THW Kiel – 2011/12
Der THW Kiel ist für die Handball-Bundesliga in etwa das Gegenstück zum FC Bayern, in der Hinsicht, dass der Titel bereits vor der Saison meistens auf ihren Namen reserviert ist.
2010/11 verloren die Kieler allerdings zum ersten Mal seit sechs Jahren den Titel an den Hamburger SV und waren 2011/12 bereit, sich diesen zurückzuholen – und wie sie das taten. Die Chancen, dass auch der BVB dieses jahr den FC Bayern entthront, seht ihr hier!
34 Siege aus 34 Spielen lautete am Ende der Saison die Kieler Bilanz und macht die Handballer aus dem Norden Deutschlands somit zur ersten Mannschaft, die jemals eine Saison ohne Punktverlust beendete. Um die bereits historische Saison zu krönen, gewannen die Kieler auch noch die Champions League plus DHB Pokal und vervollständigten das Triple.
Der Kader war die perfekte Mischung aus Superstars wie Spielmacher Filip Jicha, Rückhalt Thierry Omeyer oder Rückraumbomber Danielle Narcisse und jungen Talenten wie Dominik Klein und Tobias Reichmann. Trainer der Mannschaft war übrigens Alfred Gislason - der derzeitige Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
Paris Saint Germain – 2017/18
Der französische Hauptstadtverein ist nicht nur im Fußball dafür bekannt Stars aus sämtlichen Ecken Europas in einem „Super-Team“ zu versammeln – Ende der 2010er hatten die Pariser Bosse diesen Plan auch im Handball.
Mit Mikkel Hansen und dem bereits erwähnten Thierry Omeyer hatte PSG 2014 bereits zwei Spieler, die in ihren Positionen zu den besten der Welt gehörten. 2015 wurden die beiden Stars von Nikola Karabatic, einem der besten Handballspieler aller Zeiten, verstärkt und nur ein Jahr später wechselte auch der beste deutsche Handballspieler der letzten zehn Jahre, Uwe Gensheimer in die Stadt der Liebe.
2017 vervollständigte „Rising-Star“ Sander Sagosen aus Norwegen den bereits überqualifizierten Kader und sollte den so lang ersehnten Champions-League-Titel herbeibringen. Ähnlich wie die Fußballer schafften es jedoch auch die Handballer trotz aller Superstars nicht den großen Titel zu gewinnen – als Ansammlung von Weltklassespielern wird man sich an die Pariser Mannschaft allerdings noch lange erinnern.
Katar – WM 2015
Anders als im Fußball, wo man nur für ein einziges Land A-Länderspiele absolvieren darf, reicht im Handball eine dreijährige Pause vom internationalen Spielbetrieb, um bei großen Turnieren für eine neue Nation aufzulaufen.
Diese Regel nutzte Katar 2011, als sie den Zuschlag für die Austragung der Handball Weltmeisterschaft 2015 bekamen, um sich für den anstehenden Wettbewerb eine entsprechend präsentable Mannschaft einzukaufen.
In den kommenden Jahren wurden also den besten Spielern Europas finanzielle Vergütungen angeboten, von denen man im Handball normalerweise nur träumen kann. Das Resultat: Ein 14-Mann Kader von denen nur drei Spieler gebürtige Katari waren.
Auf dem Weg ins Finale schlug man unter anderem die deutsche Nationalmannschaft – unter Beihilfe von fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen – und musste in diesem gegen den Rekordsieger aus Frankreich ran. Les Bleus bewiesen sich für die Shopping-Truppe jedoch als eine Nummer zu groß und erschütterten die Träume der 60 – ebenfalls eingekauften – Fans der katarischen Mannnschaft.
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