Die besten Champions-League-Endspiele

AC Mailand vs. FC Liverpool 2004/05

Der italienische Traditionsverein hatte Anfang der 2000er seine goldenen Jahre und mit Spielern wie Paulo Maldini, Andriy Shevchenko und Andrea Pirlo absolute Weltklassespieler in seinen Reihen. Die Reds hingegen wurden von einem 24-jährigen Steven Gerrard angeführt und sind in das Finale der Königsklasse eher hineingestolpert als stolziert – viel unterschiedlicher konnten die beiden Teams also nicht sein.

Dieser Qualitätsunterschied sollte sich auch rasch am Spielstand erkenntlich machen, bereits in der ersten Spielminute schoss Paulo Maldini den Führungstreffer und stellte damit das zu erwartende Mächteverhältnis her. Es sollte noch um einiges schlimmer werden als Hernan Crespo binnen fünf Minuten zwei weitere Tore erzielen konnte und die Reds mit einem 0:3-Rückstand in die Halbzeitpause schickte. 

In dieser fand Cheftrainer Rafael Benitez anscheinend die richtigen Worte – zur zweiten Halbzeit kamen die Briten nämlich wie verwandelt auf das Feld zurück. Als der junge Gerrard schließlich in der 54. Minute das Comeback per Kopfball einleitete und Vladimir Smicer nur zwei Minuten Später auf 2:3 verkürzen konnte, wurde dem gesamten Stadion klar das dieses Spiel noch nicht beendet war.

Es sollte auch nur vier Minuten Geduld bedürfen bis die Reds per Elfmeter die Riesenchance auf den Ausgleich serviert bekamen. Xabi Alonso trat an, scheiterte an Dida, verwandelte jedoch den Nachschuss in aller Ruhe – Ausgleich! 

Weder in den restlichen 30 Minuten regulärer Spielzeit noch der Verlängerung konnte eines der  beiden Teams dieses verrückte Spiel für sich entscheiden. Im Elfmeterschießen gingen den erfahrenen Italienern, welche immer noch sichtlich geschockt waren, die Nerven komplett flöten. Nur zwei der fünf Schützen konnten ihre Strafstöße verwandeln und so gewannen die Reds nach 0:3-Rückstand noch mit 3:2 im Elfmeterschießen.

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FC Bayern vs. FC Chelsea 2011/12

Es war das perfekte Finale für den Rekordmeister aus München. Nachdem man 2010 im Endspiel an Inter Mailand scheiterte schaffte man es nur zwei Jahre später erneut auf die größte Bühne im europäischen Fußball und konnte diese auch noch selber stellen. Im Finale Dahoam würde man die erste Mannschaft werden die die Königsklasse im eigenen Stadion gewinnen konnte – so oder ähnlich war die Vorstellung der Mannschaft um Jupp Heynckes  vermutlich.

Nach knapp 85 Minuten schien diese Vorstellung auch gar nicht so daneben nachdem Thomas Müller die Bayern per Kopfball mit 1:0 in Führung brachte – es war der Start der ultimativen Dramaturgie. Nur fünf Minuten nach Müllers Treffer glich Didier Drogba mit einem wuchtigen Kopfball aus und rettete die Blues somit in die Verlängerung.

In dieser blieb der FC Bayern, wie auch schon das gesamte Spiel über, weiterhin die spielführende Mannschaft während der FC Chelsea seinen bekannten Defensivfußball praktizierte. Eine Einstellung die sich in der 95. Minuten rächte als die Bayern einen Foulelfmeter und somit die perfekte Chance auf die erneute Führung zugesprochen bekamen. Arjen Robben scheiterte allerdings an Petr Cech und richtete den Kurs wieder in Richtung Elfmeterschießen.

Dieses startete nach dem Fehlschuss von Juan Mata und Treffer von Philip Lahm mit Vorteil Bayern. Nach zwei Treffern auf beiden Seiten war es allerdings Ivica Olic den die Nerven verließen und den Vorteil verspielte. 
Auch der fünfte Schütze der Münchner, Bastian Schweinsteiger scheiterte an Cech und öffnete somit das Tor zum Londoner Sieg sperrangelweit für den letzten Schützen der Blues – Didier Drogba! Dieser ließ sich die Chance selbstverständlich nicht nehmen und schoss seinen Verein zum ersten UCL Sieg überhaupt. 

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Real Madrid vs FC Liverpool 2017/18

Nicht ganz so spannend, aber dafür deutlich kurioser war das Finale der Königsklasse im Jahr 2018. Real Madrid würde mit einem Sieg als erstes Team überhaupt die UCL zum dritten Mal hintereinander gewinnen, mit dem FC Liverpool war der Gegner allerdings eine ordentliche Herausforderung.

So kam es also, dass nach 50 Minuten der Spielstand immer noch 0:0 zeigte bis Loris Karius ohne jegliche Bedrängung den Ball Karim Benzema an sein Bein und von dort aus ins Tor warf. Ein höchst fahrlässiger Fehler, den Sadio Mané allerdings nur vier Minuten später mit seinem Treffer zum 1:1 ausbügeln konnte. 

Bereits in der 64. Spielminute folgte der nächste Hingucker. Nach einer Flanke von Marcelo stieg der gerade erst eingewechselte Gareth Bale in die Luft und verwandelte den Ball aus knapp 13 Metern artistisch per Fallrückzieher. Für einige Fußballfans das schönste Tor das jemals in einem UCL Endspiel erzielt wurde und trotzdem bei weitem nicht die letzte kuriose Szene des Spiels.

In der 83. Minute nahm sich der Waliser aus knapp 35 Metern ein Herz und fackelte die Kugel mit voller Wucht in Richtung Loris Karius. Dieser sollte mit dem zentralen Schuss eigentlich kein Problem haben, kriegt den Ball allerdings nicht zu Fassen und lässt ihn hinter der Torlinie fallen. Laut Berichten hatte sich der Deutsche während des Spiels eine Gehirnerschütterung zugezogen, anders lässt sich dieser Faux-Pas auch nicht wirklich erklären.