Alexander Zverev:
Den jüngsten Fehltritt erlaubte sich der amtierende Olympiasieger Alexander Zverev. Der Hamburger hatte bei einem Turnier im mexikanischen Acapulco nach einer Niederlage im Doppel den Schiedsrichter Alessandro Germani beschimpft und anschließend mit seinem Schläger mehrfach auf den Hochstuhl des Referees eingeprügelt. Eher untypisch für Zverev, der als Deutschlands Sportler des Jahres in letzter Zeit eher durch starke sportliche Leistungen als durch Ausraster aufgefallen war.
Lange hielt sein Fehlverhalten jedoch nicht an, nur wenige Tage später zeigte die Nummer 3 der Weltrangliste Reue und bat die Tenniswelt um Verzeihung. »Es war sicher der schlimmste Moment meines Lebens und meiner Karriere«, sagte der 24-Jährige bei einer Pressekonferenz.
Ganz ohne Konsequenzen kommt der Übeltäter allerdings nicht davon. Von den Fans und anderen Tennisprofis hagelte es die berechtigte Kritik und auch das Komitee der ATP zeigte sich nicht amüsiert – 25.000 Dollar und eine achtwöchige Sperre heißt das Urteil, beides jedoch auf Bewährung. Solange sich Zverev also in nächster Zeit nicht mehr auffällig verhält, bleibt es bei nicht mehr als einem kleinen Sympathieverlust.
Novak Djokovic:
Der Serbe ist zweifellos einer der polarisierenden Tennisspieler der letzten Jahre. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn, eine Meinung zwischen den zwei Extremen sieht man nur selten. Grund dafür sind kontroverse Standpunkte wie zum Beispiel die Impfverweigerung und das daraus folgende Einreiseverbot nach Australien oder sein häufig negativ auffälliges Verhalten auf dem Platz.
Dieses kommt vor allem zum Vorschein, wenn der Super Star seinen Gegner ausnahmsweise mal nicht nach Belieben dominieren kann, aktuellstes Beispiel davon die US Open 2020. Im Achtelfinale gegen Pablo Carreno Busta hatte der Serbe beim Stand von 5:6 im ersten Satz entnervt einen Ball nach hinten geschlagen und dabei eine Linienrichterin am Kehlkopf erwischt.
Diese ging sofort zu Boden und rang anschließend nach Luft. Die überraschende wenn auch logische Folge kam noch während des Spiels – der absolute Top Favorit, da Federer und Nadal beide nicht zum Turnier angetreten waren, wurde disqualifiziert und verpasste es damit das Prestige Turnier zum vierten Mal in seiner Karriere zu gewinnen.
Nick Kyrgios:
Ein weiterer Spieler, für den Sympathie Punkte eher zweitrangig sind, ist Nick Kyrgios. Der Australier fällt durch seine provokante und oft auch respektlose Art auf, seine eigenen sportlichen Leistungen sind ihm dabei anscheinend noch unwichtiger als die Sympathie Punkte.
Zur Enttäuschung vieler seiner Fans, denn wenn er sich mal dazu entscheidet, sich anzustrengen, sind die daraus folgenden Leistungen beachtlich.
Meistens ist der Tennis-Rüpel jedoch zu beschäftigt damit, sich mit Zuschauern zu unterhalten oder dem Referee mitzuteilen, was er von ihm hält. Ein besonders amüsantes Beispiel hierfür fand bei einem ATP-Turnier 2019 statt.
Nach einer eher enttäuschenden Leistung schleuderte die Weltnummer 52 eine Trinkflasche wutentbrannt gegen den Schiedsrichterstuhl – mit solcher Wucht, dass gar die Etikette daran haften blieb. Als sich der Unparteiische bei Kyrgios erkundigte, was los sei, antwortete dieser in typischer Kyrgios Manier: „Die Trinkflasche ist mir aus der Hand gerutscht“.
Es lässt sich nur hoffen, dass der 26-Jährige im Laufe seiner Karriere seine Mentalität noch in den Begriff bekommen wird. Und selbst wenn nicht, liefert Nick Kyrgios den Fans der Tenniswelt trotzdem Entertainment wie kein anderer.
Serena Williams:
Während bei den Männern sich in den letzten 2 Jahrzehnten die Frage über den Titel des besten Tennisspielers aller Zeiten zu einem Dreikampf zwischen Federer, Djokovovic und Nadal entwickelt hat, ist diese Frage bei den Frauen deutlich einfacher zu beantworten. Serena Williams dominiert seit knapp 20 Jahren ihre Kontrahentinnen und ist mit 23 Grand-Slam-Titeln die erfolgreichste Tennisspielerin der „Open Era“.
Doch auch die Starspielerin aus den Vereinigten Staaten zeigte sich gelegentlich nicht von ihrer besten Seite. Im Halbfinale der US Open 2009 beim Stand von 4:6, 5:6 wurde Williams‘ zweiter Aufschlag als Fußfehler gewertet.
Williams stürmte daraufhin auf die Stuhlschiedsrichterin zu und beschimpfte diese: "Ich schwöre bei Gott, ich werde diesen Ball nehmen und ihn dir in deinen verdammten Hals stecken, hast du mich verstanden?" Eine Aussage die Williams, welche kurz davor schon wegen Schlägerbrechens verwarnt war, einen Strafpunkt bescherte, welcher das Spiel letztendlich zugunsten ihrer Kontrahentin entschied.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich 2018 im US-Open-Finale gegen die Japanerin Naomi Osaka - im Mittelpunkt stand wieder der Referee. Nachdem dieser Williams wegen unerlaubten Coachings zu Beginn des zweiten Satzes verwarnt hatte, fauchte die Favoritin ihn an: „Ich betrüge nicht, um zu gewinnen. Da verliere ich lieber.“.
Kurz darauf zertrümmerte sie ihren Schläger und wurde wegen der zweiten Verwarnung mit einem Punktabzug bestraft. Williams war daraufhin nicht in der Lage ihre Emotionen in den Griff zu kriegen.
Nur einen Seitenwechsel später titulierte sie den Schiedsrichter Carlos Ramos als Dieb, kassierte als Folge einen Spielabzug und verlor letztendlich die Partie.
In der darauffolgenden Pressekonferenz warf sie dem Referee vor, seine Entscheidungen wären sexistisch gewesen: "Er hat noch nie einem Mann ein Spiel weggenommen, weil er 'Dieb' gesagt hat."
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Veröffentlichungsdatum: 22.03.2022