Sind die Weihnachtsfeiertage vorbei, steuern die Skispringer dem absoluten Saisonhighlight entgegen: Die Vierschanzentournee. Bereits zum 67. Mal wird der beliebte Wettbewerb zwischen dem 29. Dezember 2018 und 6. Januar 2019 in Deutschland und Österreich auf den Schanzen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen ausgetragen.
Wie in jeder Saison stellt sich auch dieses Mal die Frage: Kann ein deutscher Adler um den Gesamtsieg mitspringen?
In diesem Zusammenhang fallen in diesem Jahr keine Namen wie Richard Freitag, Severin Freund oder Andreas Wellinger. Für Schlagzeilen in dieser Saison sorgte bislang ein anderer: Sein Name: Karl Geiger. Wir haben uns den deutschen Hoffnungsträger etwas genauer angesehen und uns außerdem mit dem absoluten Favoriten auf den Tourneesieg, Ryoyu Kobayashi aus Japan, beschäftigt.
Erster Weltcupsieg Mitte Dezember
Eigentlich ist Karl Geiger schon länger dabei, genauer gesagt seit Dezember 2014, als ihn Werner Schuster erstmals für die Springen in Oberstdorf und Garmisch bei der Tournee nominierte.
Doch obwohl er bei den Olympischen Spielen 2018 die Silbermedaille mit der Mannschaft gewann, konnte sich Geiger im Einzel bislang noch nicht in den Fokus der Öffentlichkeit springen.
Spätestens seit dem 15. Dezember hat sich das jedoch schlagartig geändert, als der 25-Jährige aus Oberstdorf für alle etwas überraschend den Weltcup in Engelberg auf der Großschanze für sich entscheiden konnte und somit die deutsche Hoffnung auf den ersten Tourneesieg seit 17 langen Jahren ist.
Unter Druck setzen möchte sich Geiger, der im Februar 2016 mit einem zweiten Platz in Lahti schon einmal auf dem Podest stand, jedoch nicht: „Es überwiegt die Vorfreude, Ich springe momentan so gut, wie noch nie. Wenn ich mein Zeug mache, dann können sehr gute Platzierungen rauskommen“, sagte er angesprochen auf seine Ziele für die Tournee.
Auch der ehemalige Weltklassespringer und heutige Experte Martin Schmitt hält große Stücke auf den 25-Jährigen: „Flugtechnisch hat er große Fortschritte gemacht, zudem wirkt er mental unheimlich stark und gefestigt. In dieser Form zählt Karl zum Favoritenkreis auf den Gesamtsieg der Vierschanzentournee. Wichtig dabei ist, dass er in Oberstdorf gut reinkommt“, sagte Schmitt im Vorfeld der Tournee.
Springt er zum Auftakt der Tournee in seiner Heimatstadt aufs Podest, gibt es eine bärenstarke 4.50-Quote für euch. Holt er sich sogar den Sieg, winkt eine unglaubliche 16.00-Quote.
Kobayashi der klare Favorit
Im letzten Jahr war Kamil Stoch der ganz große Favorit auf den Gesamtsieg und wurde dieser Rolle durch seine vier Siege in einzigartiger Manier gerecht. In diesem Jahr gilt der Japaner Ryoyu Kobayashi als heißester Anwärter auf den Titel.
Mit vier Weltcupsiegen, seine ersten vier überhaupt, ist er der absolute Überflieger der aktuellen Saison. Auch beim letzten Springen vor der Tournee grüßte der 22-Jährige von ganz oben und führt außerdem den Gesamtweltcup mit über 100 Punkten Vorsprung vor Piotr Zyla aus Polen an.
Wer kann ihn schlagen? Das ist die große Frage. Für den letzten deutschen Tournee-Sieger Sven Hannawald ist der Japaner ein absolutes Ausnahmetalent: „Ich bin sprachlos – Ryoyu Kobayashi ist Perfektion pur“, sagte er angesprochen auf den Sprungstil des Weltcupführenden.
Schwer vorstellbar also, dass ihm jemand das Wasser reichen kann. Für einen Sieg in Oberstdorf gibt es dennoch eine akzeptable 1.90-Quote.
Die Skisprung-Fans sind gespannt und werden an den Schanzen wieder für Gänsehaut-Atmosphäre sorgen. Am 29. Dezember geht’s mit der Qualifikation in Oberstdorf los!