaften des FC Bayern trainieren, soll dafür sorgen, dass wieder mehr Jugendspieler den Sprung zu den Profis schaffen. Uli Hoeneß, der damalige Präsident des FC Bayerns, will dadurch der Entwicklung des Transferwahnsinns und der völlig realitätsfernen Ablösesummen entgegenwirken.

 

Das Ziel ist klar: Die Jugend fördern und den neuen David Alaba oder Thomas Müller finden. Jochen Sauer, Leiter des NLZ erklärte kurz nach der Eröffnung des Bayern Campus, dass sie zu den Top Fünf Nachwuchsleistungszentren in Europa gehören wollen. Die traurige Wahrheit ist aber auch, dass es bis jetzt nur einige wenige Jugendspieler in die Profimannschaft des FC Bayern geschafft haben.

Erst unter der Trainerära Hansi Flick kam es dazu, dass sich seit langem mal wieder ein Nachwuchsspieler als echte Alternative beim deutschen Rekordmeister festspielte. Mittlerweile heißt der Trainer bei den Bayern Julian Nagelsmann und unter seiner Führung haben noch weitere Nachwuchsspieler den Sprung zu den Profis geschafft. Doch wie weit sind diese Spieler von einem Stammplatz entfernt? Wer schafft es sich bei einem Weltverein wie Bayern zu etablieren? 888sport zeigt es Euch!

Jamal Musiala

Die Qualität der Bayern im Offensivbereich ist unvergleichbar und sucht weltweit seinesgleichen, umso erstaunlicher ist es, dass es Jamal Musiala schaffte, sich bei den Bayern als echte Alternative anzubieten und in seiner Zeit auch mal Starspieler wie Kingsley Coman, Serge Gnabry oder Leroy Sané auf die Bank verdrängte.

Musiala


Unter Hansi Flick, seinem Förderer, der ihm auch zu seinem Profidebüt im Juni 2020 verhalf, sammelte er stolze 26 Einsätze und erzielte dabei auch noch beeindruckende sechs Tore. Hansi Flick beschreibt den vielseitig einsetzbaren Offensivkünstler als besonders spielintelligent und schätzt ganz besonders dessen Fähigkeiten ein Spiel zu lesen, Bälle zu klauen und sich auf engem Raum durchzusetzen. Die Anerkennung und Wertschätzung Flicks gepaart mit den Scorerpunkten aus seiner ersten Profisaison sprechen eine deutliche Sprache.  

 

Die aktuelle Saison unter Neutrainer Julian Nagelsmann läuft eher durchwachsen. Zu Beginn der Saison sammelte Musiala zwar in zehn Pflichtspielen stolze vier Tore und drei Vorlagen und verdrängte dadurch Leroy Sané, aber gerade in den letzten Spielen sammelte er weniger Einsatzzeiten und musste sich oftmals nur mit der Jokerrolle begnügen.

Jedoch kann man Musiala diesbezüglich nur wenig vorwerfen, da die Offensive des deutschen Rekordmeisters zurzeit läuft wie ein Uhrwerk, insbesondere Leroy Sané steigerte sich seit dem verhängnisvollen Kölnspiel (Sané wurde von Fans ausgepfiffen; Bayern gewann 3:2) extrem. Die momentane Offensivstärke der Bayern liefert Nagelsmann deswegen nur wenige Gründe dieses System zu ändern.  

Julian Nagelsmann begründet die momentane Jokerrolle des Offensivkünstlers damit, dass dieser noch kein austrainierter Athlet sei und er (Nagelsmann) ihn langsam reifen lassen will. Diese Aussage von Nagelsmann wird von der Tatsache gestützt, dass die Vereinsverantwortlichen des FC Bayern relativ schnell mit ihrem Ausnahmetalent einen langfristigen Vertrag bis 2026 ausgehandelt haben.  Diese vorzeitige Vertragsverlängerung spiegelt auch das Vertrauen der Verantwortlichen in Musiala wider. Zusätzlich sprechen mehrere Nominierung Musialas zur deutschen Nationalmannschaft durch seinen alten Förderer Hansi Flick auch nochmal für die Qualitäten und die Klasse des jungen Offensivspielers. 

Es bleibt zu sagen, dass Jamal Musiala mit seinen erst 18 Jahren bei den Bayern schon mehr erreicht hat, als viele andere vor ihm. Obwohl er sich noch kein festen Stammplatz erspielt hat, so steht er ohne Zweifel kurz davor, dies beweist allein seine starke Premierensaison, als er bereits etablierte Spieler auf die Bank verdrängte. Mit gerade einmal 18 Jahren übt er somit schon gehörigen Druck auf die momentanen Stammspieler aus.

Eine normale Saison beim FC Bayern umfasst drei Wettbewerbe und aufgrund der Verletzungsanfälligkeit der Flügelspieler, insbesondere eines Kingsley Comans, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Jamal Musiala wieder mehr Einsatzzeiten bekommt, und wenn er sein volles Potenzial abruft, ist es wahrscheinlich, dass er sich seinen Stammplatz erspielt und sich endgültig bei den Bayern etabliert.  

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Josip Stanisic

Seit Januar 2017 spielt der junge Kroate für die U-Mannschaften der Bayern aber durch viele schwerwiegende Verletzungen wurde er immer wieder in seiner Entwicklung zurückgeworfen. Sein Debüt für die Profis feierte er auch deswegen erst in der Saison 20/21 gegen Union Berlin (1:1) und blieb seitdem ohne weiteren Einsatz. Der Neutrainer Julian Nagelsmann scheint aber ein großer Unterstützer von Stanisic zu sein.

Zugegebenermaßen durch die Verletzung des etatmäßigen Rechtsverteidigers Benjamin Pavard, war Nagelsmann am Anfang der Saison zum Experimentieren gezwungen. Jedoch setzte sich Stanisic gegenüber dem gelernten und routinierten Rechtsverteidigers Bouna Sarr (29) durch und startete beim Bundesligastart gegen Gladbach. Eine Entscheidung Nagelsmanns, die dieser zumindest nicht bereute.

 

Der auf beiden Seiten einsetzbare Außenverteidiger sammelte in den ersten Spielen als Ersatz des verletzten Pavards Argumente. Nicht umsonst steht Stanisic in dieser Saison bereits bei acht Einsätzen in der Bundesliga, wovon sechs Einsätze über 45 Minuten gingen. Stanisic kommt sogar auf zwei Kurzeinsätze in der CL, wo ihm eine Vorlage beim 4:0 gegen Benfica gelang.

Seine Leistungen zum Beginn der Saison führten dazu, dass sein bis 2023 laufender Vertrag um weitere zwei Jahre verlängert wurde. Sportvorstand Salihamidzic sagte zur Vertragsverlängerung Stanisics, dass dieser verlässlich und eine tolle Verstärkung sei und attestierte ihm Zweikampfstärke, Ballsicherheit und Offensivdrang.

Stanisic


Die „tolle Verstärkung“ Aussage von Salihamidzic zeigt eindeutig, dass Stanisic sicherlich noch weit von einem Stammplatz entfernt ist. Jedoch darf man seine Variabilität als Rechts- und Linksverteidiger nicht unterschätzen und wenn man die nicht immer konstanten Leistungen seines ärgsten Konkurrenten Benjamin Pavard berücksichtigt, ist eine Wachablösung durch Stanisic nicht unwahrscheinlich. 

Tanguy Nianzou Kouassi

Mit vielen Vorschusslorbeeren von Salihamidzic („eines der größten Talente in Europa“) 2020 verpflichtet, ist die Zeit beim deutschen Rekordmeister für den hochbegabten französischen Innenverteidiger bisher alles andere als optimal verlaufen.

Zu Beginn seiner Premierensaison 2020/21 fiel Nianzou durch eine Oberschenkelverletzung aus. Nachdem er diese erste Verletzung auskuriert hatte, dauerte es knapp zwei Wochen, inklusive eines Kurzauftritts gegen den VFB Stuttgart, ehe er durch einen Muskelbündelriss für mehrere Monate verletzt ausfiel. Dies führte dazu, dass er in dem weiteren Verlauf der Saison nur Kurzeinsätze sammelte.

Der sportliche negative Höhepunkt dieser Saison war zweifelsohne die unnötige rote Karte, die Nianzou gegen Mönchengladbach, beim Stand von 6:0 für die Bayern, nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung kassierte. Dafür gab es reichlich Trost von den Mitspielern und Trainer Hansi Flick. Diese Rotsperre hatte auch zur Folge, dass Nianzou kein weiteres Bundesligaspiel in dieser Saison absolvierte.

 

Unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann steht Nianzou in der Saison 2021/22 bei nur drei Kurzeinsätzen in der Bundesliga und sammelte dabei eine Vorlage. In den letzten fünf Bundesligapartien blieb Nianzou sogar ohne Einsatz. Nagelsmann begründete die geringe Spielzeit des jungen Franzosen in einem Interview damit, dass Nianzou im Training und Tests eine zu hohe Fehlerquote besäße und, dass er daran arbeiten müsse, diese zu verringern.

In der CL-Partie gegen Benfica spielte Nianzou über 90 Minuten und wurde von Nagelsmann und seinem Mannschaftskollegen Dayot Upamecano gelobt. Sein Abwehrkollege bezeichnete das französische Abwehrtalent als Top-Spieler und fügte hinzu, dass er mit viel Mut und Konzentration gespielt habe. Nagelsmann ging sogar noch einen Schritt weiter und sagte über Nianzou, dass er ein starkes, herausragendes Spiel gemacht habe und lobte insbesondere dessen Passspiel und Cleverness. Jedoch drückte sein Trainer auch gleich auf die Bremse und erwähnte, dass Nianzou ohne die Verletzung von Süle und Hernández nicht in der Startelf gestanden hätte.

Kouassi


Die bisher wenigen Saisoneinsätze und die Aussagen von Nagelsmann zeigen deutlich, dass Nianzous Chance auf einen Stammplatz noch in weiter Ferne liegt. Jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass Nianzou seine Chance gegen Benfica genutzt hat und ein tolles Spiel machte.

Ein Lichtblick für Nianzou könnte sein, dass die Verteidigung beim deutschen Rekordmeister zurzeit alles andere als sattelfest ist und sollte der noch junge Innenverteidiger weiterhin seine vereinzelten Chancen so eindrucksvoll nutzen, könnte er schon bald eine Alternative für seinen Trainer werden. Die sportlichen Verantwortlichen beim deutschen Rekordmeister haben ihn mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet und mit gerade einmal 19 Jahren hat der französische Verteidiger noch reichlich Zeit sich weiterzuentwickeln.

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Sebastian studiert Fachübersetzen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg. Seit November absolviert er sein Pflichtpraktikum bei mmc sport in München. Neben Fußball interessiert er sich insbesondere noch für American Football.