Spätestens seit dem 34. Spieltag der vergangenen Saison, ist die Diskussion über die besten Stürmer der Bundesliga neu entfacht. Beim 5:2-Sieg der Bayern gegen den FC Augsburg erzielte Robert Lewandowski in der 90. Minute sein 41. Saisontor und stellte damit den Rekord der Fußball-Legende Gerd Müller ein.
Und auch der Dortmunder Erling Haaland, der mit seinen jungen 21 Jahren schon 47 Bundeliga-Tore erzielt hat, lenkt aktuell das Interesse auf die Offensive im deutschen Fußball. Aber wer waren eigentlich die besten deutschen Stürmer in der Geschichte der Bundesliga? 888sport zeigt es Euch.
Zunächst muss man sich fragen, was einen guten Stürmer ausmacht und die Antwort ist ganz klar: Tore. Zwar sind auch Spielverständnis, Ballgeschick oder Körperlichkeit nicht zu vernachlässigen, doch der beste Trickser bringt seiner Mannschaft nichts, wenn er nicht netzt. Deshalb zeigen wir Euch die deutschen Stürmer mit dem höchsten Tordurchschnitt pro Spiel.
Dieter Müller
Auf dem fünften Platz befindet sich Dieter Müller, der während seiner Laufbahn in der Bundesliga insgesamt 177 Tore für drei unterschiedliche Vereine geschossen hat. Seine Profikarriere startete der Hesse bei den Kickers Offenbach, wo er jedoch nur zwei Spiele absolvierte und dabei kein Treffer erzielte.
Vom 1973 bis 1981 spielte er beim 1.FC Köln und schoss sich dort in die Herzen der Fans. 1977 und 1978 wurde Müller mit 34 und 24 Toren zum Torschützenkönig der Bundesliga, gewann in denselben Jahren den DFB-Pokal und wurde ein Mal deutscher Meister. Der Mittelstürmer ist bis heute der Spieler mit den meisten Toren in einem Bundesligaspiel. Am 18. August 1977 netzte er in Kölns 7:2-Sieg gegen Werder Bremen unglaubliche sechs Mal – ein Rekord der seit 44 Jahren nicht eingestellt wurde.
Nach 159 Toren in 248 Spielen für den 1.FC Köln wechselte Dieter Müller 1981 für eine Saison zum VfB Stuttgart, absolvierte dort 30 Spiele und erzielte 14 Treffer. Danach zog es ihn für einige Jahre nach Frankreich, bevor er Mitte der Achtziger beim 1. FC Saarbrücken unterzeichnete und in seiner letzten Bundesligasaison noch vier Mal netzte. In seinen 303 Spielen erzielte Müller im Schnitt 0,58 Tore pro Spiel.
Jupp Heynckes
Jupp Heynckes gehört zu den wenigen Spielern, die es geschafft haben, mehr als 200 Erstliga-Tore zu schießen. In seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 netzte der Stürmer im deutschen Oberhaus insgesamt 220 Mal und belegte damit lange Zeit den dritten Platz der ewigen Torschützenliste der Bundesliga. Erst 2019 wurde er von Robert Lewandowski eingeholt, den Heynckes zweitweise trainierte.
Allein bei den Gladbachern erzielte Heynckes 195 Bundesliga-Tore und ist damit bis heute der alleinige und unangefochtene Rekordtorschütze seines Heimatvereines. Vor allem in den Siebzigern feierte der mittlerweile 79-Jährige große Erfolge am Niederrhein, als er sich zwei Mal die Torschützenkanone sicherte und vier Mal die Meisterschaft gewann.
Insgesamt absolvierte Jupp Heynckes zwischen 1965 und 1978 beeindruckende 369 Spiele und schoss dabei pro Spiel durchschnittlich 0,60 Tore – damit gehört ihm der vierte Platz in unserem Ranking.
Horst Hrubesch
Horst Hrubesch startete seine Bundesliga-Karriere im Alter von 24 Jahren bei Rot-Weiss Essen und schoss dort innerhalb von zwei Spielzeiten 38 Tore. Nach Essens Abstieg 1977, wurde Hrubesch zum Torschützenkönig der 2.Bundesliga, was ihm einen Vertrag beim Erstligisten HSV einbrachte.
In fünf Spielzeiten bei den Hamburgern erzielte der Offensiv-Mann insgesamt 96 Tore, wobei er vor allem durch seine Kopfballstärke beeindruckte, die ihm den Spitznamen „Kopfballungeheuer“ einbrachte. Mit 27 Toren in einer Spielzeit wurde Hrubesch 1982 zum Torschützenkönig der Bundesliga und holte im selben Jahr den zweiten von insgesamt drei Meistertiteln mit dem HSV.
Nach einem zweijährigen Intermezzo bei Standard Lüttich, wechselte „Hotte“ 1985 zu Borussia Dortmund und schoss dort seine letzten zwei Tore in der höchsten deutschen Spielklasse.
224 Mal lief Horst Hrubesch in der Bundesliga auf und netzte dabei insgesamt 136. Zwar reicht das in der ewigen Torschützenliste der Bundesliga nicht für die oberen Ränge, doch mit einem Schnitt von 0,61 Toren pro Spiel verdient er in diesem Ranking dennoch den dritten Platz.
Lothar Emmerich
Den zweitbesten Tore-Schnitt pro Spiel in der Geschichte der Bundesliga hat Lothar Emmerich, der zwischen 1963 und 1969 für Borussia Dortmund spielte. In diesem Ranking ist er der Stürmer mit den wenigsten Erstliga-Einsätzen, doch mit 0,63 Treffern pro Spiel gehört der zweite Platz zu Recht ihm.
Insgesamt schoss er in 183 Einsätzen für die Dortmunder 115 Tore und wurde durch sein gutes Zusammenspiel mit Siggi Held 1965 und 1967 zum Torschützenkönig des deutschen Oberhauses. Außerdem war Emmerich der erste Spieler, der es schaffte in der Bundesliga 100 Tore zu schießen – beim BVB haben das nach ihm nur vier weitere Stürmer geschafft.
Gerd Müller
Wer sollte auf dem ersten Platz stehen, außer der „Bomber der Nation“ Gerd Müller. In 427 Bundesligaspielen für den FC Bayern schoss der Ausnahmestürmer unglaubliche 365 Tore und führt damit bis heute mit Abstand die ewige Torschützenliste der Bundesliga an.
Seine Marke von durchschnittlich 0,85 Toren pro Spiel liegt weit vor denen anderer deutscher Stürmer. Auf jede erdenkliche Weise schaffte es Müller, das Runde ins Eckige zu verfrachten und erreichte dadurch seinen bis heute anhaltenden Legendenstatus im Weltfußball.
Zwischen 1964 und 1979 wurde Gerd Müller sieben Mal zum Torschützenkönig der Bundeliga, wobei er sich den Titel drei Mal mit anderen Stürmern teilen musste – unter anderem auch mit Lothar Emmerich und Jupp Heynckes.
In der Saison 1971/72 erzielte der „Bomber der Nation“ 40 Tore in einer Spielzeit und stelle damit den Rekord, bis er in der vergangenen Saison von Robert Lewandowski geknackt wurde. Kurze Zeit später starb Gerd Müller im Alter von 75 Jahren und löste in der Fußballwelt tiefe Trauer aus.
Müller wird auf ewig einer der besten Stürmer der Geschichte bleiben und das nicht nur durch seine bis heute unerreichten Rekordmarken sondern auch durch seine ungewöhnliche Spielweise und feine Persönlichkeit.
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