Verletzungen sind ein Fluch für Sportler auf der ganzen Welt. Für Profisportler gibt es nichts frustrierenderes als Rückschläge aufgrund von Problemen mit dem Körper.
Die Beschwerden können in sämtlichen Varianten und Formen auftreten, sei es ein schlimmer Knochenbruch oder einfach der allmähliche Verschleiß der Muskeln aufgrund der Verausgabung in der betriebenen Sportart.
Belastbarkeit prägt Karrieren. Einige Athleten sind belastbarer als andere. Dies kann an der Genetik oder einfach an der besseren Trainingsroutine liegen. Glück ist zudem ebenfalls ein wichtiger Faktor, da Verletzungen jederzeit passieren können, auch wenn man gerade nicht im Einsatz ist.
Wir schauen nun auf einige der Spieler, die in ihrer Karriere im Profisport häufig von Verletzungen heimgesucht wurden.
Fußball
Jack Wilshere ist der Inbegriff des nicht verwirklichten Potenzials. Der Mittelfeldspieler ist auf dieser Position einer der talentiertesten Spieler, die England in den letzten 20 Jahren gesehen hat. Allerdings hat er es nie geschafft, eine bedeutende Zeit lang in der Premier League zu spielen, um den Höhepunkt seiner Leistung zu erreichen. Mit 27 Jahren hat Wilshere nur 243 Spiele auf Vereinsebene absolviert, was umso bemerkenswerter ist, da er seine Karriere vor elf Jahren begann.
Die Quelle der Probleme war nicht nur eine Verletzung. Wilshere musste lästige Knöchelprobleme ertragen, die ihn zeitweise wochenlang außer Gefecht setzten; zu anderen Zeitpunkten wurden diese noch ernster und erforderten Operationen. Die Saison 2010/11 ist mit 49 bestrittenen Spielen nach wie vor sein erfolgreichstes Jahr. Von diesem Moment an ging es nur noch bergab: So verpasste er etwa die komplette Spielzeit 2011/12 und den Großteil der Saison 2015/16. Diese Probleme setzten sich auch in West Ham fort, wo er erneut mehr Zeit im Behandlungsraum als auf dem Spielfeld verbrachte.
Wilshere hatte Pech, doch seine Probleme scheinen genetisch bedingt zu sein. Seine Knöchel und Beine sind nicht in der Lage, die Belastungen des Profifußballs auf höchstem Niveau wegzustecken. Seine Karriere wurde von zahlreichen Verletzungen gehemmt und bietet interessante Parallelen zu jener seines früheren Arsenal-Teamkollegen Aaron Ramsey. Ramsey erlitt in einem Zweikampf mit Ryan Shawcross einen Beinbruch, als er gerade anfing, sich bei den Gunners einen Namen zu machen. Damals gab es Befürchtungen, dass Ramseys Karriere ebenso in Gefahr sein könnte, wie die von Abou Diaby nach einem Tackle von Dan Smith im Jahr 2006.
Zwar kehrte Ramsey 247 Tage später zurück, allerdings brauchte es einige Zeit und zwei Leihen in die Championship, bis er seine alte Form wiederfand. Und obwohl er einige Zeit seiner Karriere bei den Gunners verpasste, genoss er letztlich eine beeindruckende zehnjährige Zeit bei dem Club und wird mit Ende dieser Saison zu Juventus (die derzeit bei den Sportwetten mit 5.00 auf den Gewinn der Champions League stehen) weiterziehen, da er einen lukrativen Vertrag erhalten hat.
Cricket
Simon Jones war ein wesentlicher Bestandteil des englischen Teams, das erstmals seit 19 Jahren die Ashes zurückeroberte, als sie 2005 Australien besiegten. Der Glamorgan schaffte es 2002 schnell in Englands Team. Bei seinem Debüt gegen Indien im Lords sorgte er mit vier Wickets für einen komfortablen Sieg für Nasser Hussains Männer.
Auch wenn er für Englands Kader nominiert wurde, trat er den Rest der Saison nicht mehr in Erscheinung. Jones erlitt eine schwerwiegende Knieverletzung in einem Testspiel zur Beginn der Saison in „The Gabba". Der Fast Bowler erwischte sein Knie auf dem Rasen in der Nähe der Auslinie, wobei sein vorderes Kreuzband riss. Es war eine schlimme Verletzung, die ihn fast 18 Monate lang nicht in einem England-Trikot auflaufen ließ.
Jones feierte sein Comeback und fand 2004 zu alter Stärke zurück, um England dabei zu helfen, Siege im Spiel gegen die Westinder auswärts und zuhause, gegen Südafrika auswärts und gegen Neuseeland zuhause einzufahren. Vor den Ashes war er als Teil des starken englischen Quartetts in Top-Form. Während der vier Spiele spielte er eine tragende Rolle: Jones sorgte für 18 Wickets bei einem herausragenden Durchschnitt von 21, inklusive zwei 5-Wicket-Versuche bei seinem besten Spiel mit Zahlen von 6-53 im Old Trafford. Seine Verletzungsprobleme kamen in Form einer Knöchelverletzung zurück, welche dafür sorgte, dass er das Endmatch der Saison verpasste. Es sollte sich als das letzte Spiel seiner Test-Cricket-Karriere herausstellen.
Hartnäckige Knie- und Knöchelverletzungen hielten den Paceman jedes Mal zurück, wenn er ein Comeback auf internationalem Niveau versuchte. Sein Anlauf und Bowling-Stil sorgte für einen hohen Druck auf seine Knöchel und Knie – vergleichbar mit jenem von Mark Wood im aktuellen englischen Team (bei den Wetten der Buchmacher mit 3.40 der Favorit auf den World Cup 2019). Jones Knie und Knöchel waren vor allem hinsichtlich des hohen Belastungsgrads eines Bowlers nicht in der Lage, die ständige Anstrengung zu verkraften. Dass er nicht mehr auf dem Feld dabei sein kann, ist ein heftiger Rückschlag für England, die seine Präsenz auf dem Spielfeld vermissen.
NFL
Es liegt in der Art des Spiels, dass Verletzungen in der NFL auf der Tagesordnung stehen. Einer der faszinierendsten Spieler in der jüngeren Geschichte ist Rob Gronkowski – und das sowohl auf als auch abseits des Feldes. Gronkowski war während seiner neun Jahre in der NFL eine treibende Kraft auf dem Feld. Die New England Patriots wählten ihn beim Draft 2010 an 42. Stelle aus, da die 31 Teams Bedenken aufgrund seiner Rückenverletzung hatten, welche er sich während seiner Zeit an der Universität von Arizona zugezogen hatte.
Gronkowski hatte in seinen ersten beiden Saisons zusammen mit Tom Brady gleich einen großen Einfluss, indem er 28 Touchdowns auf dem Weg der Patriots zum Super Bowl XLVI schnappte und bei den Online Wetten häufig der Favorit auf den nächsten Scorer war. Allerdings erlitt Gronkowski hier die erste seiner zahlreichen Verletzungen, die ihn während seiner gesamten NFL-Karriere plagen würden. Bernard Pollard tackelte ihn während New Englands Sieg über die Baltimore Ravens im AFC Championship Game und landete auf seinem Sprunggelenk. Seine Knöchelverletzung hinderte ihn daran, größeren Einfluss in jenem Super Bowl zu nehmen, in dem die Patriots von den New York Giants geschlagen wurden.
Er kehrte bei guter Gesundheit zur Saison 2012 zurück und war für elf Spiele in beeidnruckender Form, bevor er sich den Arm brach, als er einen Extra-Point-Kick blocken wollte. Dies setzte ihn für vier Wochen außer Gefecht, bevor sich das Problem in den Playoffs noch verschlimmerte. In der Off-Season verschlimmerte sich diese Situation durch eine Infektion nochmals. Die Verletzung ist geblieben und bis heute trägt Gronkowski eine vorsorgliche Armschiene. In der gleichen Off-Season unterzog er sich zudem einer Rückenoperation.
Der Tight End stand 2013 nur begrenzt zur Verfügung und verpasste die ersten sieben Wochen der Saison. Gronkowski zeigte herausragende Leistungen auf dem Feld, bevor er einen Hit von TJ Ward der Cleveland Browns erhielt, bei dem er sich das vordere Kreuzband riss. Die Verletzung war schlimm und verdonnerte ihn dazu, bis Mitte der Saison 2014 zuschauen.
Gronkowski trug wesentlich zum Super Bowl Gewinn 2014 bei und erzielte einen Touchdown, verpasste allerdings den Triumph 2016 aufgrund wiederkehrender Rückenprobleme. Ähnlich wie Iron Man kehrte er 2017 zurück und lieferte eine herausragende Saison ab, obwohl diese mit einer Niederlage im Super Bowl gegen die Philadelphia Eagles endete. Die Saison 2018 unterstrich noch einmal, welchen Tribut Gronkowskis Körper der NFL zollen musste.
Die zahlreichen Hits sind seinem Spielstil zu verdanken, bei dem er keinen Kontakt scheut. 2018 legte er eine seiner statistisch schlechtesten Saisons seiner Karriere hin, auch wenn er entscheidende Spielzüge beim Super Bowl Sieg der Patriots über die Los Angeles Rams lieferte. Gronkowski spricht nach Jahren des Schmerzes durch Verletzungen nun vom Ruhestand. Er war zwar kein verletzungsanfälliger Spieler, aber ein Opfer seiner Größe und Stärke, welche zu stärken Hits an der Seitenlinie führten.