Es besteht kein Zweifel daran, dass die Formel 1 wahrscheinlich am berüchtigtsten dafür ist, dass die Teamkollegen sowohl Verbündete als auch Rivalen sind. Es vergeht keine Saison in der es nicht zu einem Clinch zwischen zwei Fahrern desselben Rennstalls kommt. Das Problem scheint jedoch erst relevant, wenn zwei gleichstarke Rennfahrer mit den selben Siegchancen im Team sind.

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Machtkampf definiert von Mercedes Mitte der 2010er

Das vielleicht bemerkenswerteste Beispiel ist die teaminterne Rivalität zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die beide zeitweise für Mercedes gefahren sind. Nach aufeinanderfolgenden Titelgewinnen für Hamilton in den Jahren 2014 /15, war es 2016 Rosbergs Jahr. Allerdings gab es kritische Stimmen. Viele glaubten, sein Fahrstil sei eher ein Spiegelbild seiner persönlichen, beruflichen Interessen als das Verlangen, die Gesamtwertung und F1 Wetten mit Mercedes zu gewinnen. Der überraschende Rücktritt des Deutschen unmittelbar nach seinem Titelgewinn bestätigten die Vermutungen, dass er seine Zeit bei Mercedes bis zum Ende ausreizte.

Das soll nicht heißen, dass Hamilton, der mit Quoten von 2,38 bei den Sportwetten auf einen weiteren Titel 2019 gelistet wird, ohne Schuld war. Als designierter Nummer-1-Pilot für Mercedes und während seiner zwei Titelgewinne, gewährten ihm die Rennchefs eine beträchtliche Menge Freiraum, in dem Wissen, dass die Kombination seines natürlichen Talents und des einwandfreien Motors von Mercedes nicht scheitern würde. An diesem Punkt nahmen die teaminternen Intrigen eine neue Form an. Während Mercedes, den zweiten Fahrer zurückhaltend, unter gewissen Umständen immer noch die ersten beiden Plätze belegen konnte, gab dies anderen Teams, vorrangig Ferrari und Red Bull, die Chance, ein paar Punkte in der Konstrukteurswertung zu ergattern.

Auch weiter unten in der Konstrukteurswertung gibt es einen großen Kampf um Plätze, welcher durch das Preisgeld zusätzlich angefeuert wurde. Zuvor erfolgreiche Teams wie McLaren und Williams haben sich in den vergangenen Jahren in der Konstrukteurswertung selbst ein Bein gestellt. Wenn einmal wieder ein Mercedes gecrasht ist, wurde dieser Platz sofort von einem Ferrari oder Red Bull Fahrzeug eingenommen. Selbst wenn zwei teaminterne Rivalen eine Kollision haben, bekommmen die kleineren Teams nur selten einen Fuß in die Tür. Doppel-Ausfällen gehen zudem häufig ohne größere Konsequenzen aus.

Geht man weiter in der Geschichte zurück so bestätigen andere teaminterne Rivalitäten, wie beispielsweise Nelson Piquet vs. Ayrton Senna oder James Hunt vs. Niki Lauda, diesen Eindruck. Trotzdem scheint es heute, aufgrund der größeren Unterschiede bei den Punkten zwischen dem Ersten und Zweiten, wenig Sinn zu ergeben den Teamfahrer als Kollegen zu sehen. Vielleicht wäre „Zwei Fahrer mit demselben Auto und Outfit“ der passendere Begriff, da im Vergleich zu anderen Sportarten die Kameradschaft auf der Strecke abhandenkommt.

Ob dies nun die ideale Situation darstellt sei dahingestellt. Den meisten Formel-1-Fans geht es vielmehr darum, dass das Team die präzise Technik auf den Speed und überlegene Überholmanöver übertragen kann. Während konventioneller Teamspirit in der Formel 1 bis zur Unkenntlichkeit verzerrt zu sein scheint, gibt es sogar manche Stimmen, die behaupten, dass die teaminternen Rivalitäten gerade das sind, was die Formel 1 in der vorsehbaren Ära von Mercedes und Ferrari so beachtenswert macht.

MotoGP – Nationalstolz übertrumpft Rivalitäten

Kurioserweise ist dies in anderen Motorsportarten nicht so sehr der Fall. Die MotoGP beispielsweise hat nur sechs Konstrukteure, die durch verschiedene Teams untereinander verbunden sind. Anders als in der Formel 1, ist es häufig der Fall, dass zwei Fahrer der gleichen Nationalität im selben Team sind. Dies sorgt üblicherweise dafür, dass die negativen Aspekte der teaminternen Rivalität ausbleiben. Eines der herausragendsten Beispiele ist wahrscheinlich das Repsol-Honda-Team, welches mit zwei spanischen Fahrern eine lange Erfolgsgeschichte vorzuweisen hat.

Diese Männer sind Marc Márquez und Jorge Lorenzo, die sich bereits in diesem Jahrzehnt mehrere Titel teilten. Wie groß auch immer ihre Rivalität sei, dadurch, dass sie unter gemeinsamer Flagge starten, wird diese etwas gedämpft. Mit Italien als einzigem Land, dem realistische Siegchancen eingeräumt werden, würde das oben erwähnte Rapsol-Duo es verabscheuen, wenn sie sich von ihren „Cross-Med-Rivalen“ (wie Andrea Dovizioso und Valentino Rossi) schlagen lassen müssten.

NASCAR – auf der Suche nach der Nummer eins

Während das Standing eines Teams in der MotoGP oder Formel 1 unmittelbar damit zusammenhängt, wie viel Einfluss es auf den Sport hat, legen andere Formen des Motorsports weniger Wert auf die Konstrukteure bzw. Teams.

Bei der NASCAR beispielsweise dreht sich alles um das Individuum und steht damit wohl an entgegengesetzter Stelle zur MotoGP. Dies liegt vor allem an der dynamischen Qualifikation für die Playoff-Phase. Ein simpler Sieg garantiert das Weiterkommen.

Die Bandbreite der verschiedenen Teams auf der Strecke reicht weit über jene der beiden größten europäischen Renndisziplinen hinaus. So kann es sowohl vorkommen, dass bis zu vier oder fünf Fahrer für ein Team antreten als auch, dass nur ein Fahrer für ein Team antritt. In der Praxis bedeutet das, dass eine beträchtliche Anzahl an Fahrern auf der Jagd nach der Nummer 1 sind.

In Bezug auf bestimmte Fahrer, die teaminterne Rivalitäten haben, sind diese vor allem auf diejenigen Teams beschränkt, die eine hohe Präsenz, aber in den Augen der Fans, Beobachtern und Experten, bisher noch keinen Nummer-1-Fahrer festgelegt haben.

Hendrick Motorsport beispielsweise hat in Jimmie Johnson einen erfahrenen Piloten. Es wird jedoch immer wieder davon gesprochen, dass er die Fackel des Nummer-1-Fahrers an den jungen Chase Elliott weitergibt. Dieser hat sich mittlerweile als eines der vielversprechendsten Talenten in der modernen NASCAR etabliert.

Dann gibt es da noch Joe Gibbs Racings, die im Wesentlichen das für die NASCAR sind, was Mercedes seit Mitte der 2010er für die Formel 1 darstellt. Derzeit wetteifern Denny Hamlin und der aktuelle Favorit bei den Livewetten Kyle Busch – beides auch beliebte Fantasy-NASCAR-Piloten, – um den Titel des Top-Fahrers bei Joe Gibbs. Den Rennstall umgibt eine Art Mantel der Unbesiegbarkeit, was sich auch in Kyle Buschs nahezu einwandfreien Sommer 2015 widerspiegelt.

Abseits der Strecke…

Auf dem Feldsport sind teaminterne Rivalitäten viel seltener und auch eher spontaner Natur. Wie jeder weiß, ist Rivalität viel zu nah an dem „Riss“ der Teamchemie. Und Risse können Teams zerstören. Aus diesem Grund finden Rivalitäten innerhalb einer Sportmannschaft häufig auf freundschaftlicher Basis statt. Ein aktuelles Beispiel findet sich bei PSG.

Da kein anderes Team der Ligue 1 die Pariser noch abfangen kann, bleibt nur noch festzustellen, ob Kylian Mbappe oder Neymar Jr. den Titel des besten Club-Spielers einheimsen wird. Eine ähnliche Situation, in der zwei verschiedene Spieler um persönliche Ehrungen kämpfen, könnte auch bei Juventus, Barcelona oder möglicherweise auch bei den Bayern eintreten.

In Anbetracht ein ganzes Team von innen heraus zu zerstören, die eigene Karriere oder das Leben anderer zu ruinieren, scheint es in Bezug auf teaminterne Rivalitäten kein Richtig oder Falsch zu geben. Sie geben dem Ganzen etwas Würze und sorgen dafür, dass die Beteiligten, sei es zum Guten oder Schlechtem, in Erinnerung bleiben werden.

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