Der Pferderennsport hat wirklich einige hervorragende Rennpferde hervorgebracht, die sich selbst und den Standard ihrer Mitbewerber übertrafen. Sowohl im Pferderennen als auch im Springreiten gibt es eine Menge großartiger Pferde. Und das, obwohl die Langlebigkeit der Karrieren im National Hunt es Pferden ermöglicht hat, ein größeres Erbe zu etablieren.
Karrieren auf flacher Strecke sind in der Regel kurz und knapp, da sie nur zwei bis drei Saisons andauern. Daher ist es für Besitzer, Trainer und Teilnehmer von entscheidender Bedeutung, möglichst viel Zeit auf der Strecke zu verbringen. Im National Hunt gibt es die Möglichkeit die Pferde optimal vorzubereiten, wodurch im Laufe der Zeit Verbesserungen sichtbar werden.
Es gibt eine Reihe von Faktoren wie Alter und Herkunft, die für Pferde in beiden Disziplinen zum Erfolg beitragen können. Vor allem aber ist Talent das entscheidende Element. Die Genetik kann einen weit bringen, aber genau wie beim Menschen kommen die Kinder nicht immer nach dem sportlichen Talent ihrer Eltern. Wir werden nun die Schlüsselaspekte großartiger Champions der vergangenen Jahre auflisten und zeigen, worauf man bei zukünftigen Konkurrenten achten muss, wenn man Sportwetten im Visier hat.
Herkunft
Bekannte Verwandte in der Sportwelt zu haben, kann zu einer belastenden Perspektive werden. Die Erwartungen sind immer hoch. Der Stammbaum ist aber nicht immer eine Erfolgsgarantie. Eine Reihe von Pferden, die von berühmten Vorfahren abstammen, haben die Erwartungen nicht erfüllt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen – am beeindruckendsten ist der Fall von Galileo und seinen Nachkömmlingen.
Während seiner einzigen Saison im Flachrennen dominierte Aidan O’Briens Pferd. Galileo gewann das Derby und das Irish Derby mit deutlichem Vorsprung, bevor er beim Royal Ascot im King George VI & Queen Elizabeth Diamond Stakes, Fantastic Light schlug. Sein Rivale holte in einem spannenden Wettbewerb das Beste aus sich heraus und verlor um Haaresbreite. Galileos Karriere endete mit einem enttäuschenden sechsten Platz beim Breeders Club Classic, bevor er in Ruhestand versetzt wurde, um für eine neue Generation an Rennpferden zu sorgen. Galileo selbst kommt aus einem hervorragendem Bestand und stammt von dem in Kanada gezüchteten Pferd Northern Dancer ab, welches 1964 das Kentucky Derby und die Preakness Stakes gewann.
Galileo hat sich zu einem der erfolgreichsten Zuchtpferde der Rennsportgeschichte entwickelt. Das wohl beste Flatracing-Pferd aller Zeiten – Frankel – stammt direkt aus seiner Blutlinie. Found, Highland Reel, Gleneagles, Australia und Minding stammen ebenfalls direkt von dem in Irland gezüchteten Pferd ab. Sein Einfluss wirkte sich sogar auf die nächste Generation aus. Nathaniel war bereits ein talentiertes Pferd, das während seiner Karriere die King George VI & Queen Elizabeth Stakes und das Eclipse gewann. Nach seiner Pensionierung zeugte er Enable, welcher nach dem Gewinn des Prix de l'Arc de Triomphe zweimal in Folge in Frankels Fußstapfen treten konnte. Die Blutline ist eher in der Flat Disziplin als im National Hunt vorherrschend. Auch wenn Sadler's Wells, der Galileo zeugte, auch High Chapperel großzog, welcher wiederum den großen Altior, der in den letzten vier Jahren ein Star des Sprungrennsports war, zeugte. Wenn es eine Blutlinie gibt, die wichtig ist, dann ist es die Abstammung von Northern Dancer. Altior ist einer derjenigen, dessen Cheltenham-Wettquoten man im Auge behalten sollte.
Alter
Altersbeschränkungen verhindern, dass Pferde unter drei Jahren an den Pferderennen teilnehmen dürfen. Einige Rennen sind einzig für Dreijährige beschränkt, wie beispielsweise das 2,000 Guineas, das Derby, Irish Guineas und das Irish Derby. Die Triple Crown-Rennen – das Kentucky Derby, Preakness Stakes und das Belmont Stakes – in den Vereinigten Staaten sind ebenfalls auf Dreijährige beschränkt. Die Karrieren der Sprinter können kurz sein, mit dem Höhepunkt in ihrer zweiten Saison. Enable gewann den Großteil ihrer Auszeichnungen in ihrem dritten Jahr. Auch wenn sie im vierten Jahr mit Verletzungen kämpfte, war John Gosdens Pferd in der Lage, den Rhythmus wiederzufinden und beim l’Arc und dem Breeders Cup Turf zu triumphieren. Frankel genoss denselben Erfolg in seiner Saison als Dreijähriger, als er Guineas, St. James Stakes, Sussex Stakes und das Queen Elizabeth II gewann. Er wiederholte seinen Sussex Crown Triumph im folgenden Jahr, bevor er das International und die Sprint Stakes Crowns zu seiner Sammlung hinzufügte. Für Pferde dieser Art liegt das beste Alter zwischen drei und vier Jahren, obwohl es bereits Fälle gab, in denen Fünf- und sogar Sechsjährige siegreich waren. Bei Langstrecken-Flachrennen können ältere Pferde Erfolg haben, obwohl auch hier die jüngere Rasse zu dominieren scheint.
Beim National Hunt dauert es eine Weile, bis sich die Pferde zu guten Springern entwickeln. Im Alter von fünf Jahren stehen die wahren Elite-Teilnehmer in ihrer Blüte, nachdem sie sich durch die Anfängerhürden gekämpft haben. Die Gewinner des Cheltenham Cups sind in der Regel zwischen sieben und neun Jahre alt. Das trifft auch auf die letzten sieben Gewinner zu, auch wenn Nicky Hendersons Long Run das Event im Alter von sechs Jahren überzeugend gewann. Die Gewinner des Grand National neigen dazu, älter als ihre Gegenüber beim Gold Cup zu sein. Red Rum, der das Rennen bereits im Alter von acht und neun gewinnen konnte, war bei seinem letzen Sieg zwölf Jahre alt.. Der Trend ähnelt jenem des Gold Cups, da Verletzungen die Karriere im Alter schnell einschränken können. Die letzten vier Gewinner waren unter zehn Jahre alt, was darauf schließen lässt, dass das Tempo wichtiger als die Ausdauer ist. Acht scheint das perfekte Alter zu sein, wenn man sich die Favoriten der Wetten beim National Hunt ansieht.
Endgeschwindigkeit
Der wichtigste Aspekt beim Rennen ist die Endgeschwindigkeit des Pferdes – im Endspurt werden die Champions gekrönt. Der aufregendste Teil der Veranstaltung, welcher die Zuschauer aus ihren Sitzen reißt, ist der Zielsprint, bei dem die Pferde mit Tempo und Ausdauer über die Linie hechten, um ihren Platz in der Geschichte einzumeißeln. Red Rum war wohl der beste Sprinter in der Geschichte des Grand Nationals. Seine Erfolge sind ein Beweis seines Könnens. Nach 30 zermürbenden Sprüngen schaffte er es, die Geschwindigkeit aufzubringen, um Crips zu schlagen und erstmals beim Aintree zu triumphieren. Ginger McCains Pferd fuhr den zweiten Triumph beim L’Escarot ein, bevor er 1977 das dritte Mal gewann.
Ähnlich ausgeglichen sind die Zieleinläufe beim Gold Cup, was sich auch aus den aktuellen Online Quoten erkennen lässt. Zuletzt hatte Lord Windermere 2014 einen knappen Vorsprung gegenüber seinem Rivalen On His Own über die Ziellinie gerettet, um sich den Preis zu sichern. Jim Cullotys Pferd war mit einer 21,00er Quote eigentlich nur der Außenseiter des Rennens, seine Geschwindigkeit konnte ihm überraschend den Sieg besorgen. Das Pferd muss bei den Hürden und im Flachen nicht fehlerfrei sein, braucht jedoch Geschwindigkeit und Ausdauer. Es gab qualitativ gute Pferde, die zwar Favoriten waren, es allerdings nie geschafft haben, wichtige Rennen zu gewinnen. Die Besten der Besten ergreifen die Gelegenheit am Schopf und stellen sicher, dass sie am Ende die Nase vorn haben.